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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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könnte ich nicht mehr mit ihnen rumhängen. Dann wäre ich das dritte Rad am Wagen. Ich konnte mir was Schöneres vorstellen, als ihnen ständig beim Knutschen zuzusehen. Hoffentlich war das Ganze nur ein Ausrutscher.
    Dann hörte ich ein leises Klopfen an der Tür und sagte: »Komm rein.«
    Will kam herein. »Ich geh jetzt raus und halte Wache.«
    »Okay. Glaubst du wirklich, jemand könnte mich hier im Haus angreifen?«
    »Die Möglichkeit besteht immer«, erwiderte er. »Gute Nacht.«
    »Warte mal. Will?«
    Er drehte sich um. »Ja?«
    »Bleibst du bei mir?«, fragte ich. »Bitte! Nur bis ich eingeschlafen bin.«
    »Wie du willst«, erwiderte er und blieb reglos stehen.
    Ich legte mich hin. Die Bettdecke fühlte sich zuerst kühl an, erwärmte sich jedoch schnell. Will setzte sich auf den Boden und lehnte sich gegen die Bettkante. Ich rückte näher an ihn heran, bis ich mit dem Kopf an seinem Gesicht lag. Er roch immer noch so gut, obwohl er den ganzen Abend gefeiert hatte. Ich fürchtete, über mich konnte man das nicht sagen.
    Er atmete hörbar aus und lehnte den Kopf ans Bett.
    »Danke«, flüsterte ich. »Dass du bei mir bleibst.«
    »Ich tue alles, was du von mir verlangst«, sagte er.
    Ich kicherte. »Sag das lieber nicht. Sonst bitte ich dich noch um ganz verrückte Sachen.«
    »Das ist in der Vergangenheit schon vorgekommen.«
    Ich hatte die Vorstellung, wie Kate und Landon im Nebenzimmer rummachten, beinahe verdrängt. Beinahe . Ich musste an irgendetwas anderes denken, um nicht verrückt zu werden. »Lenk mich ab.«
    »Wie bitte?«
    »Ich bin total genervt. Du musst mich ein bisschen ablenken. «
    »Wie denn?«
    »Was war das Verrückteste, das ich von dir verlangt habe?«
    Er dachte kurz nach. »Vielleicht war es nicht das Verrückteste, aber einmal haben wir einen Reaper gejagt, und er ist von einer Brücke gesprungen. Ich sollte ihn verfolgen, und du wolltest am Fluss entlanglaufen.«
    Ich lachte. »Das glaub ich nicht. Ich hab echt gesagt, du sollst von der Brücke springen?«
    »Wir wollten das Biest unbedingt schnappen«, antwortete er.
    »Magst du mir die Geschichte erzählen?«
    »Aber nur weil du mich darum bittest. Es war Ende des 19. Jahrhunderts in Texas. Ein Reaper hat in einer Kleinstadt gewütet. Er hatte eine Vorliebe für Kinder.«
    Mein Magen drehte sich um. »Das ist ja grauenvoll.«
    Er nickte. »Die Einheimischen dachten, Kojoten würden die Kinder nachts fortschleppen. Manche glaubten auch, die Kinder wären von Kiowa-Indianern entführt und als Sklaven oder sonst was missbraucht worden. Aber wir wussten es besser und nahmen die Spur auf. Als wir in der Stadt eintrafen, hast du entschieden, den Köder zu spielen. Ich wollte dich davon abbringen, aber du warst wild entschlossen, ihn zu fangen, bevor er noch mehr Kinder töten konnte. Du hast dir ein Kinderkleidchen angezogen und am Stadtrand gewartet und so getan, als würdest du mit einer Puppe spielen. Es war eine der dunkelsten Nächte, die ich je erlebt habe. Es war Neumond, und die Stadt hatte noch keine Elektrizität. Deshalb konnten wir uns nur an ein paar vereinzelten Sternen orientieren.«
    Während er erzählte, erschien die Szene vor meinem geistigen Auge, als wäre ich dabei gewesen. Erinnerte ich mich? Ich konzentrierte mich, und nach und nach kamen mir mehr und mehr Bilder in den Sinn. Aus irgendeinem Grund wusste ich, dass sie real waren.
    »Es dauerte nicht lange, bis der Reaper auftauchte und dich angreifen wollte. Er kam ganz nah, und ich weiß noch, wie viel Angst ich um dich hatte, doch du hast so getan, als wäre ich gar nicht da. Ich hatte dich noch nie so cool erlebt. Als ihm klar wurde, dass du die Preliatin bist, stürmte ich mit gezogenem Schwert aus meinem Versteck. Doch bevor ich ihm einen ordentlichen Hieb verpassen konnte, war er in der Dunkelheit verschwunden. Wir jagten ihm nach und verfolgten ihn durch ein Gehölz. Da es sich um einen wolfsartigen Reaper handelte, war er schneller und wendiger als wir. Als er den Fluss hinter dem Wäldchen erreichte, rannte er auf die Brücke und sprang. Er ließ sich treiben. Sicher hat er geglaubt, uns im Wasser abschütteln zu können. Du hast mir zugerufen, ich solle reinspringen, und bist am Flussufer entlanggelaufen, falls er rausgeklettert wäre. Ich schwamm so schnell ich konnte, und als ich ihn endlich eingeholt hatte, wehrte er sich heftig und riss mir den Bauch auf. Aber er war so blindwütig, dass er dich vergessen hatte. Dann bist du in den Fluss

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