Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

aus war. Die Möglichkeit hätte er gehabt, aber er hat sie nicht genutzt.«
    »Denk nur nicht, er sei nicht gefährlich, bloß weil er dich nicht sofort getötet hat.« Seine Stimme klang verunsichert und besorgt. »Du hast keine Ahnung, wie zerstörungswütig er sein kann.«
    Beklommen lehnte ich mich gegen die Wand. Ich fühlte mich nicht durch Cadan bedroht, aber ich musste Wills Worten vertrauen. Er kannte diese Wesen besser als ich. Er war einer von ihnen.
    Will sah mich mitfühlend an und berührte sanft meinen Arm. »Du solltest zurück zu deiner Party gehen. Kate fragt sich bestimmt schon, wo du bleibst.«
    »Ich glaube, ich hab keine Lust mehr zum Feiern.«
    Ein sanftes Lächeln trat auf seine Lippen. »Wie willst du denn nach Hause kommen? Du bist doch nicht selbst hergefahren. «
    »Ach ja«, murmelte ich. »Dann habe ich wohl keine andere Wahl.«
    Seine Besorgnis hatte sich gelegt, und er wurde wieder zu dem vertrauten Fels in der Brandung, der mir Sicherheit und Trost bot. Er nahm meine Hand. »Komm mit.«
    Ich folgte ihm zurück in den Saal, wo Kate uns schon entgegenkam. Mit ihrem roten Pailletten-Teufelskleid glitzerte sie wie eine Discokugel. Eine Hand in die Hüfte gestemmt und einen Dauerlutscher in der Backe musterte sie uns beide von oben bis unten.
    »Wo wart ihr zwei denn?«, fragte sie und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. »Rumgemacht, was?«
    Ich verdrehte die Augen und trat verlegen einen Schritt zur Seite. »Nein«, brummte ich. »Irgend so’n Typ hat mich angebaggert. « Ich hielt es für klug, Cadan zu erwähnen, für den Fall, dass mich jemand mit ihm gesehen hatte.
    »Doch nicht dieser coole Typ von eben?«, fragte sie ungläubig.
    »Doch«, sagte ich. »Er war nicht so cool, wie er aussah.«
    »Mit Blödmännern muss man immer rechnen«, sagte Kate achselzuckend. »Aber es ist schon kurz vor Mitternacht, gleich entscheidet sich der Kostümwettbewerb!« Voller Enthusiasmus hakte sie mich unter, tänzelte in die Mitte des Saals und schleifte mich hinter sich her. Will folgte uns schweigend.
    Der DJ hatte die Musik leiser gestellt und sein Mikrophon lauter, damit ihn alle hören konnten. Jubel brandete auf, als er begann, die Gewinner zu nennen. Der Preis für das gruseligste Kostüm ging nicht an Landon, sondern an einen anderen Zombie, worauf Landon extrem sauer wurde. Chris gewann tatsächlich den Preis für das lustigste Kostüm. Ich nahm mir vor, endlich den Superbullen-Film anzusehen. Der Preis für das verführerischste Kostüm ging an ein Mädchen, das sich als Eva verkleidet hatte. Sie trug nichts weiter auf dem viel zu braun gebrannten Körper als zwei Blätter auf dem Busen und ein winziges Blätter-Bikinihöschen. Als bestes Kostüm von allen wurde natürlich Josies Marie-Antoinette-Interpretation gewählt.
    »Wetten, dass sie den Typen bestochen hat!«, flüsterte Kate mir ins Ohr.
    Ich nickte zustimmend.
    Gegen eins wurde die Party ein bisschen ruhiger. Meine Stimmung hatte sich gebessert, da es mir endlich gelungen war, die Erinnerung an Cadan zu verdrängen. Bevor wir die Party verließen, blieben wir noch kurz bei unseren Autos stehen, um den weiteren Verlauf des Abends zuplanen.
    »Sollen wir bei mir noch eine Runde weiterfeiern?«, fragte Kate aufgeregt.
    »Ich bin dabei«, sagte Landon.
    Rachel hing an Evans Arm und hatte den Kopf auf seine Schulter gelegt. Ihr Gesicht war gerötet, und ihr Hexenhut war verloren gegangen. »Eigentlich würde ich lieber gleich nach Hause fahren.«
    »In Ordnung«, erwiderte Evan. »Ich kann dich bringen. Ich werd auch schon langsam müde.«
    »Ich hab Wodka !«, sagte Kate und wedelte mit den Händen herum, um sie zum Mitkommen zu überreden. »Schnahaps!«
    Als Rachel Interesse bekundete, führte Evan sie zu seinem Auto. »Sie hatte schon genug.«
    »Bis bald, Leute!«, rief Rachel. Grinsend kniff sie die Augen zusammen. »Ich hab so viel Spaß gehabt!« Plötzlich verzog sie das Gesicht, rannte hinter den Wagen und fing an zu würgen. Evan eilte ihr zur Hilfe und hielt ihr Haar zusammen. Er rieb ihr sanft den Rücken, bis sie fertig war. Dann stiegen sie ins Auto. Von dem Kotzgeruch wurde mir fast übel.
    »Ich wette zehn Dollar, dass sie’s gleich treiben«, sagte Kate, als sie davonfuhren.
    Ich sah sie angeekelt an. »Aber sie hat doch gerade gekotzt! «
    »Sie kann sich doch die Zähne putzen«, sagte Kate ungerührt.
    »Du mit deinen versauten Hintergedanken!«, sagte ich vorwurfsvoll.
    »Ich könnte noch viel