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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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eintrat, hatte es einen Fehlalarm gegeben,
    das war alles. Sam war sich bewusst, dass er
    nicht jünger wurde, und er wollte ein Kind haben, solange er noch im Stande war, es großzuziehen.
    Nach dem Fehlalarm ließ er sich untersuchen,
    ohne es seiner Frau mitzuteilen. Es war ihm pein-
    lich, aber er wollte wissen, ob es vielleicht an ihm lag. Doch die Untersuchungsergebnisse waren
    einwandfrei, und der Arzt sagte ihm, er solle sich keine Sorgen machen, sondern sich entspannen.
    »Manchmal passiert es ganz überraschend«, sag-
    te der Arzt. Das war vor vier Jahren gewesen,
    und sie waren immer noch zu dritt. Sam begann
    sich zu fragen, ob es vielleicht nicht sein sollte und ob er den Traum aufgeben und das genießen
    sollte, was er hatte.
    Sein Leben war erfüllt. Er hielt zu Hause die Stellung, wenn Danas Arbeit sie wieder einmal zu
    sehr in Anspruch nahm. Der Fall Latham würde
    seine Fähigkeiten mehr auf die Probe stellen als
    alle anderen zuvor, und er sann beim Einschlafen
    darüber nach, auf welche Art er seine Familie vor dem Ansturm der Medien schützen konnte, der
    auf sie zukam.
    »Du bist wohl nicht recht bei Trost«, sagte Judith Purcell, als sie von Danas Entscheidung hörte.
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    »Du kannst diesen Fall nicht übernehmen.«
    »Hab ich aber schon«, entgegnete Dana. »Aber
    wie kannst du diesen Kerl nur verteidigen?«
    »Ich bin Anwältin. Das ist mein Beruf.«
    »Ach, komm schon«, sagte Judith unwirsch. »Du
    weißt genau, was ich meine.«
    Dana sah ihre Freundin ruhig an. »Manchmal
    müssen wir schwierige Entscheidungen treffen«,
    sagte sie sanft. »Sie mögen nicht immer richtig
    sein, aber man bemüht sich darum. Und dann
    muss man mit den Folgen leben.«
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    Man erinnert sich an viele Momente im Leben,
    doch dies war der schlimmste Augenblick, an den
    Corey Latham sich entsinnen konnte.
    Es war erniedrigend gewesen, am helllichten Tag
    in Handschellen aus seinem Haus abgeführt zu
    werden. Es war demütigend, ins Gefängnis ge-
    schafft zu werden, wo man ihn auszog und unter-
    suchte, seine Fingerabdrücke nahm und ihn foto-
    grafierte. Auch die entnervende Prozedur der
    stundenlangen Verhöre war schlimm für ihn.
    Doch all das erschien ihm geringfügig im Ver-
    gleich zu dem Moment, als er im elften Stock des
    Gefängnisses in eine Zelle geführt wurde, die
    kaum größer war als das Innere eines Schranks,
    und hörte, wie die schwere Stahltür zufiel und
    verriegelt wurde.
    In diesem Augenblick wusste er, dass er aus die-
    sem Raum nicht mehr herauskommen würde,
    was er auch tat oder sagte. Er hatte seine Frei-
    heit eingebüßt.
    Es war noch viel schlimmer, als im U-Boot einge-
    sperrt zu sein, und das war schon unangenehm
    genug. Obwohl er bereits dreimal auf Patrouille
    gewesen war, fürchtete Corey sich noch immer
    vor der Enge und seinen eigenen Visionen von
    drohendem Unheil. Doch das Leben bei der Mari-
    ne hatte er sich selbst ausgesucht, und im U-Boot gab es Dinge, die das Dasein erleichterten: Er
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    konnte sich frei bewegen, auch wenn die Räume
    winzig waren; er hatte Kameraden; er war sich
    bewusst, dass er seinem Land diente und eine
    wichtige Mission erfüllte.
    Hier war er alleine, der Angst ausgeliefert, die ihn Tag und Nacht heimsuchen konnte. Er wusste,
    dass er gefangen war wie ein Karnickel in der Fal-le, in einer Situation, auf die er keinen Einfluss hatte und deren Ausgang er nicht einschätzen
    konnte. Sein Herz pochte so laut, dass er glaub-
    te, es würde jeden Moment explodieren wie eine
    Bombe, passenderweise. Stunde um Stunde, Tag
    für Tag war er seinen Gedanken ausgeliefert, sei-
    nem eigenen Grauen. Eigenartigerweise hielt er
    durch, indem er sich einredete, dass er auf der
    Jackson sei, seinem U-Boot; er sagte sich, es
    handle sich um eine weitere Patrouille, er müsse
    nur einen Tag nach dem anderen durchstehen,
    dann sei es bald vorbei. Er stellte sich vor, er lä-
    ge wieder bei den Raketensilos, wo er manchmal
    schlief, um den argwöhnischen Blicken seines
    Ingenieurs zu entkommen. Er bestellte sich Bü-
    cher – von Ludlum, Clancy, Follett – und tat so,
    als seien die Dialoge darin Unterhaltungen mit
    seinen Kameraden. Er verglich die dreiundzwan-
    zig Stunden, die er täglich in seiner Betongruft
    zubrachte, mit den über siebzig Tagen, die er un-
    ter Wasser gewesen war, und sagte sich, dass er
    doch hier sogar den Vorzug genoss, über einen
    zehn Zentimeter breiten Fensterschlitz zu verfü-
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    gen, durch den er den Himmel sehen

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