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Meine geordnete Welt oder Der Tag an dem alles auf den Kopf gestellt wurde

Titel: Meine geordnete Welt oder Der Tag an dem alles auf den Kopf gestellt wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Crowley Knut Krueger
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von hier bis New York haben die schon Tausende Pos angegriffen. Jeder weiß das.« Er hatte sich nicht vom Fleck bewegt, sondern kratzte immer noch an seinem Schuh. Ein langer rosa Faden spannte sich inzwischen direkt über einen Lucky-Charms-Karton hinweg.
    »Hör jetzt auf, Schatz!«, rief Veraleen. »Du richtest hier ein riesiges Chaos an!« Ich hielt nervös nach Pinell Ausschau. Der Typ hat ein Radar für diese Art von Problemen. »Natürlich gibt es Spinnen, vor denen man sich in Acht nehmen muss«, fuhr Veraleen fort, »manche sind sogar giftig.«
    »Was glaubst du, welche Sorte das war, Bubblicious oder Bazooka?«, fragte Biswick.
    »Keine Ahnung«, antwortete ich. »Aber wohl kein Bazooka. Der zieht nicht solche Fäden.«
    Veraleen griff seufzend in ihre Umhängetasche und zog eine Packung Taschentücher heraus. Alles, was man sich nur vorstellen kann, schien sich in dieser Tasche zu befinden, sogar ein glatter, rund geschliffener Stein, den sie als ihren Prüfstein bezeichnete. Sie hat mir mal erzählt, sie habe ihn mitten in Whiskey auf der Straße gefunden - wie einen Meteoriten,
der direkt aus dem Weltall gekommen sei. Veraleen sagt, der Gedanke, dass dieser Stein Millionen von Jahren auf dem Grund eines Flusses gelegen habe und schließlich auf einer Straße in Whiskey gelandet sei, zeige ihr, dass es wirklich einen Gott gebe.
    »Hier, Biswick, nimm das«, sagte sie und gab ihm ein Taschentuch. Natürlich schoss in diesem Moment Pinell um die Ecke, bewaffnet mit Mopp, Putzmittel und einem riesigen Eimer. Mithilfe der Spiegel, die sich in jedem Winkel des Supermarkts befinden, hatte er uns von seinem Kontrollposten aus beobachtet. Er blies in seine Trillerpfeife, die an einer Schnur um seinen Hals hing. »Reinigung in Gang 10!«, schrie er.
    »Auch das noch«, brummte Veraleen.
    »Kleine Kinder, die sich nicht benehmen können, müssen draußen bleiben!«, bellte er, indem er Biswick anstarrte, als käme dieser direkt aus dem Zirkus. »Sie hätten ihn draußen auf den Reitautomaten setzen sollen!« Pinells Gesicht war knallrot und angeschwollen. Kein Zweifel - das war der Höhepunkt seines Tages.
    »Ich hab aber kein Kleingeld für das Pferd, Mr Pinell«, entgegnete Veraleen, indem sie ihre enormen Hände in die Hüften stemmte. »Er ist ein guter Junge. Irgendwer hat seine Kaugummis im ganzen Laden verteilt, und jetzt schauen Sie sich an, was mit meinem armen Kleinen passiert ist! Wahrscheinlich braucht er jetzt neue Schuhe, und sogar die Socken … Also neue Socken braucht er jetzt auch.«
    »Ach... äh … das ist doch kein Drama, Miss Veraleen. Ich denke, wenn er auf die Toilette geht, dann wird er bestimmt alles entfernen können.« Pinell begann, hektisch zu zwinkern, wie ein Frosch im Platzregen.
    »Nein!«, jammerte Biswick. »Bei Piggly Wiggly sind Pospinnen auf dem Klo!«

    Ich dachte, Pinells Augen würden jeden Moment aus seinem Gesicht springen. »Was?«
    »Tja, Sie haben Pospinnen auf dem Klo«, bestätigte Veraleen mit einer Stimme, die so mächtig und tief war wie die Stimme Gottes, wenn sie aus den Piggly-Wiggly-Lautsprechern dröhnte.
    Pinell schnappte sich Mopp und Eimer und rannte den Gang hinunter. »Mama!«, rief er, als er um die Ecke in Richtung Toilette eilte.
    Veraleen und ich lächelten. »So, mein Junge, zieh einfach deinen Schuh aus. Zu Hause tun wir ihn in die Gefriertruhe, dann geht der Kaugummi ab.« Biswick bückte sich, zog den Schuh aus und gab ihn Veraleen. Ein einzelner rosa Faden hing noch am Regal mit den Getreideflocken fest. Sie trennte ihn mit einer Handbewegung ab.
    Wir gingen zum Obst-und-Gemüse-Gang. Biswick hüpfte auf einem Bein. Als ich den Kopf hob, sah ich meine drei Quälgeister - Romey, Cairo und Mona Lisa. Neben dem Gurkenstapel verteilte Wadine Pigg kostenlose Portionen ihres berühmten Eintopfs mit Schweineschwarten. Die drei Mädchen standen um sie herum.
    Wie auf Kommando blickten sie zu uns herüber. Natürlich mussten sie weit nach oben gucken, um Veraleens Gesicht zu erkennen. Diese rümpfte beim Geruch der Kräuter die Nase und murmelte irgendwas über stinkende Pestizide. Romey kicherte. Cairo lachte sogar laut auf und tuschelte mit Romey. Ich verstand nur das Wort »Männertasche«.
    »Sind das deine neuen Freunde, Drachenmädchen?«, fragte Romey. Mona Lisa lachte, während sie behutsam ihren Zahnstocher in einen der kleinen Pappbecher legte, die Wadine bereitgestellt hatte.
    »Mögen die jungen Damen etwa meinen Eintopf nicht?« Wadine

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