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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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war Tal-tsuskas Tante. Als Mann wollte er die schlechte Behandlung, die sie durch Robert erfahren hat, gerächt sehen.«
    »Hast du je das Gleiche empfunden?«
    Es wurde ganz still, als Caroline auf seine Antwort wartete. Sein Blick ließ ihren nicht los. »Ja«, antwortete er schließlich.
    Dann schwieg er wieder, um ihr die Gelegenheit zu der nächsten Frage zu geben. Aber Caroline brachte es nicht über sich, sie zu stellen, obwohl sie nicht wusste, warum.
    Dann war der Moment vorbei, und er stand auf und half ihr hoch.
    »Wir sollten jetzt gehen.«
    »Zurück nach Seven Pines?« Caroline schüttelte ihre Röcke aus. »Gehen wir dahin ?«
    »Wir gehen dort vorbei, um Mary mitzunehmen«, erklärte er. »Dann bringe ich euch beide ins Fort Prince George. Da solltest du vorerst sicher sein.«
    »Und was ist mit dir?« Caroline trottete hinter ihm her. Es gab keinen Pfad, den sie hier hätte erkennen können. »Bleibst du mit uns im Fort?«
    Wolf blieb kurz stehen und drehte sich nach ihr um. Carolines helles Haar lockte sich wild um ihre Schultern, und Nadeln und Gras hatten sich darin verfangen. Er widerstand dem Drang, es mit seinen Fingern auszukämmen, drehte sich wieder um und kletterte über einen Ast, der im Weg lag. »Nein«, erwiderte er und konnte den Ausdruck in ihren blauen Augen nicht vergessen, als er weiter durch den Wald ging.
    Als sie die Biegung des Flusses erreichten, war Caroline erschöpft. Jetzt bereute sie, dass sie nicht geschlafen hatte, als sie noch die Gelegenheit dazu gehabt hatte. Müde ging sie weiter und versuchte, so gut sie konnte, die Schmerzen in ihren wunden Füßen zu verdrängen. Es entging ihr allerdings nicht, dass ihr Begleiter viel wachsamer als sonst war.
    Ehe sie aus dem Wald auf die freie Wiese am Ufer des Flusses traten, hieß er sie mit einer Handbewegung anhalten.
    »Was ist?«, flüsterte Caroline, die sich unbewusst seinem vorsichtigen Verhalten anpasste. »Hast du etwas gehört?« Jetzt sah auch sie sich um und suchte das Gebüsch nach etwas Verdächtigem ab. Aber bis auf ein Reh mit weißer Nase, das sich seinen Weg durch den Wald genauso vorsichtig bahnte wie sie, konnte sie nichts sehen.
    »Ich glaube nicht«, sagte Wolf, aber sein Nacken prickelte dabei. Er ergriff Carolines Hand und zog sie zum Fluss. »Hier können wir durchgehen.«
    Im Wasser lagen große, flache Felsen, die der unaufhörliche Wasserstrom ganz glatt geschliffen hatte. Dazwischen hatten sich kleine Strudel gebildet, aber man konnte die Lücken leicht überspringen. Zumindest galt das für Wolf; Caroline brauchte dafür Hilfe. Besonders der Abstand vom letzten Stein zum Ufer war sehr groß.
    Der Schrei ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren, als Wolf sich gerade vornüberbeugte, um Caroline an der Hand ans Ufer zu ziehen. Ihre Köpfe flogen gleichzeitig herum, um zu sehen, wie Tal-tsuska sich auf sie stürzte.
    Wolf hatte gerade noch Zeit, den Schlag mit dem Arm abzuwehren, während er Caroline aus der Gefahrenzone drängte. Sie fiel nach hinten und versuchte, das Gleichgewicht zu halten, während das Wasser ihr um die Knie wirbelte.
    Rechts von ihr platschte es, als beide Männer in den reißenden Fluss stürzten.
    Caroline wollte schreien, aber ein offenbar neu entwickelter Instinkt hielt sie davon ab. Stattdessen kämpfte sie mit ihren nassen Röcken, um Wolf zu erreichen. Inmitten des Schaums und der wirbelnden Arme und Beine war es unmöglich zu sagen, wer den Kampf gewann. Sie taumelten hin und her, die Körper nass und glatt, und jeder versuchte, die Oberhand über den anderen zu bekommen.
    Caroline wischte sich das nasse Haar aus dem Gesicht und sah sich verzweifelt nach einer Waffe um, mit der sie den Kampf zu Wolfs Gunsten entscheiden konnte. Da entdeckte sie Wolfs Gewehr am Ufer. Er musste es fallen gelassen haben, als er sie weggestoßen hatte. Mit klopfendem Herzen warf sie sich auf die Waffe. Doch dabei verlor sie das Gleichgewicht und fiel ins Wasser. Schmerz explodierte in ihrem Knie, das sie sich an einem scharfen Felsen gestoßen hatte, aber sie konzentrierte sich nur darauf, wieder auf die Beine zu kommen.
    Das Wasser schäumte weiß um sie her, als sie erneut versuchte, das Ufer zu erreichen. Der Lauf der Waffe leuchtete im Licht der untergehenden Sonne ... lockte sie. Sie war fast da, immer noch gegen den schlüpfrigen Boden kämpfend, als sie einen Blick zurück warf.
    Sie strich sich das Wasser aus den Augen und sah entsetzt, dass Tal-tsuska sich aufgerichtet hatte

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