Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1
kommen, oder?«
»Ja. Ich werde kommen, weil du es gerne möchtest.«
»Großartig. Dann kann ich also fest mit dir rechnen!«
»Das kannst du immer!«
ELF
G egen sieben waren meine Mom, Kate und ich so gut wie fertig mit Dekorieren. Landon und Chris hatten das Wohnzimmer mit Luftschlangen und Glitzersternen aufgepeppt. Ich hatte gefürchtet, die Atmosphäre zwischen Landon und mir würde irgendwie verkrampft sein, aber er schien über das, was am Abend zuvor geschehen war, hinweggekommen zu sein. Er half mir dabei, die höheren Stellen zu dekorieren, und hängte draußen auf der Terrasse Papierlampions auf.
Ich lief die Treppe hinauf und ins Badezimmer, um zu duschen, und schlüpfte in mein neues Kleid, zu dem die Halskette mit den Flügeln perfekt passte. Kate und ich stylten uns gegenseitig die Haare, und als wir fertig waren, kehrten wir zu den Jungs auf die Terrasse zurück, um unsere Outfits vorzuführen. Landon und Chris waren offenbar sehr zufrieden mit unserer Kleiderwahl.
»Du siehst toll aus, Ellie«, sagte Landon.
»Danke!«, antwortete ich strahlend.
»Findest du dein Kleid nicht ein bisschen zu freizügig, Kate?«, fragte meine Mom mit zweifelndem Blick.
Kate zuckte mit den Schultern. »Mein Busen ist doch einigermaßen bedeckt.«
»Zu schade«, meine Chris im Vorbeigehen, woraufhin Kate ihn prompt auf die Schulter boxte.
Mittlerweile war es dunkel geworden. Die Papierlampions waren angezündet, und unser Garten glich einer funkelnden Bühne. Der Schein der Lampions ließ die Wasseroberfläche des Pools schimmern und glitzern. Jenseits des Gartens lag ein schmales Waldstück, das sich bis zu einem kleinen See hinter unserer Siedlung erstreckte. Der Mond schien durch die Bäume und verlieh dem Rasen einen silbrigen Schimmer. Ich hätte nicht glücklicher sein können. Als mein Vater heimkam, zerrte ich ihn mit nach draußen, um ihm die ganze Pracht zu präsentieren, doch seine Miene ließ mich verstummen.
»Ist das denn wirklich alles nötig?«, meinte er stirnrunzelnd.
»Aber es ist doch mein Geburtstag«, betonte ich. »Sieht der Garten nicht toll aus?«
»Das ist absurd.«
»Wir haben doch nur ein paar Lampions aufgehängt.«
In seinem Blick flackerte etwas auf, etwas Dunkles und Zorniges, als würden Schatten durch seine Augen ziehen. Ich blinzelte überrascht.
Er schüttelte den Kopf, und der Moment war vorüber. »Ich verstehe einfach nicht, warum du so eine große Sache daraus machst.«
Wäre ich den Tränen nicht so nahe gewesen, hätte ich über die lächerliche Bemerkung gelacht. »Es ist mein Geburtstag.«
»Bist du nicht allmählich ein bisschen zu alt für Geburtstagspartys? «
Er starrte mich ein paar weitere quälende Sekunden lang an, seine Oberlippe zuckte. Schließlich gab er einen unverständlichen Laut von sich und schlenderte über die Terrasse, um einen näheren Blick auf die Burger zu werfen, die Mom gerade auf dem Grill zubereitete.
Genüsslich sog er den Duft des Grillfleisches ein und schien nicht zu ahnen, dass er mir soeben das Herz gebrochen hatte. Warum hatte er etwas so Verächtliches und Verletzendes sagen müssen? Verstand er denn nicht, wie viel mir meine Geburtstagsfeier bedeutete? War ich ihm denn überhaupt nicht wichtig?
Ich biss die Zähne zusammen, um die Tränen zurückzuhalten, die meine Wimperntusche ruiniert hätten, und stapfte ins Haus. Mom hatte eine wunderschöne zweistöckige Torte auf der Küchentheke platziert und die Hocker beiseitegeschoben, damit sich alle bedienen konnten. Chris hatte Lautsprecher mitgebracht; er schloss sie an seinen Laptop an, und schon bald wurde das Haus mit rhythmisch stampfender Musik erfüllt. Das alles ließ mich fast vergessen, wie grausam mein Dad mich kurz zuvor behandelt hatte. Fast.
Um acht begannen die Gäste einzutrudeln. Kate ging ganz in ihrer Rolle als Empfangsdame auf, indem sie jeden an der Haustür empfing und durch die Diele ins Wohnzimmer führte. Meine Freunde versicherten mir alle, dass ich fantastisch aussähe, und umarmten mich nacheinander, bevor sie weitergingen, um sich mit Torte zu versorgen und Musik zu hören. Das Haus wurde langsam proppenvoll, und schließlich trafen auch Evan und Rachel ein. Ich freute mich, als ich entdeckte, dass Josie Newport tatsächlich gekommen war – natürlich mit ihrem Gefolge im Schlepptau. Sie trug ein leuchtend gelbes Cocktailkleid, und ihr walnussbraunes Haar fiel ihr in luftigen Locken auf die sonnengebräunten Schultern herab. Sie
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