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Mein wunderbarer Brautsalon

Mein wunderbarer Brautsalon

Titel: Mein wunderbarer Brautsalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Sonntag
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meldet sie sich. »Wie geht’s?«
    »Bei mir ist alles prima. Und bei dir?«
    »Bin ganz langsam auf dem Weg der Besserung«, teilt sie mir mit. »Außerdem kommt Matthias doch schon morgen nach Hause. Hat gemeint, er könne seine arme Liebste nicht länger allein lassen.«
    »Das ist doch schön, dann kann er dich pflegen.«
    Sie schnieft. »Ja, ich bin auch froh, dass er ein paar Termine verschieben konnte. Aber mal was ganz anderes.« »Ja?«
    »Du solltest deinem liebeskranken Brautkleidmenschen endlich mal deine Handynummer geben, bevor er mich noch öfter mit Nachrichten bombardiert.«
    »Was denn für Nachrichten?«
    »Gestern Nacht ging hier eine SMS für dich ein. Ich les mal vor: Liebe Kiki, es war wirklich ganz wunderbar mit dir! Dein Zukünftiger ist ein Glückpilz, ich hoffe, er weiß das.«
    »Oh«, entfährt es mir, »wie nett.«
    »Den hat’s scheinbar echt erwischt, den armen Kerl. Wenn der wüsste, dass meine böse, böse Schwester ihn nur für ihr Magazin ausbeutet.«
    »Du wirst ihm doch nichts sagen?«, will ich etwas nervös wissen.
    »Quatsch, natürlich nicht. Blut ist dicker als Wasser. Auch wenn ich immer noch nicht begreife, wie du auf so eine Idee kommen konntest, dafür fehlt mir als Computermensch wahrscheinlich die Phantasie. Jedenfalls wollte ich dir das nur sagen, erzähl ihm einfach, du hättest eine neue Nummer.« »Mach ich.«
    »Und sonst? Wie war denn die Band?«
    »Ziemlich gut«, gebe ich ehrlich zu, obwohl ich ja ursprünglich was anderes behaupten wollte. »Aber die würde um die tausend Euro kosten«, schiebe ich deshalb noch schnell hinterher.
    »Ein DJ ist auch nicht viel billiger«, stellt Kiki fest. »Vielleicht solltest du sie buchen?«
    »Wenn du das möchtest, mache ich das. Liebend gern verbringe ich dafür auch deine gesamte Hochzeitsfeier unterm Tisch, damit ich Christoph nicht über den Weg laufe.«
    »Wer weiß, vielleicht nimmt er’s dir ja gar nicht übel, wenn du ihm die Wahrheit erzählst. Vielleicht freut er sich sogar, dass du gar nicht verlobt bist.«
    »Das wiederum kann ich mir nicht vorstellen.«
    Kiki lacht. »Kannst ihm ja irgendwann erzählen, du hättest dich entlobt. Aber stattdessen hätte deine Schwester einfach den Termin genommen, den ihr schon hattet.«
    »Sicher«, ich lache, »sehr praktisch. Und Kiki heißt sie auch noch.« Wir müssen beide losprusten. »Hast du dir denn mal die Veranstaltungsorte angesehen?«
    »Nicht alle, bis zum Landhaus Flottbek hab ich’s noch nicht geschafft. Aber im Café Fees war ich schon.«
    »Und?«
    »Gefällt mir gut, die haben einen sehr schönen Innenhof. Ich kann nach der Arbeit mal bei dir vorbeikommen und dir die Fotos zeigen.«
    »Okay, mach das.« Dann seufzt sie matt. »Ich bin ja hier.«
    »In Ordnung, bis später!« Ich lege auf und hole sofort mein Handy aus meiner Tasche. Hab ich gar nicht bedacht, dassChristoph noch immer mit Kikis Nummer durch die Gegend rennt, das sollte ich wirklich schleunigst ändern. Allerdings: Wie ich ihm verkaufe, dass ich nicht nur eine neue Mobilfunknummer, sondern auch ein neues Festnetz habe, ist mir noch rätselhaft. Na ja, fange ich erstmal mit dem Handy an. »Danke für die liebe Nachricht«, schreibe ich ihm. »Fand die Walzerstunde auch klasse. Übrigens: Das hier ist meine neue Handynummer, der alte Vertrag läuft demnächst aus. Bis morgen! A.« So, abschicken und fertig.
    »Moin!« Paul kommt in die Redaktion gestolpert und steuert mich an.
    »Da bist du ja endlich! Beatrice hat schon nach dir gefragt!« Stöhnend lässt er sich auf den Stuhl neben meinem Schreibtisch sinken. »Ich bin vollkommen fertig«, stellt er fest. »Hab die ganze Nacht kein Auge zugetan.«
    »Geht’s dir nicht gut?«, will ich wissen. »Wirst du etwa auch krank?«
    »Im Gegenteil«, er grinst breit, »mir geht’s wunderbar. Und meine Krankheit heißt Floooraaaa!«
    »Warst du etwa bei der?« Paul nickt. »Und ich sage dir: Diesmal ist es die wahre, große Liebe.« Er lacht glücklich. »Du, die ist einfach der Wahnsinn«, beginnt er zu schwärmen. »Sexy, aufregend, sinnlich, intelligent, lustig …«
    »Okay, ich glaub’s dir«, würge ich ihn ab. »Währenddessen war ich hiermit beschäftigt.« Ich drücke ihm das Blatt, das ich vorhin in der Konferenz vorgelesen habe, in die Hand. »Nur, damit du im Bilde bist, mein lieber Lieblingskollege was sich noch ereignet hat, während du deinen Liebesrausch auslebst.« Paul nimmt schuldbewusst blickend das Blatt. »Tut mir leid, mich

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