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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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erschießen.«
    »Es tut mir Leid, dass er dich erschreckt hat, aber nicht jeder Cherokese ist ein Feind.« Er tätschelte dem Baby den Rücken, und es jammerte leise.
    Wenn sie jetzt in Ruhe darüber nachdachte, musste Caroline zugeben, dass sie in den Fremden hineingelaufen war. Er hatte sie dann zwar festgehalten, sie aber nicht verletzt. Doch nach dem, was sie durchgemacht hatte, und nach Wolfs eindringlicher Warnung hatte sie ein Recht darauf, vorsichtig zu sein. »Ich kann den Unterschied unmöglich auf den ersten Blick erkennen«, erklärte sie entschuldigend.
    »Ich weiß, dass es schwierig für dich war.«
    »Caroline lächelte flüchtig und drehte sich wieder zu Mary um. Sie spürte, dass er dicht hinter ihr stand. Sein Duft lenkte sie ab. Sie versuchte, sich seiner Anziehungskraft zu widersetzen, schaffte es aber nicht. Warum war sie schon bei den einfachsten Dingen so schwach? Und das, wo sie sich solche Sorgen um Mary machte.
    Wenigstens war sie nicht die einzige Frau, die ihm nicht widerstehen konnte. Baby Colleen, für den Moment über ihren Hunger hinweggetröstet, schlief tief und fest an seiner Schulter.
    Seiner nackten Schulter.
    Er war auf dem Rückweg vom Schwimmen gewesen und trug nur einen Lendenschurz. Die bronzefarbene Haut schimmerte vor Wassertropfen. Ob sie ihn je würde anblicken können, ohne von seinem kräftigen Körper angezogen zu sein? Caroline verdrängte die Gedanken, sah ihn aber vorsichtshalber nicht an. »Ich kann dir Colleen abnehmen, wenn du dich anziehen möchtest. Dir ist doch sicher kalt«, bot sie an.
    Er sagte nichts, aber sie hörte, wie er das Baby in die Wiege legte, ihr noch einmal über die Schulter sah, um zu prüfen, wie es Mary ging, und dann das Zimmer verließ.
    Sie hörte ihn nicht zurückkommen. Sie meinte, dass Mary sich etwas kühler anfühlte, und bog den Rücken durch, um sich zu entspannen. Als sich seine Hand auf ihre Schulter legte, erstarrte sie.
    »Ich löse dich für eine Weile ab.«
    Als sie aufsah, deutete er mit einer Kopfbewegung auf den Lehnstuhl. Mittlerweile war er angezogen und hatte sein Haar zurückgebunden. »Ich denke, ich könnte eine Pause gebrauchen«, seufzte sie.
    »Daraus wird nichts. Wir tauschen nur die Pflichten. Ich habe ein bisschen verdünnten Haferschleim mitgebracht, um Colleen zu füttern.«
    »Kann sie das denn schon essen?« Raff zuckte nur die Achseln, und Caroline trat an die Wiege. Das Bady weinte jetzt wieder und klang so kläglich und verloren, dass es Caroline ans Herz griff. Sie dachte an ihr eigenes Kind, das sicher in ihrem Körper wuchs, und drückte Colleen noch fester an sich.
    Zuerst wollte das Kind den Haferschleim nicht haben, verzog das Gesicht und brüllte nur noch lauter. Aber Caroline sprach beruhigend auf es ein und schaukelte mit ihm im Stuhl hin und her, während sie ihm immer und immer wieder einen Finger zum Ablecken hinhielt.
    Als das Baby endlich aufhörte zu weinen und zu saugen begann, lächelte sie Wolf an. Sein antwortendes Grinsen gab ihr ein wundervolles Gefühl.
    Für den Rest des Tages wechselten sie sich damit ab, Colleen zu füttern und ihre Mutter kalt abzuwaschen. Als Colleen einschlief und Mary so weit wach wurde, dass sie ein paar Worte sprechen konnte, waren beide zufrieden. Mary fragte nach Logan und nach ihrem Kind. Caroline versicherte ihr, dass es beiden gut ging, und hoffte, dass es die Wahrheit war.
    Wolf hörte die kleine Gruppe schon kommen, ehe man sie vom Haus aus sehen konnte. Er lief aus dem Zimmer, um die Tür zu öffnen. Caroline, die nur Sadayi und den fremden Indianer erwartet hatte, war überrascht, als ein halbes Dutzend Cherokesen ins Zimmer kam.
    Sadayi kam zu ihr und griff nach Colleen, wobei sie zahnlos lächelte.
    »Hübsches Baby, aber zu klein«, bemerkte sie und reichte es an eine andere Frau, die Caroline nicht kannte. Die Frau machte Caroline ein Zeichen, dass sie aufstehen solle, und dann setzte sie sich mit dem Baby hin, öffnete ihre Bluse und gab dem Kind die Brust. Das hungrige Baby begann sofort zu saugen. Alle drei Frauen lachten über das laute Schmatzen des Kindes.
    »Cahtahlata hat ihr Baby verloren«, erklärte Sadayi, »aber sie hat immer noch Milch.«
    »Das tut mir Leid - mit deinem Kind, meine ich.«
    Die junge Frau nickte, denn anscheinend verstand sie die Sympathie der Weißen auch ohne Dolmetscher.
    Dann wandte Caroline ihre Aufmerksamkeit Mary zu, um deren Bett drei Menschen standen, die Caroline nicht kannte. Wolf hatte das Zimmer

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