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Melli - einmal blinzeln und von vorn

Melli - einmal blinzeln und von vorn

Titel: Melli - einmal blinzeln und von vorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Doerr
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gefragt?« Mellis Ton war unüberhörbar gereizt.
    Â»Es ist nur ein paar Straßen weiter, Melli-Maus, sonst bleibt alles wie gehabt. Wir müssen froh sein, dass wir überhaupt etwas gefunden haben, das zu uns passt und groß genug ist. Und weil weder Adrian noch ich in ein Standard-Neubauhaus ziehen wollten, gibt es nur wenige Möglichkeiten, die schnell verfügbar sind.«
    Â»Hmpf«, entfuhr es Melli, weil sie am liebsten das Gespräch abgebrochen hätte. Aber ihre Mutter kam ihr schon zuvor. Sie musste weiterpacken.
    Wenigstens war mittlerweile Mellis Ärger über Pia genauso verschwunden wie ihre Sehnsucht nach Pam. Wer brauchte schon eine Mutter, die einen nicht verstand? Sie war lang genug ihre Melli-Maus gewesen! Sollte die doch in den USA bleiben und sie hier bei ihren Cousinen wohnen lassen. Das wäre überhaupt das Beste für alle. Dann bliebe ihr auch dieser überflüssige Jason erspart. Ja, das war gar keine so üble Lösung. Anfangs würde sie sich ganz klein machen und schon irgendwo eine Besenkammer hier im Haus finden und in ein paar Jahren würde sie das Häuschen übernehmen, das Pam und sie bislang bewohnt hatten. Vielleicht konnte sie es ja sogar schon jetzt für sich allein haben. Der Gedanke gefiel ihr außerordentlich gut.
    Ãœber ihre Grübelei gab ihr Handy ein leises »Klong« von sich. Sie linste auf das Display. »Liebe Grüße von eurer Oma Doro« und dann folgte eine Reihe von Blümchen, Sternchen und ein fetter Smiley. Verblüffend, ihre Großmutter war technisch mal wieder ganz vorne dabei. »Gratuliere, Oma, super!«, schrieb sie zurück und setzte einige Glückwunschzeichen dahinter. Oma war jetzt also auch immer und überall greifbar. Sie überlegte und wählte dann kurz entschlossen ihre Nummer.
    Â»Ist das nicht großartig?«, meldete sich Oma Doro. »Eigentlich dachte ich, du schreibst, dann sparen wir jede Menge Geld.«
    Â»Hi, Oma. Ich muss dich aber was Wichtiges fragen, das geht nicht in Kurzform.«
    Â»Nur zu, Melli, gerade ist kein Kunde im Buchladen.«
    Â»Also, in letzter Zeit passieren oft seltsame Sachen …«
    Â»Die, von denen du mir im Auto erzählt hast?«
    Â»Oh, du konntest mich wirklich hören?«
    Â»Und sehen. Ein sehr eigenartiges Gefühl, meine Liebe, das kannst du mir glauben.«
    Â»Dann weißt du Bescheid? Inzwischen ist es sogar so, dass ich in die Zukunft oder Vergangenheit springe. Einfach so. Schwups und dann bin ich irgendwo. Das ist furchtbar anstrengend, vor allem weil ich es nicht kontrollieren kann. Wenn du etwas weißt, dann musst du es mir unbedingt sagen, bitte!«
    Â»Nun, ich weiß immerhin, dass etwas Merkwürdiges vor sich geht. Und dass es mit dir zusammenhängt. Ich scheine allerdings die Einzige zu sein, die es bemerkt, oder?«
    Â»Ja, ich habe Lora davon erzählt. Ich fürchte, sie hält mich für völlig durchgeknallt.«
    Â»Wundert mich nicht. Es ist ja auch ganz und gar unglaublich. Melli, weißt du, es tut mir schrecklich leid. Du erinnerst dich an den indischen Koch, von dem ich euch neulich erzählt habe? Und diesen Stuss, den er damals von sich gegeben hat? Wenn die Blume erwacht, ist es Zeit – ich höre noch immer Amrits Stimme, es war wirklich gruselig.«
    Â»Welche Blume?«
    Â»Damit könntest du gemeint sein. Ich habe lange darüber nachgedacht. Die Inder haben eine sehr, äh, blumige Sprache eben. Ich wusste, dass es mit einer meiner Nachkommen zu tun haben musste. Ihr alle seid ja sozusagen meine Blumen … na, ja … Erst dachte ich, Pam oder Kira seien gemeint. Aber die sind genauso unmagisch wie deine beiden Cousinen. Jetzt sieht es wohl so aus, als hätte es dich getroffen!«
    Â»Was, Oma? Was hat mich getroffen?« Melli starrte entsetzt auf ihr Handy. Sie hatte eine ganz miserable Verbindung erwischt, ihre Oma redete nur unverständlichen Mist.
    Â»Na, der Fluch!«
    Â»Du glaubst, dass ich verflucht bin?« Mellis Stimme überschlug sich fast.
    Â»Melli, du musst überlegen, wann diese Erlebnisse auftreten. Es muss irgendeinen Auslöser dafür geben. Ach, jetzt kommt Kundschaft, Liebes. Wir reden später, ja? Und ich mache mir auch Gedanken, wie wir die Sache wieder in den Griff bekommen.«
    Benommen sank Melli auf ihr Bett zurück. Verflucht? Sie? Es war wohl zu viel verlangt, von ihrer Oma eine einfache,

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