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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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scheint, ich könnte genauso gut mit mir selbst reden", meinte Daphne zu niemand Bestimmtem, während sie ein Stäubchen von ihrem Handschuh schnippte. „Warum erzählen Sie mir nicht, was geschehen ist?"
    „Weil nichts geschehen ist!"
    „Sie sind also auf das Festland geflohen, um sich ihrer Familie zu entziehen. Ihre Familie wirkte auf Sie gefährlicher als der Krieg, der dort stattfand?"
    Ungeduldig sah er sie an, eigentlich sogar warnend. Doch er antwortete immer noch nicht. Sie wusste, dass er allmählich wütend auf sie wurde, und obwohl er außerordentlich einschüchternd wirkte, war sie noch nicht bereit aufzugeben.
    Je länger er sich zu antworten weigerte, desto zorniger wurde sie.
    Sie wartete einen Moment und nahm dann allen Mut für einen letzten Versuch zusammen. „Warum haben Sie Ihre Schwester nicht besucht, als Sie wieder in die Stadt kamen? Ich meine, es muss für sie verletzend und sehr peinlich gewesen sein herauszufinden, dass Sie auf dem Ball bei den Edgecombes waren ... "
    „Tun Sie mir einen Gefallen!", unterbrach er sie in scharfem Ton. „Sagen Sie mir nicht, wie ich meine Schwester behandeln soll, und ich werde Ihnen nicht sagen, wie Sie mit Ihrer Stiefmutter umgehen sollen, ja?"
    Bei seinem harten Tonfall zuckte sie zusammen, aber sie hörte eine Spur von Schmerz hinter seinen schroffen Worten.

    Er warf ihr einen finsteren Blick zu. „Ihre Gören werden von mir ein Vermögen erben. Das ist alles, was für sie zählt, genau wie für alle anderen."
    „Nein, so ist es nicht. Sie liebt Sie offensichtlich."
    „Sie sind naiv", meinte er bitter.
    Daphne starrte ihn an. „Zumindest bin ich nicht herzlos."
    Er holte tief Luft und verschloss sich dann ganz vor ihr.
    Für die restliche Fahrt zurück gab es nichts mehr zu sagen. Zum Glück waren sie schon fast da. Die letzten Minuten schienen dennoch eine Ewigkeit zu dauern. Endlich hielt er die Kutsche vor ihrem Haus an. Einmal mehr stellte er die Bremse fest, stieg aus und kam um den Wagen herum, um ihr zu helfen.
    „Wir sind da." Er hob eine Hand, wie zuvor, um ihr beim Aussteigen behilflich zu sein, hatte jedoch nichts mehr von dem Charme, mit dem er sie zu einem Besuch in seinem Haus überredet hatte. Seine Miene war jetzt undurchdringlich.
    Seine geheimnisvollen Augen verrieten ihr keine Antworten auf ihre Fragen.
    Sie versuchte sich davon zu überzeugen, die Sache besser fallen zu lassen. Gut. Wenn er nicht mit ihr reden wollte, was machte das schon?
    Wenn er so sein wollte, so wünschte sie nur, sie hätte nicht zugelassen, dass er sie küsste oder sich überhaupt von ihm in sein Haus locken zu lassen, wo sie mit ihm allein gewesen war.
    Es war verrückt gewesen, ihren Ruf weiter aufs Spiel zu setzen für einen Mann, der nur eine Puppe wollte, um sie auf den Kaminsims zu stellen, keine Frau, kein lebendes, denkendes Wesen.
    Gepackt von brennendem Zorn senkte sie den Blick, nahm seine Hand, während sie den Rocksaum ein wenig hob und stieg aus seinem albernen Einspänner.
    Ohne ein weiteres Wort brachte er sie zur Tür.
    Sie schickte ein stummes Dankgebet zum Himmel, dass niemand aus ihrer Familie gekommen war, um sie mit Fragen zu löchern.
    Vermutlich waren sie ausgegangen, um zu feiern, dass sie Daphne endlich loswerden würden.
    Sie ahnten ja nicht, dass sie sich zu früh gefreut hatten, denn unter gar keinen Umständen würde sie diesen harten, kalten, groben Eisberg von einem Mann heiraten.
    Es hieß, in der Hölle wäre es heiß. Aber die Leute irrten sich. Dieser Teufelsmarquess herrschte über eine Unterwelt voller Dunkelheit und Kälte.
    „Muss der Tag unbedingt verdorben werden?", fragte er sanft, als sie sich dem eleganten Eingang ihres Zuhauses näherten. „Ich dachte, es liefe alles so gut."
    Sie war unfähig, sich noch länger zu beherrschen, daher fuhr sie herum und sah ihn an. „Ich will Ihnen eine Frage stellen."
    „Noch eine?", murmelte er.
    „Ja, und sie wird Ihnen nicht gefallen. Aber ich würde es zu schätzen wissen, wenn Sie sie absolut ehrlich beantworten."
    Er sah sie nur an.
    „Sie haben es doch nicht arrangiert, dass Ihre Schwester hereinkommt, wenn wir zusammen sind, oder?"
    Zorn und Überraschung spiegelten sich in seinen Augen. „Natürlich nicht." Kopfschüttelnd fügte er hinzu: „Sie vertrauen mir nicht, oder?"
    „Ihnen, der alle Welt zu manipulieren versucht? Auf keinen Fall!"
    „Daphne!"
    „Wie könnte ich Ihnen vertrauen, wenn ich Sie doch überhaupt nicht kenne, und wie soll ich Sie

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