Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen
meine Mutter umbringen wollte. Sie war sein Leben.“ Ich bekam eine Gänsehaut. „Schlimm“, sagte ich und schauderte. Aarons Tränen waren inzwischen getrocknet, seine Augen nicht mehr so rot. „Ich werde mich eines Tages dafür rächen. Ganz bestimmt. Seit diesem Vorfall foltert Achille Leute in seinem Schloss. Er verzieh sich diesen Vorfall nie“, erzählte Aaron weiter.
Ich sagte eine Weile nichts und dachte über seine -Worte nach. Ich hatte so viel erfahren. Seine Mutter, Achille und … Anastasia. Was hatte er gesagt, er sei ihr versprochen? „Aaron, du bist Anastasia versprochen? Wie kann das sein?“, fragte ich. „Ja und ich kann nichts ändern. Mein Vater möchte, obwohl er so einen Hass auf Achille hat, dass ich Anastasia heirate. Weißt du, wenn er einmal sein Wort gegeben hat, bricht er es nie. Auch wenn es noch so abartig ist. Aber ich möchte und kann sie nicht heiraten“, beantwortete er meine Frage. „Aber wenn du musst …“, fing ich an, doch Aaron unterbrach mich: „Ich weiß. Ich möchte Vater auch nicht enttäuschen. Doch warum soll ich eine Frau heiraten, die ich nicht liebe und deren Vater so grausam ist?“ „Wann müsst ihr heiraten?“ „Wenn der König zurücktritt, um seinem Nachkommen den Thron zu übergeben. Doch das ist bei uns sowieso anders …“ Er schaute zu Boden, dann stand er auf. „Was möchtest du jetzt tun?“, fragte er mich und ich zuckte die Achseln. Ich wusste, dass seine Geschichte zu Ende war. Ich würde nicht mehr erfahren. Zumindest nicht heute.
„Weißt du eigentlich, dass es hier auch einen Jungen deiner Rasse gibt?“ Deiner Rasse? War ich denn ein Hund? „Ich bin doch von keiner Rasse“, sagte ich und lächelte. „Natürlich nicht. Ich meinte, der ein Mensch ist“, erwiderte er und versuchte ebenfalls ein Lächeln. „Wie kannst du das unterscheiden?“, fragte ich ihn. „Na, das ist doch nicht schwer. Ihr Menschen habt einen goldenen Schein um euch, den man nicht übersehen kann.“ Ich stand auf und drehte mich um meine Achse. „Ich sehe aber nichts“, widersprach ich und Aaron antwortete: „Kannst du ja auch nicht. Das sehen nur wir, die Bewohner der Sternenwelt. Du bist eben anders. Anders als wir Sternenwesen.“ „Ah“, machte ich. Die Sternenwesen . Das hatte er auch noch nie erwähnt. „Erzähl mir von dem Jungen“, bat ich und sah Aaron an.
„Ich weiß selber nicht so viel über ihn. Er ist ungefähr zehn Jahre alt oder so. Aber er wird gefangen gehalten bei -Achille. Schon allein weil ich den kleinen Jungen retten möchte, werde ich eines Tages zu Achille gehen. Ich werde ihn -retten“, sagte Aaron und sah mich wieder mit seinem durchdringenden Blick an. „Warum ist der kleine Junge hier? Wie kommt er hierher? Auch mit einem Fernrohr so wie ich?“ Ich hatte so viele Fragen. „Oh nein. Er kam zu uns, weil es bei euch für ihn keine Rettung mehr gab. Er lag im Sterben. Doch seine Trauer war größer als das Verlangen nach dem Tod. Also kam er hierher. Er erschien, ebenso wie du, in der Wüste. Am gleichen Platz. Doch einer von Achilles Männern war zufällig dort und nahm ihn mit. Er wusste natürlich sofort, dass der Kleine etwas Besonderes war. Der goldene Schein, wie ich schon erwähnt habe. Er brachte ihn zu Achille. Nun ja, den Rest kannst du dir ja denken. Schnell sprach es sich im Dorf herum, dass Achille einen Wunderknaben gefunden hatte. Es drang auch zu uns durch. Doch im Dorf gab es einen Mann, der auch von der Erde kam. Mir fällt sein Name nicht mehr ein, aber er klärte Achille auf. Nachdem Achille dem Mann alle Antworten entlockt hatte, wollte er ihn umbringen. Aus welchem Grund auch immer. Doch der Mann war schneller. Er flüchtete sich zu dem Ort, wo auch du immer verschwindest und verließ diese Welt für immer. Deswegen weiß ich auch, warum du ein Mensch bist. Der Kleine hat nämlich den gleichen goldenen Schein um sich wie du“, erklärte Aaron stolz.
Ich dachte über Aarons Worte nach. „Wie ist der Mann hierhergekommen?“, fragte ich ihn. „Oh, das ist ja gerade das Komische an der ganzen Sache, Tara. Er kam mit dem gleichen Fernrohr wie du.“ Nachdenklich sah er in die Ferne. Nun war ich verwirrt. Hatte ich den Mann gekannt? Natürlich, mein Großvater hatte ihm damals das Fernrohr auf dem Flohmarkt abgekauft! „Ich kenne den Mann …“ Und ich erzählte Aaron die Geschichte. Aufmerksam hörte er zu. „Interessant. Also lebt er noch. Und hoffentlich ist er glücklich.“ Ich fuhr mit
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