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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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nachzudenken.
    Der Sprecher zählte die Münzen auf den Tisch, während der Dicke die Becher bereits kreisen ließ und dabei immer schneller wurde. Seine Finger waren kaum noch voneinander zu unterscheiden, da passierte es.
    Jarek hatte es genau gesehen: Mit einer kleinen Handbewegung hatte der Dicke einen der wirbelnden Becher kurz über den Rand des Tisches geschoben und der Schadling war zu Boden gefallen, wo er rasch den Fuß darauf setzte. Jarek öffnete den Mund, als er Hamas Hand auf seinem Arm spürte.
    „Nicht“, sagte der alte Memo ruhig.
    Das Publikum hatte den Betrug offenbar genauso wenig bemerkt wie die Solo. Alle starrten auf die Becher, die in immer größerer Geschwindigkeit von dem fingerfertigen Dicken herumgewirbelt wurden, bis er sie wieder in eine Reihe schob.
    „Trefft Eure Wahl!“, rief der Sprecher. „Alles oder nichts. Alles oder nichts!“
    Die Umstehenden, unter denen inzwischen nicht weniger als sechs wachsame Xeno waren, hielten den Atem an, als die Solo die linke Hand auf den mittleren Becher legte. „Hier drunter ist er.“
    Der Dicke grinste und wollte den Becher umdrehen, doch die Solo sah ihm in die Augen und zog das Gefäß zu sich heran, ohne die Hand davon zu nehmen. Die beiden Spieler wechselten einen Blick und Jarek sah ihre Überraschung. Sie wussten nicht, wie sie sich jetzt verhalten sollten. Ohne die beiden aus den Augen zu lassen, griff die kleine Solo nach dem Becher rechts und wendete ihn. Er war leer. Gemurmel folgte. Sie nahm den nächsten Becher, der wieder leer war. Die Spannung unter den Zuschauern stieg, als sie den dritten leeren Becher präsentierte.
    Mit einer kleinen Bewegung des Zeigefingers schnippte sie schließlich das vierte Gefäß um, das klappernd vom Tisch rollte, und hielt dabei dem wütenden Blick des Dicken stand. Die Menge johlte und klatschte in die Hände.
    „Alles“, sagte die kleine Solo und sammelte die Münzen in ihren immer praller werdenden Beutel, nickte den wütenden Spielern zu, die aufmerksam von den Xeno beobachtet wurden, drehte sich um und ging davon.
    Das Publikum verstand, dass die Darbietung zu Ende war, und mischte sich wieder unter die anderen Marktbesucher. Nur Hama und seine Schützlinge blieben zurück.
    „Du Tölpelaaser“, fauchte hinter Jarek der Sprecher den Dicken an. „Was hast du getan?“
    „Ich habe alles richtig gemacht“, verteidigte sich dieser genauso zornig. Jarek schaute sich um und sah, dass der Dicke den verbliebenen Becher vom Tisch gerissen hatte und seinem Komplizen zeigte, dass er leer war. „Die hat uns reingelegt. Warum hast du dich darauf eingelassen?“
    „Und du? Du hast doch auch nichts gesagt!“
    „Was hätte ich denn tun sollen? Da waren überall Xeno!“
    Die beiden packten ihre Sachen zusammen und zogen mit ihren Bechern und dem fast leeren Münzbeutel ab, wobei sie sich gegenseitig heftig beschimpften.
    Hama schaute seine Schützlinge an. „Wir trennen uns hier. Ich habe etwas zu erledigen. Wir sehen uns später in der Herberge.“ Er nickte ihnen zu und ging dann, gegen seine sonstigen Gewohnheiten nicht bedächtig, sondern mit raschen Schritten davon und wurde von der Menge verschluckt.
    Jarek schaute nach oben und sah, dass Sala schon hoch am Himmel stand. Er konnte es nicht mehr länger hinauszögern. Yala hatte den Blick bemerkt. „Carb und Adolo werden mir helfen, den richtigen Mantel zu finden. Du hast deine eigenen Verpflichtungen.“
    Jarek nickte traurig, während Carb und Adolo einen ergebenen Blick wechselten. „Dann bleibt es doch an uns hängen“, seufzte der Kir. „Wenn du genauso schnell einen Mantel aussuchst, wie du in der Waschnische fertig wirst, müssen wir unsere Abreise verschieben.“
    „Wenn ich gleich den richtigen finde, geht das ganz schnell.“ Yala nahm rechts und links einen der jungen Männer an den Arm. „Kommt!“
    „Wenn. Ja, wenn“, stöhnte Adolo, aber er hatte nichts gegen Yalas Berührung.
    „Wartet, ich muss euch noch etwas sagen“, hielt Jarek die drei auf.
    „Was ist?“, fragte Carb, der ebenfalls erkennbar nichts dagegen hatte, dass die schöne Vaka seinen Arm hielt.
    „Zwei Männer haben Yala die ganze Zeit beobachtet“, erklärte Jarek halblaut.
    Carb grinste nur. „Alle Männer haben Yala beobachtet. Seit wir die Herberge verlassen haben! Das ist völlig normal. Sie ist beleidigt, wenn es mal anders ist.“
    Adolo lachte und Yala versetzte Carb einen leichten Rippenstoß mit dem Ellbogen, doch Jarek schüttelte den

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