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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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als die Tür aufging und Mareibe erschien. Sie hatte ihren leichten Salamantel übergezogen und den Rückenbeutel bereits aufgesetzt.
    „Ziehen wir noch los, bevor Sala wieder untergeht?“, fragte sie übel gelaunt.
    „Sobald wir mit dem Essen fertig sind, brechen wir auf“, antwortete Hama freundlich.
    „Das werden wir nicht“, sagte Jarek entschieden und alle sahen ihn erstaunt an. „Das geht nicht, Hama. Ich dachte, ihr wüsstet alle Bescheid“, fügte er entschuldigend hinzu und schaute Yala, Carb und Adolo an. „Ihr habt wohl von etwas anderem gesprochen als ich.“
    „Was ist los?“, fragte Yala. „Wovon redest du?“
    „Wir können nicht gehen. Mareibe blutet.“
    Sie starrte Jarek an und ihr Gesicht wurde dunkel. „Woher weißt du das?“, fragte sie mit einem Anflug von Verlegenheit.
    „Ich rieche es“, sagte Jarek und schaute die anderen der Reihe nach entschuldigend an. „Ich dachte, ihr wüsstet das auch. Bei Mareibe haben ihre Blutlichte eingesetzt.“
    „Ja, danke“, sagte Mareibe und ihre Augen waren zornig. „Es gibt vielleicht Sachen, über die reden Frauen nicht. Aber wahrscheinlich ist das bei den Xeno mal wieder ganz anders.“
    Jarek verstand nicht, wieso Mareibe verärgert war. „Bei uns redet auch nicht jeder darüber. Aber wenn Frauen ihre Blutlichte haben, bleiben sie in der Ansiedlung oder im nächsten Wall. Jeder Reißer im Umkreis von fünftausend Schritt würde dich riechen, Mareibe. Das wäre kein Marsch, das wäre eine Hetzjagd. Wir werden hierbleiben und warten, bis deine Zeit vorbei ist.“
    „Großartig“, sagte Adolo und schloss die Augen. „Also sitzen wir jetzt hier fest? Mitten im Dreck?“
    „Und ich bin mal wieder schuld, ja?“, fauchte Mareibe. „Das meinst du doch, oder?“ Sie starrte Adolo an, der überrascht die Augen aufriss.
    „Das habe ich nicht gesagt.“
    „Ihr könnt mich alle mal ...“ Mareibe eilte hinaus und versuchte, die Tür hinter sich zuzuknallen, aber sie sprang zurück und öffnete sich quietschend erneut.
    „Bleibt die jetzt die ganze Zeit so?“, fragte Adolo und schaute auf die Tür, die langsam zu einem Halt kam.
    „Nein. Nur vier Lichte lang“, antwortete Yala.
    Draußen schlug die Tür einer anderen Unterkunft zu.
    „Üblicherweise“, fügte Yala trocken hinzu.

    Die Schüsse krachten und jaulend prallten die Projektile vom harten Salaspatfelsen ab. Die Lauscheraaser hoben die langen Ohren, drehten sie in alle Richtungen, ließen sich dann wieder nieder und dösten weiter im warmen, gelben Licht.
    „Du bist zu verkrampft“, sagte Jarek und legte Carb die Hand auf den Arm. „Du musst den Splitter nicht zerdrücken. Du musst ihn nur ruhig halten.“
    „Zeig’s mir noch mal“, bat Carb den Xeno.
    „Schau her“, sagte Jarek. „Die linke Hand bleibt hier liegen. Sie muss nur stützen. Du musst den Lauf nicht festhalten, nur den hinteren Griff.“ Er legte den Dreischüsser an und zeigte Carb, dass seine Linke keinerlei Druck auf die Waffe ausübte. „Jetzt atmest du tief ein und dann langsam aus. Atem anhalten, zielen und ...“ Jarek krümmte den Zeigefinger, der Schuss fiel und einer der Lauscher brach zusammen und regte sich nicht mehr.
    Die Tiere des Rudels, die neben ihm gesessen hatten, sprangen auf und entfernten sich ein Stück, ließen sich dann aber wieder nieder. Ganz offensichtlich waren sie noch nie von einem Jäger mit einem Splitter beschossen worden und hatten keine Ahnung, was es mit den lauten Geräuschen auf sich hatte und dass diese von einer tödlichen Gefahr kündeten.
    „Sanft abziehen, nicht reißen. Das ist das ganze Geheimnis.“
    Carb nickte und legte wieder an. Jarek nahm Carbs kräftigen Daumen, der sich schon wieder um den Schaft der Waffe klammerte, und bog ihn ein wenig zurück. „Locker!“
    Carb entspannte die Hand, atmete, wie Jarek es ihm vorgemacht hatte, zielte und schoss. Der Aaser, den er anvisiert hatte, machte einen Satz und quiekte schmerzerfüllt.
    Jarek hob den eigenen Splitter und gab einen Schuss ab, ohne groß zu zielen, und der Aaser fiel im Kopf getroffen vom Felsen. Jarek wollte kein Tier quälen. Der beste Jäger war der, der nie den Schrei seiner Beute hören musste.
    Carb schaute ihn mit offenem Mund an. „Das lerne ich nie!“, stöhnte er. „Wie hast du das gemacht?“
    „Was denn?“
    „Du hast deinen Splitter hochgenommen, gezielt und abgedrückt. Bevor ich nur dran gedacht habe! So was schafft doch kein Mensch!“ Carb hörte sich fast empört

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