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Mein Weg - Auf dem Jakobsweg bis ans Ende der Welt

Mein Weg - Auf dem Jakobsweg bis ans Ende der Welt

Titel: Mein Weg - Auf dem Jakobsweg bis ans Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Hohlbein
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nahm ich das nunmehr letzte freie Bett und rollte dort
meinen Schlafsack erneut aus. Zum Schlafen reichte auch dieses. Die Herberge
selber hatte nicht viel zu bieten, halt nur eine Schlafmöglichkeit. Selbst das
Duschen verschob ich lieber auf den nächsten Tag.
    •
    spanisch
„Sorpresa“ - Überraschung

13. Tag: Hontanas –
Frómista
    (36 km)
    Am Morgen trat
ich nach dem üblichen, allmorgendlichen Prozedere, um 7:15 Uhr auf die Straße.
Ich konnte es kaum fassen, es wehte kein Wind, kein bisschen! Na das konnte ja
nur ein schöner Tag werden.

    Kloster San
Antón Müde Pilger auf dem Jakobsweg
    Nach fünf
Kilometern kam ich an der Klosterruine „San Antón“ vorbei. Hier wurden früher
Pilger geheilt, die an Lepra litten. Die Straße führt heute direkt durch das
einstige Nordportal.
    Nach weiteren
fünf Kilometern legte ich in Castrojeriz einen Stopp zum Frühstück ein. Hier
gab es doch tatsächlich Spiegeleier und Schinken. Das war ja richtig super.
Dazu noch einen großen café con leche und einen frisch gepressten Orangensaft,
was wollte man mehr? Den spanischen Namen für Spiegelei mit Schinken prägte ich
mir natürlich sofort ein. „huevos con jamon“ würde ich jetzt öfters zum Frühstück
essen.
    Frisch
gestärkt konnte ich den nun folgenden Aufstieg zum Tafelberg ohne Probleme
angehen. Von der Anhöhe hatte man einen tollen Blick über die Meseta ringsum.
Bis nach Itero de la Vega ging es jetzt immer geradeaus durch das Hochland.

    Tafelberg
bei Castrojeriz und Blick zurück
    In Itero war
Zeit für den zweiten Stopp. Kaum hatte ich es mir draußen gemütlich gemacht,
kamen auch schon Josef und Josef des Weges. Auf dem Camino trifft man sich eben
immer wieder. Bei super Sonnenschein nahm ich dann die letzten 15 Kilometer in
Angriff. Bis Frómista wollte ich heute noch kommen. Die letzten Kilometer sind
bekanntlich immer etwas anstrengend, aber bei dem schönen Wetter gut zu
bewältigen. In Frómista suchte ich mir eine private Herberge und duschte lange.
Auch das Handwaschprogramm sollte zu meiner Freude nicht fehlen. Fertig mit der
Arbeit konnte nun das Vergnügen folgen: Zeit für eine Ruhepause und ein
verspätetes „Mittagsschläfchen“.

    Die endlose
Weite der Meseta
    Zuvor rief ich
noch zu Hause an. Es war schließlich Sonntag und da sollte es auch mehr als nur
eine SMS am Abend sein. Auch ohne mich lief zu Hause alles seinen gewohnten
Gang. Nach meinem Pilgermenü ging ich bereits um 20:30 Uhr ins Bett. Ich war
einfach k.o. nach der langen Strecke, aber auch glücklich, es geschafft zu
haben.
    •

14. Tag: Frómista –
Carrión de los Condes
    (20 km)
    Der Tag begann
zunächst einmal mit Verschlafen. Ich wachte erst um 8:15 Uhr auf. Der gestrige
Tag hatte doch ganz schön Kraft gekostet. Nach nur kurzer Vorbereitung
spazierte ich 15 Minuten später aus der Herberge und siehe da, es war wieder
windig. Na, das kannte ich ja nun schon! Nach nur einem Kilometer musste ich
wieder meine Jacke und meine Handschuhe anziehen, denn es war ein sehr kühler
Wind. Irgendwie hatte ich heute auch oberhalb der Knöchel Schmerzen und das
Laufen fiel mir schwerer. Heute würde meine Etappe kürzer ausfallen, das hatte
ich bereits für mich festgelegt. In Villalcázar de Sirga legte ich meine
Frühstückspause ein. Da ich nun perfekt „huevos con jamon“ bestellen konnte,
gab es heute natürlich wieder diesen leckeren Schinken mit Spiegelei.
    Noch knapp
sechs Kilometer, dann hatte ich mein Tagesziel erreicht.

    Pfarrherberge
„Santa Maria“
    In Carrión de
los Condes entschied ich mich, in der Pfarrherberge „Santa Maria“ zu bleiben.
Dort wurde ich von den Schwestern mit einem warmen Tee empfangen. Der Tee war
so belebend und ich nahm dankbar noch zwei weitere Gläser. Hier gab es eine
Waschmaschine. Ich vertraute erst einmal die Hälfte meiner Wäsche der Maschine
an. Um das Gerät in Gang zu setzten, benötigte ich jedoch die Hilfe einer
Schwester. Ein eigens auf der Waschmaschine abgelegter Schraubenzieher diente
zum Öffnen des Bullauges. Da hätte ich mich lange abmühen können. Auf diesen
notwendigen Trick wäre ich nie gekommen.
    Nach gerade
mal 40 Minuten konnte ich alles zum Trocknen aufhängen. Jetzt war Ausruhen
angesagt. Ich schlief bestimmt über eine Stunde fest.
    Auf der Suche
nach einem Restaurant traf ich, welch eine Freude, Josef und Josef wieder. Natürlich
aßen wir zusammen zu Abend und erzählten uns gegenseitig vom Tag.
    Da ich noch in
die Kirche zur Pilgermesse wollte,

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