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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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mit seiner ge-
    liebten Gattin Nina, seinen drei Söhnen, deren
    Frauen und sieben Enkeln nach Rosario, dem be-
    liebten Ferienort auf den San Juan Islands. »Was
    ist denn mit Dad los?«, fragte sein ältester Sohn.
    »Ich kann mich nicht mal mehr daran erinnern,
    wann er zum letzten Mal Urlaub genommen hat.«
    »Ich glaube, das hat was mit dem Ruhestand zu
    tun«, antwortete seine Mutter. »Er will schon mal ein bisschen üben.« Bislang hatte Bendali noch
    mit niemandem über seinen Ausstieg aus dem
    Berufsleben gesprochen, nicht einmal mit seiner
    Frau, mit der er seit dreiundvierzig Jahren verheiratet war. Manchmal hatte er allerdings das Ge-
    fühl, dass sie mehr über ihn wusste als er selbst.
    Vorerst wollte er diesen Ausstieg jedenfalls als
    Ruhestand bezeichnen. Wenn der richtige Zeit-
    punkt gekommen war, würde er sich mit Nina
    zusammensetzen und ihr berichten, was die Ärzte
    ihm gesagt hatten.
    Dana kam vom Gefängnis nach Hause, WTO sie
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    nach dem Ende der Verhandlung noch einige Zeit
    mit Corey gesprochen hatte, zog sich aus und ließ sich ein heißes Bad mit viel Badesalz ein. Ihre
    Haut wurde krebsrot, als sie sich ins Wasser setz-te, doch das war ihr einerlei, und sie tauchte unter, bis nur noch ihr Kopf herausschaute. Sie hör-te Sam in der Küche mit Töpfen und Geschirr
    klappern, als er das Abendessen zubereitete, und
    wusste, dass sie ihm als gute Gattin eigentlich
    helfen sollte, doch sie konnte sich irgendwie nicht von der Stelle rühren. Eine Stunde lang verharrte sie so, bis der Stress abebbte und das Wasser
    lauwarm wurde. Dann stieg sie aus der Wanne
    und hüllte sich in einen flauschigen Frotteebade-
    mantel.
    »Hier kommt das Faultier«, verkündete sie, als
    sie in die Küche tappte. »Was kann ich machen?«
    »Nichts«, antwortete Sam. »Ich bin gleich fer-
    tig.« Er hatte sich im Laufe der Jahre daran ge-
    wöhnt, das Kochen zu übernehmen, und dabei zu
    seiner Überraschung festgestellt, dass es ihm
    Spaß machte. »Setz dich einfach hin, wunder-
    schön und schrumplig wie du bist, und lass dich
    bewundern.« Dana lächelte. Sie hielt sich zwar
    für unabhängig, doch immer wieder wurde ihr
    bewusst, wie wichtig Sam für sie war, mit seinem
    scheinbar unerschöpflichen Vorrat an Trost, Sen-
    sibilität und Unterstützung. Die Ironie der Lage
    entging ihr nicht. Judith hätte einen verlässlichen starken Mann an ihrer Seite viel nötiger ge-297

    braucht, doch Dana hatte ihn gefunden.
    »Ich werde den Tisch decken«, sagte sie mit ei-
    nem glücklichen Seufzer. »Damit ich mich we-
    nigstens noch ein bisschen nützlich mache.«
    Allison Ackerman saß in der Frühstücksecke ihres
    Anwesens in Maple Valley. Durch die Fenster
    konnte sie auf die weitläufigen Wiesen mit den
    schönen Zäunen und auf die Pferde blicken, die
    dort grasten. Sie schienen sich nicht daran zu
    stören, dass das Gras dort nicht mehr allzu üppig wuchs. Sie hatten bereits Heu und Hafer zum
    Frühstück bekommen und waren zufrieden mit
    sich und der Welt. Die Schriftstellerin merkte,
    dass sie die Tiere tatsächlich beneidete und gerne an ihrer Stelle gewesen wäre und nichts anderes
    getan hätte, als den lieben langen Tag auf der
    Koppel zu sein.
    Sie goss sich eine dritte Tasse Kaffee ein, was
    höchst selten vorkam, und fragte sich zum x-ten
    Mal, in was sie da hineingeraten war. Was hatte
    sie auf die Idee gebracht, mit diesen Anwälten
    Spielchen zu spielen? Im Rückblick kam es ihr
    regelrecht absurd vor.
    »Was hast du gemacht?«, hatte ihre Tochter wis-
    sen w7ollen. »Frage nicht«, antwortete Allison.
    »Muss ich wahrscheinlich gar nicht. Du hast ihnen einen Köder hingeworfen, oder?«
    Die Krimiautorin seufzte. »Ja«, gab sie zu. »Ich
    war mir aber sicher, dass mich einer der Anwälte
    ablehnen würde.«
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    »Hättest du dich nicht anderweitig rausreden
    können, wie früher auch?«
    Es stimmte zwar, dass Allison keinen dringenden
    Termin hatte, aber sie war dabei, ihr neuestes
    Buch zu überarbeiten. Damit hätte sie sich ent-
    schuldigen können. Vor allem die Verteidigerin
    hätte sie ablehnen müssen. Allison hatte aus ih-
    rer feministischen Haltung wahrlich keinen Hehl
    gemacht. Und es gab genügend Leute, die hier
    gerne als Geschworene tätig sein wollten. Sie
    schienen sogar regelrecht verrückt danach zu
    sein. Während ihrer Wartezeit in Raum C701 war
    Allison sogar das Gerücht zu Ohren gekommen,
    dass man einem potenziellen Geschworenen so-
    gar Geld geboten hatte, um an

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