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Melli - einmal blinzeln und von vorn

Melli - einmal blinzeln und von vorn

Titel: Melli - einmal blinzeln und von vorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Doerr
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Ordner mit den Beweisfotos.
    Â»So, zweitens, wieso macht Adine Fotos?« Lora suchte die Antwort in Mellis Gesicht.
    Â»Jetzt glotz mich nicht so an. Ich bin doch nicht plötzlich zum Ork mutiert«, wehrte sie sich unbehaglich.
    Â»Aber fast. Klar, ich bleib ganz cool und cremig, wenn meine beste Freundin, Cousine und liebste Anverwandte dabei ist durchzudrehen.«
    Â»Egal ob ich nun verrückt bin oder nicht, wir müssen vor allem verhindern, dass Adine irgendjemandem schadet. Wir müssen herausfinden, was sie vorhat und wofür sie Pia benutzt!« Melli wusste, dass Lora alles für ihre Schwester tun würde.
    Und tatsächlich. Lora drückte kurz Mellis Arm als Zeichen, dass sie absolut zu ihr hielt, und bahnte sich ihren Weg haarscharf an Adine und Pia vorbei, ohne die beiden eines Blickes zu würdigen. Melli schnaubte erleichtert vor sich hin, Lora würde sich schon was einfallen lassen.

Kapitel 12
    Z u fünft wurde es eng in Loras Zimmer. Lora hatte zu einer Krisensitzung eingeladen, um mit den Jungs zu besprechen, was man gegen Adine unternehmen konnte. Zu fünft waren sie deshalb, weil Pia irgendwie den Braten gerochen hatte und nun mit verstocktem Gesicht und verschränkten Armen auf Loras Schreibtischstuhl thronte. Also quetschten sich die Jungs auf Loras neuen Lesesessel, während sich Lora und Melli auf dem Boden ausbreiteten. Melli hatte Lora erneut beschworen, zu keiner Menschenseele ein Wort über ihr schwieriges Verhältnis zur Zeit zu sagen, zu schreiben, etwas anzudeuten oder auch nur gegenüber jemand anderem daran zu denken. Wenn es solche Dinge wie Mellis Zeitprobleme gab, dann gab es sicher auch Menschen, die Gedanken lesen konnten. Wer wusste das schon so genau.
    Pias Trotz sprang ihnen förmlich entgegen, genauso gut hätte sie ein riesiges Plakat aufspannen können, auf dem so etwas stand wie: »Ich wehre mich gegen diese gemeine Verschwörung!« Jeder konnte sehen und spüren, dass sie sich alles andere als wohl fühlte, doch sie hatte sich vorgenommen, ihre neue Freundin tapfer zu verteidigen.
    Â»Ich kapier einfach nicht, weshalb ihr Adine nicht in Frieden lassen könnt. Was ist schon dabei, wenn sie Fotos von den Proben macht? Vielleicht plant sie eine Doku oder eine Überraschung?«, grollte sie und drückte ihre Arme noch dichter an sich.
    Â»Ja, genau, eine Überraschung«, wieherte Mario. »Und was für eine. Das ist ein fieses Weib, verlass dich auf das gesunde Urteil von zwei Frauenkennern. Da läuft irgendwas total Krummes.«
    Â»Frauenkenner?«, kreischte Lora. »Nur weil wir euch gelegentlich Einblicke in unsere Welt gönnen? In Wirklichkeit habt ihr doch keine Ahnung!«
    Mario schwieg beleidigt und Jacob versuchte es anders. »Es ist wirklich nichts Gutes, was man über Adine hört, Pia«, stimmte er einen versöhnlichen Ton an. »Was Melli erzählt, macht mich schon misstrauisch.«
    Pia zog sich noch weiter in sich zusammen, bis sie hart wie ein Granitbrocken wirkte. Da würde kein Argument helfen, das sah Melli genau. Diesen Blick hatte Nitro parat, wenn er seine Beute quer durchs Wohnzimmer trug mit der festen Absicht, sie auf dem cremefarbenen Teppich zu verspeisen, egal wie laut das Geschrei um ihn herum auch sein mochte.
    Â»Ihre normale Facebook-Seite ist langweiliger als ein Sonntagsspaziergang mit meinen Eltern und in eurem komischen Weiberforum hab ich auch nichts gefunden«, erklärte Jacob weiter.
    Â»Wiiieee?« Lora kam aus dem Kreischen nicht mehr heraus. »Du bist in unserem Forum? Das ist nur für Mädchen!«
    Jacob bedachte sie mit einem mitleidigen Blick. »Also echt, was dachtest du denn? Dass die eine Geburtsurkunde anfordern, bevor du dich dort einträgst? Natürlich bin ich mit einem Nickname unterwegs, genauso wie Adine vermutlich. Den müssten wir noch herausfinden. In Netzwerken macht ihr sowieso nicht viel, oder?«
    Melli und ihre Cousinen schüttelten die Köpfe. Solange sie das hatten, was Jacob Weiberforum nannte, brauchten sie keine andere Plattform. »Wir sollten das Forum informieren«, meinte Melli. »Wenn ich mir vorstelle, worüber da manchmal diskutiert wird, echt, Jacob, das geht dich einen schleimigen Mäusedreck an.«
    Jacob grinste genauso dreckig, wie sich Melli den Mäusedreck vorstellte.
    Â»Keine Sorge, das meiste langweilt mich sowieso … Die neuesten Nagellackfarben und

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