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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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waren ja tief in ihrem Innern Landmenschen und passten sich mühelos an. Daphne war nicht entgangen, dass William oft von kichernden Mädchen verfolgt wurde.
    Was Jemmy anging, den Waisenjungen, so schloss auch er neue Freundschaften und begann, seine Bucket-Lane-Atti-tüde abzulegen.
    An dem kalten Dezembertag, an dem die Dinnerparty stattfinden sollte, ließ sie ihn zusammen mit den anderen Dienstboten hart arbeiten.
    Einige Stunden, bevor die Gäste eintreffen sollten, eilte sie durchs Haus, um sich davon zu überzeugen, dass alles zu ihrer vollsten Zufriedenheit vorbereitet wurde. Als sie durch die Eingangshalle kam, sah sie, wie der Butler den Postmann bezahlte. Die Post war soeben gebracht worden. Max hatte sie bereits entgegengenommen und öffnete einen Brief.
    Daphne eilte zu ihm. „Gibt es noch einige kurzfristige Absagen?"
    „Nein", erklärte er heiter. „Aber dies hier ist für dich aus London eingetroffen. Wieder ein Roman von Miss Portland", fügte er hinzu und reichte ihr den dicken Brief von Carissa.
    Freudig nahm Daphne ihn entgegen, steckte ihn aber in ihre Schürzentasche. „Ich lese ihn später. Jetzt gibt es zu viel zu tun."
    „Sogar für mich hast du zu viel zu tun?", fragte er leise und beugte sich näher.
    Sie errötete. „Ich fürchte, ja, Lord Rotherstone." Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Du kannst doch warten, bis die Party vorbei ist, oder?"
    „Wenn ich muss", flüsterte er und ließ den Blick über ihren Körper gleiten.
    „Wie ich sehe, hast du auch etwas aus London bekommen." Sie stellte sich auf die Zehen und warf einen Blick auf den Brief, der er bereits geöffnet hatte. „Oje. Wieder der strenge alte Highlander."
    „Er informiert mich über jede interessante neue Zuchtstute, die bei Tattersall's eintrifft", erklärte Max. „Ich habe ihm gesagt, dass ich unseren Viehbestand aufstocken möchte. Der Mann kennt sich mit Pferden aus."
    Sie warf einen Blick auf Virgils kurzen Brief und bemerkte die knappe Beschreibung einer schwarzen Araberstute mit vier weißen Fesseln, die zweihundert Pfund kosten sollte. Zweifelnd sah sie Max an. „Wirst du sie kaufen?"
    „Vielleicht. Ich denke, ich werde ihm zurückschreiben und ihn bitten, in meinem Namen ein Angebot zu machen."
    „Ich verstehe. Du vertraust ihm also dein Geld an?", fragte sie.
    „Liebling, ich würde ihm mein Leben anvertrauen." Er bückte sich und gab ihr einen Kuss auf die Wange, dann ging er quer durch die Eingangshalle davon, um seine Antwort zu schreiben.
    „Wenn du ihm antwortest, kannst du ihn vielleicht gleich fragen, warum er mich nicht mag", rief Daphne ihm nach.
    „Dich nicht mag?", fragte Max zurück und blieb am Fuß der Treppe stehen. „Unsinn."
    „Auf unserer Hochzeit hat er mich finster angesehen."
    Er lachte. „So sieht er nun einmal aus, Daphne. Er war sehr glücklich, dass ich geheiratet habe, vor allem so eine schöne junge Stute."
    Sie verzog das Gesicht.
    Er lächelte sie an und lief dann die Treppe hinauf, froh, wie sie vermutete, dem kontrollierten Chaos der Festvorbereitungen zu entkommen.
    Mit einem leicht unbehaglichen Gefühl sah Daphne ihm nach, bis er im oberen Stockwerk verschwunden war. Sie konnte es noch nicht begründen, aber sie hatte begonnen, ihren Ehemann gut genug zu verstehen, um die leichte Veränderung zu bemerken, die in ihm vorging, wann immer er eine Nachricht von dem schweigsamen alten Schotten erhielt.
    Darum bemüht, die unerklärlichen Gefühle abzuschütteln, entschied sie, sich einen Moment von den Festvorbereitungen zu lösen und einen raschen Blick in den neuen Brief von Carissa zu werfen.
    Noch immer gab es hundert Dinge zu tun, ehe sie fertig war mit allem. Doch sie gönnte sich diesen Moment, denn die beiden Mädchen vermissten einander zutiefst. Daphne fühlte sich schuldig, als hätte sie die Freundin im Stich gelassen. Sie wusste, Carissa hatte es schwer, so allein in London mit ihren Cousinen ohne Daphne als Verbündete.
    Während die Dienstboten mehr Stühle und ein großes Blumengebinde in den Speiseraum brachten, ging Daphne aus dem Weg, um ihren Brief zu lesen. Sie wünschte, Carissa könnte an diesem Abend hier sein. Es hätte viel mehr Spaß gemacht, und außerdem hätte die Anwesenheit ihrer Freundin sie beruhigt, wenn sie zum ersten Mal die Gastgeberin an Max' Seite spielte. Noch immer hatte sie manchmal das Gefühl, nichts davon zu wissen, wie eine Marchioness sich zu verhalten hatte.
    Jedenfalls nahm sie sich vor, nur die erste Seite

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