Mein Wille geschehe
hatte sich gelohnt. Seine Frau hatte
ausgerechnet, dass er seinen Umsatz im Ver-
gleich zum Vorjahr bereits um die Hälfte erhöht
hatte. »Sie hätten keine Einbußen zu verzeich-
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nen, wenn Sie an diesem Prozess teilnehmen?«,
fragte Dana. »Nein, Ma’am«, antwortete der
massige vierundvierzigjährige Anwohner von Bal-
lard. »Meine Arbeit ist saisongebunden, und vor
April tut sich da sowieso nichts mehr.«
»Und wenn der Prozess bis dahin nicht beendet
ist?« Quinn überlegte kurz. »Hm, das ist schon ’n Zacken härter«, antwortete er. »Wenn der Prozess so wichtig ist, dass er so lange dauert, weiß ich nicht recht. Aber ich würd mal sagen, Pflicht ist Pflicht, und wenn ich das mitmache, muss
ich’s meinen Kunden eben erklären, und dann
kann ich nur hoffen, dass sie sich’s nicht anders überlegen und zur Konkurrenz gehen.«
»Sagen Sie mir: Wie denken Sie über den Ange-
klagten in diesem Prozess?«
Quinn spähte an ihr vorbei, um Corey Latham zu
sehen. »Kann ich schwer sagen«, meinte er.
»Sieht bestimmt nicht so aus, wie man sich je-
manden vorstellt, der so was getan hat. Aber
man kann sich ja nicht aufs Aussehen verlassen,
oder?«
»Wären Sie denn bereit, sich erst alle Beweise
genau anzuhören, bevor Sie ein Urteil über ihn
fällen?«
»Na klar. So läuft’s doch immer, oder?«
Dana setzte sich. Neben John Quinns Namen be-
fand sich ein Kreis. Er war einer der neutralen
Geschworenen wie Stuart Dünn.
»Wie denken Sie über den Anschlag auf Hill Hou-
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se?«, fragte Brian.
Der Bauunternehmer zuckte die Achseln.
»Schlimme Sache, kein Zweifel – die vielen To-
ten«, sagte er. »Aber mehr kann ich nicht dazu
sagen, ich hab die Geschichte nicht so verfolgt.«
»Gehen Sie regelmäßig zur Kirche, Sir?«
»Das tu ich. Jeden Sonntag um elf, ohne Aus-
nahme. Und auch Weihnachten und Ostern. Die
Frau besteht drauf. Meint, es sei gut für die Kinder. Und sie singt auch gern im Chor. Ich denk
mal, schaden kann’s keinem von uns, also komm
ich immer mit.«
»Würden Sie sich als religiös bezeichnen?«
»Wenn Sie mich fragen, ob ich an Gott glaube:
Ich denk schon. So wie andere auch, jedenfalls«,
antwortete Quinn. »Und wenn Sie mich fragen,
ob ich an Jesus als Sohn Gottes glaube – na, ich
schätze, es ist in Ordnung, auf Nummer sicher zu
gehen, das sag ich auch immer den Kindern. Aber
wenn Sie mich fragen, ob ich daran glaube, dass
man andere so behandeln soll, wie man selbst
behandelt werden möchte, dann würd ich sagen:
ja, unbedingt.«
Brian bemühte sich nach Kräften, ein Lächeln zu
unterdrücken. »Nun, da wir schon dabei sind,
möchte ich Ihnen noch eine Frage stellen: Wie ist Ihre Haltung zur Abtreibung?«
»Hab ich eigentlich keine«, erwiderte Quinn.
»Hab nie damit zu tun gehabt. Meine Frau und
ich haben zwei Kinder, mehr wollten wir auch
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nicht, und seither waren wir entweder vorsichtig
oder haben Glück gehabt.«
»Und wie stehen Sie zur Todesstrafe?«
»Ich schätze, ich bin dafür, aber nur unter den
richtigen Umständen«, erklärte Quinn. »Ich mei-
ne, wenn Sie mir echt beweisen können, dass der
Bursche da drüben das getan hat, was man be-
hauptet, finde ich auch, dass er das verdient hat, was er kriegt.«
»Es ist komisch, wissen Sie«, sagte Corey am
Nachmittag, als die Verhandlung für diesen Tag
beendet war, zu Dana. »Woche für Wbche sitze
ich jetzt da – wie lange schon? – und tue rein gar nichts. Ich habe nicht einmal den Mund aufgemacht, bin nicht einmal aufgestanden. Ich habe
nur zugeschaut und zugehört. Weshalb fühle ich
mich dann wie durch den Wolf gedreht?«
»Das ist einfach so«, sagte Dana, die genauso
erschöpft war wie er. »Diese Phase laugt einen
aus.«
Den wöchentlichen Lunch bei »AI Boccolino« hat-
ten sie erneut mehrmals ausfallen lassen, aber
Dana hatte sich mit Judith abends im »House of
Hong« verabredet, einem ihrer Lieblingslokale.
Das knusprig gebratene Huhn dort fanden sie
beide unwiderstehlich.
»Ich wünschte, wir könnten das öfter machen«,
sagte Dana, als sie sich in eine Nische setzten
und die Speisekarten aufklappten, obwohl sie
beide schon wussten, was sie essen wollten.
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»Ja, das wäre schön«, erwiderte Judith munter.
Um keinen Preis der Welt hätte sie Dana gesagt,
dass sie sich dieses Essen eigentlich nicht leisten konnte. Sie hatte schließlich auch ihren Stolz.
Aber es lief nicht gut für sie. Seit zwei Monaten hatte
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