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Melli - einmal blinzeln und von vorn

Melli - einmal blinzeln und von vorn

Titel: Melli - einmal blinzeln und von vorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Doerr
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unendlich langen Tag. Ihr Gähnen zerriss sie fast. Sie war völlig platt, kaputt, erschöpft. Schon zum zweiten Mal rutschte ihr das Buch aus den Händen. Und dieses Mal blieb es dort liegen. Denn Melli war tief und fest eingeschlafen.
    Melli war in einem nebligen Albtraum gefangen. Adrian verfolgte sie. Adines niederträchtiges Lächeln blinkte hinter einem Busch hervor. Lora und Pia rannten wie die Hühner neben ihr her und stolperten über ihre eigenen Füße. Ein Bild der Panik und sie, Melli, mittendrin. Natürlich suchte sie Pam. Sie brauchte Hilfe, um aus dem Gestrüpp herauszufinden. Musste weg von Adrian, dem eine zweite Gestalt zur Seite geeilt war. Der war mindestens einen Kopf größer als Adrian und mit einem hundsgemeinen Grinsen ausgestattet, das wiederum an Adine erinnerte. Seine Augen waren groß wie Suppenteller und gegen seine Riesenlatschen wirkten die Füße eines Hobbits geradezu grazil. Platsch, platsch, rannte er hinter ihr her und – erstarrte plötzlich. Melli lief weiter, sie wollte nach Hause, zu Pam. Auf ihrem Weg entdeckte sie Jacob und Mario. Ebenfalls erstarrt. Mario saß in ihrem Baumhaus und schaute von oben herab zu Jacob, der hilflos an einem Seil baumelte. Und plötzlich, wie aus dem Nichts, stand Oma Doro vor ihr. Melli schrie.
    Als sie die Augen öffnete, blickte ihr Lora forschend ins Gesicht. »Hey, wir haben uns Sorgen gemacht, weil wir nicht wussten, wo du bist. Und dann hab ich dich schreien hören. Hattest du einen Albtraum?«
    Melli brauchte eine Weile, um zu sich zu kommen. »Oh Mann«, sie hielt sich den Kopf. »Wie spät ist es?«
    Â»Ungefähr halb sieben. Weil ich dich gefunden habe, bekomme ich jetzt die doppelte Portion Paradiescreme. Super, oder?«
    Wenn du wüsstest, dachte Melli, sie war mindestens sechs Stunden unterwegs gewesen! »Ups, eigentlich wollte ich nur ein Buch holen und mich ein wenig auf dem Bett ausruhen, da bin ich wohl eingeschlafen. Ist Oma Doro auch hier?«
    Â»Ja, klar, warum?«
    Â»Ich wollte nur wissen, … äh …, ob sie auch nach mir gesucht hat ...«
    Lora lachte. »Seit wann ist dir das denn plötzlich so wichtig? Oma hat natürlich meditiert, um mit dir in Verbindung zu treten. Sie vermutete ganz richtig, dass ich dich hier finden würde.«
    Melli war ganz und gar nicht zum Lachen. Der Traum hatte ein komisches Gefühl hinterlassen. Jetzt hatte sie schon Albträume von ihrer eigenen Großmutter. Toll! Langsam rappelte sie sich hoch.
    Â»Lora, sag mal, gerade eben, bevor ihr mich gesucht habt. Was hast du da getan?«
    Â»Dasselbe wie du auch. Ich habe auf dem Bett gelegen und gelesen.«
    Â»Du bist nicht eingeduselt?«
    Â»Doch, vielleicht. Jedenfalls lag das Buch plötzlich neben mir. Aber das kann höchstens eine Minute gewesen sein, ich habe zufällig auf meine Funkuhr geschaut.«
    Â»Es ist wieder passiert, Lora.« Melli setzte sich auf und sah ihre Cousine eindringlich an. Die hatte jedoch anscheinend keinen blassen Schimmer, wovon sie sprach, deshalb beschloss sie, etwas deutlicher zu werden.
    Â»Na, du weißt schon, die Sache mit dem Zeitstopp«, half sie ihr beim Nachdenken. »Ihr wart wieder alle völlig starr und bewegungslos. Richtig lange. Deshalb bin ich eingeschlafen. War die Musik noch an?«
    Â»Musik? Ne, nicht dass ich wüsste.«
    Â»Und Kira, hat sie irgendwas gesagt? Oder Oma, dass ich ihr im Auto was erzählt habe?«
    Â»Kein Wort. Aber jetzt sag mir endlich, was das soll.«
    Â»Na, das mache ich doch gerade. Die Zeit ist stehen geblieben. Zumindest für euch, für mich nicht. Ich konnte hier munter herumspazieren, hab Musik gehört, mit Oma geplaudert, aber ich weiß nicht, ob sie mich gehört hat ...«, rief Melli verzweifelt.
    Â»Melli, das ist Quatsch. Du hast gerade wild geträumt. Du hast geschrien, als ich reingekommen bin.«
    Â»Lora, ich bin sogar in der Zeit gesprungen, zurück zu Omas letztem Geburtstag. Ursprünglich ist Finchen nämlich bei dem Unfall gestorben, aber dieses Mal konnte ich sie retten. Nur konnte ich nicht verhindern, dass Adrian und Mam sich treffen. Er hat sie eben auf eine andere Weise kennengelernt.«
    Â»Was soll der Quatsch. Finchen lebt und wieso solltest du verhindern, dass Adrian deine Mutter kennenlernt?«
    Â»Wie hat sie ihn denn jetzt getroffen?«
    Â»Na, das weißt du doch. Er hat sie

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