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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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zusammenbleiben, wenn sie es so wollen. Wenn die Frau es nicht mehr will, geht sie zu ihrer Familie zurück.«
    Wenn es doch so einfach wäre. Caroline holte tief Luft und sah ihn an. »Ich habe keine Familie mehr in England, nur einen Bruder, der nicht für mich sorgen kann«, erklärte sie aufrichtig. »Meine Familie seid jetzt ihr: Mary und du und sogar Robert.« Er sah sie so lange an, dass Caroline unruhig wurde. Sie sehnte sich danach, die Arme um ihn zu schlingen und ihm alles zu erkären, damit er sie verstand. Doch sie gab dem Drang nicht nach.
    »Als ich älter war, nach ihrem Tod, habe ich gehört, dass er meine Mutter zu schlagen pflegte. Aber ich dachte, der Grund war, dass sie Cherokesin war.« Wolf schüttelte den Kopf und sah auf den Fluss hinaus. »Ich hätte nie gedacht, dass er dich schlagen würde.« Aber du hättest daran denken müssen, mahnte ihn eine innere Stimme. Was hast du denn gedacht, dass er tut, wenn er merkt, dass sie keine Jungfrau mehr ist?
    »Du kannst nichts dafür. Und mach dir keine Sorgen, es wird nicht wieder passieren.«
    »Da hast du Recht.« Mit diesen Worten wandte Wolf sich um und ging auf das Haus zu.
    Caroline begriff nicht gleich, was er vorhatte, aber dann rannte sie hinter ihm her. »Was hast du vor?« Ein Messergriff ragte aus seinem Hosenbund, und er hatte einen Tomahawk im Gürtel stecken. »Nein, nein! Du darfst ihn nicht töten!« Sie griff nach seinem Arm, aber wich aus und beschleunigte seinen Schritt.
    »Ich habe nicht die Absicht, dich zur Witwe zu machen«, erklärte er voller Verachtung. »Du kannst deinen kostbaren Ehemann behalten.«
    »Aber ...« Caroline zögerte und folgte Wolf dann ins Haus. Er trat in Roberts Schlafzimmer, ohne anzuklopfen, durchquerte den Raum und packte den erschrockenen Robert am Kragen.
    »Was zum Teufel ... ?« Robert wehrte sich, aber Wolf hatte sein Nachthemd fest im Griff.
    »Beim Teufel wirst du landen, wenn du auch nur noch einmal Hand an sie legst. Hast du mich verstanden, alter Mann?«
    Roberts Kopf schwang herum, und er entdeckte Caroline. »Was hast du ihm erzählt?«
    »Nichts.« Caroline kam herein. »Ich habe ihm gar nichts erzählt.« Sie wollte nicht, dass Wolf erfuhr, warum Robert sie geschlagen hatte. Es war besser, wenn er nicht wusste, dass ihr Mann und sie die Ehe nie vollzogen hatten. Am besten erfuhr niemand davon.
    »Sie brauchte mir nichts zu sagen.« Wolf schüttelte den aufgedunsenen Körper und musste sich beherrschen, ihm nicht den Hals umzudrehen. »Ich habe deine Handschrift in Carolines Gesicht gleich erkannt.«
    Robert stöhnte und griff nach seinem Bein, als Wolf ihn hochhob.
    »Hör auf!« Caroline kam herbei. Es roch nach Whisky und nach Schweiß. Wolf hielt Robert mit einer Hand fest und zog mit der anderen sein Tomahawk, das er drohend hob. »Ich habe keinen Zweifel daran, dass es nicht wieder vorkommen wird.« Er senkte die Stimme. »Weißt du auch, warum ?«
    Robert brachte nur ein Quieken hervor.
    »Wenn du es doch wieder tust, werde ich nämlich wiederkommen und dir damit den Schädel einschlagen.« Die Klinge glitzerte in der Sonne, die durch die Scheiben fiel.
    Roberts Augen traten hervor, aber seine Angst berührte Wolf nicht. Angewidert ließ er den alten Mann auf die Matratze des Bettes fallen.
    Dann wandte er sich um, steckte seinen Tomahawk ein und stürmte an der überraschten Caroline vorbei. Er war schon aus der Tür und fast im Wald, als er sie seinen Namen rufen hörte. Am liebsten wäre er weitergegangen, aber er blieb stehen und wartete, bis sie bei ihm war.
    Erst wollte Caroline ihn anschreien, weil er Robert gegenübergetreten war. Aber bis sie ihn eingeholt hatte, war ihr Zorn verraucht. Er hatte getan, was er für seine Pflicht hielt, und sie war ihm dankbar für seine Sorge.
    »Wo gehst du hin?« Das war ihr plötzlich wichtiger als Schelte.
    »In die Bergstädte. Das wollte ich dir sagen. Die meisten Städte hier in der Ebene haben zugestimmt, mit Lyttleton zu reden. Ich bringe ihre Nachricht in die Berge.«
    »Das ist gut, oder?«
    Mit einem schwachen Lächeln umfasste er ihre Wange. »Ja, Caroline, das ist gut. Vielleicht sinkt die Kriegsgefahr zwischen meinem Stamm und den Engländern dadurch.«
    Dann ließ er die Hand plötzlich fallen, als wäre ihm eingefallen, wer er war - und wer sie war. »Aber das ist kein Grund, jetzt noch ein Risiko einzugehen. Bleib immer in der Nähe des Hauses, Caroline.«
    Sie holte tief Luft und nickte. Sie wusste, dass es nicht anders

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