Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
Vom Netzwerk:
sie mit bloßen Fäusten, aber sie packte mich am Hals und schleuderte mich wie eine Stoffpuppe gegen den eisernen Schiffsschornstein. Das Eisen klirrte beim Aufprall, und ich landete mit dem Kopf zuerst auf dem Deck, wo ich zusammensackte. Als ich aufblickte, sah ich Ivana auf mich zustürzen, mit ausgebreiteten Flügeln und ausgestreckten Händen, um mich erneut zu packen. Zwischen uns sah ich eins meiner Schwerter am Boden liegen.
    Ich schnellte darauf zu, packte den Griff mit beiden Händen und schwang es hoch in die Luft. Ivana zischte und wich nach links aus, doch meine Klinge erwischte ihren Flügel und durchschlitzte ihn. Sie kreischte auf und taumelte gegen die Reling. Während sie wieder zu Kräften kam, sprang ich auf, holte aus und wollte mein Schwert auf sie niedersausen lassen, doch sie kam mir zuvor, umklammerte meine Handgelenke und riss mich nach unten, bis wir uns kämpfend am Boden wälzten.
    Ivana knurrte wie ein Tier, zog die bläulichen Lippen hoch und entblößte ihre Schlangenzähne. Ihre Flügel breiteten sich aus. Fluchend beobachtete ich, wie der verletzte Flügel perfekt verheilte. Ihre Macht entlud sich und schleuderte mich erneut durch die Luft. Ich schlug so hart auf, dass die Stahlplatten unter mir barsten.
    »Ellie!«, schrie Will, als er mich zu Boden gehen sah. Er kämpfte mit Geir, aber in all dem Tumult konnte ich kaum ausmachen, wer wer war.
    »Wo ist Nathaniel?«, rief ich, als ich mich hochrappelte. Die Angst um sein Leben ließ mich die Schmerzen in meinem Rücken vergessen.
    Ivanas übergroße bleiche Augen leuchteten so strahlend weiß, dass die Pupillen kaum noch auszumachen waren, und ein grausames Lächeln trat auf ihre Lippen. »Um den brauchst du dich nicht mehr zu sorgen«, spottete sie, indem sie sich näherte und mit ihren ausgebreiteten Schwingen das Licht verdunkelte. Durch die frische Meeresbrise und das Flattern ihrer Flügel bauschte sich ihr Kleid, und ich sah, dass sie barfuß war. »Du hast Ragnuk getötet, und ich danke dir, dass du uns von diesem Ärgernis befreit hast. Hätte ich dir gar nicht zugetraut. «
    »Dein Fehler, mich ständig zu unterschätzen«, konterte ich und schloss die Finger ein wenig fester um den Schwertgriff. Ich schaute mich nach Geir um und sah ihn vor der Kajütentür am Boden liegen.
    Ivana schnaubte verächtlich. »Bilde dir bloß nicht zu viel ein, Kind. Bastian scheint allerdings eine Menge von dir zu halten. So viel, dass er dich gern kennen lernen möchte.«
    »Ich ihn aber nicht«, knurrte ich.
    Ivana schmollte. »Da wird er aber sehr enttäuscht sein.«
    »Ach leck mich doch«, zischte ich.
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem sinnlichen, vielsagenden Lächeln. »Mit dem größten Vergnügen.«
    Sie stürmte auf mich zu, ich sprang zur Seite und war mit zwei großen Schritten bei der Kajütentür, schnappte mein Schwert, ließ es mit Engelsfeuer entflammen und wirbelte herum. Ivana warf sich so heftig gegen meinen Körper, dass wir zusammen durch die Kajütentür krachten und Holzsplitter um uns niederregneten. Ich knallte gegen einen Tisch, und Ivana landete auf mir. Als sie knurrend und zähnefletschend wie ein Wolf nach mir schnappte, rammte ich ihr das Heft in den Hals. Ihre Hände grapschten nach mir, rissen an Kleidern und Haaren, ihre Krallen schlitzten meine Haut auf. Dann traf meine Macht sie mit voller Wucht, schleuderte sie an die Decke und erfüllte die Kajüte mit grellweißem Licht. Ihr Körper zerschmetterte das Fiberglas, das wie Schneeflocken auf Ivana hinabrieselte. Sie flatterte mit den Flügeln und ließ sich anmutig auf dem Boden nieder. Der Raum war entschieden zu klein für ihre ausgebreiteten Flügel.
    Sie bekam meine Schultern zu fassen, schwang mich gegen ein gespanntes Fischnetz und dann gegen ein Regal. Gerümpel stürzte auf mich nieder, und ich hatte Mühe, mich wieder nach oben zu kämpfen und von dem Netz zu befreien. Ivana krallte sich an meinem T-Shirt fest und hob mich hoch, bis ich auf Augenhöhe mit ihr war.
    »Es wird mir ein Vergnügen sein, dich zu töten«, spottete sie. »Und wenn du zurückkehrst, wird es mir ein Vergnügen sein, dich ein weiteres Mal zu töten. Und wenn der Enshi deine Seele nicht frisst, werd ich mich mit Freuden über dein Herz hermachen.«
    Statt zu antworten, stach ich ihr eins von den Khopesh-Schwertern in den Bauch. Ihre Augen traten aus den Höhlen, und sie ließ mich fallen. Ich zog das flammende Schwert aus der Wunde und wollte erneut zustechen, doch sie

Weitere Kostenlose Bücher