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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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lähmende Furcht packte ihn. Olivia, wo um Himmels willen steckte sie?
Was, wenn sie tot war? Er wandte sich zu Hayes um und sagte: »Aber zuerst
halten wir am Parker Center und sehen nach, ob meine Frau eingetroffen ist.«
     
    Ich stehe an Deck meines Bootes, meine kostbare
Fracht unter mir, und kann den aufgeregten Schauer, der mich durchrieselt,
nicht unterdrücken. Alles läuft einfach perfekt.
    Und das habe ich ganz bestimmt nicht dieser
Olivia zu verdanken.
    Als wir vom Flughafen fortfuhren, blickte »Liwie«
auf die Straßenschilder, was Sorge in mir aufkommen ließ. Was, wenn sie sich
doch besser in der Stadt auskannte, als sie behauptet hatte? Sie zwang mich
dazu, früher zu handeln als geplant. Ich konnte einfach nicht riskieren, dass
sie etwas merkte und telefonieren wollte. Ich musste das Überraschungsmoment
für mich nutzen.
    Sobald wir das Flughafengebiet hinter uns
gelassen hatten, bremste ich vor einer gelben Ampel ab und nieste. »Oh, könnten
Sie mir bitte ein Taschentuch geben?«, fragte ich sie. Die Ampel wurde rot, und
ich hielt an. »Dort in dem Fach?«
    »Sicher.« Sie öffnete das Handschuhfach und
begann, zwischen den Karten und Servietten zu suchen, die ich dort
hineingestopft hatte. Sie bemerkte nicht, dass ich meinen treuen kleinen
Pomeroy-Elektroschocker hervorgezogen hatte, den ich bei Craigslist erworben
hatte, unter falschem Namen, versteht sich. »Oh, da haben wir die Taschentücher
ja«, sagte sie.
    Ich drückte auf die automatische
Türverriegelung, setzte blitzschnell die Elektroden an ihren Nacken und betätigte
den Abzug. Sie riss den Mund auf. Vor Schreck traten ihre Augen hervor. Dann
reagierte ihr Körper, und sie verlor die Kontrolle über ihre Gliedmaßen. Sie
schnappte nach Luft. Jetzt wurde es kniffelig, schließlich saß ich im Auto
hinter dem Lenkrad. Ich griff in meine Handtasche, zog ein Stück Klebeband
heraus und presste es auf ihren offenen Mund. Dann nahm ich Sherrys
Handschellen und legte sie um ihre Handgelenke. Alles musste schnell gehen, und
ich hatte weder die Zeit noch die Möglichkeit, ihr die Arme hinter dem Rücken
zu fesseln, also schloss ich die Hände in ihrem Schoß zusammen.
    Das Arschloch von Fahrer hinter mir drückte auf
die Hupe seines Porsche. Die Ampel war auf Grün gesprungen. »Nimm eine
Beruhigungstablette, du Scheißkerl«, murmelte ich und kümmerte mich nicht
weiter darum. Olivia starrte mich an, ihr Mund bewegte sich hinter dem
Klebeband. Wieder drückte der selbsternannte Dale Earnhardt auf die Hupe, dann
zog er mit quietschenden Reifen an mir vorbei, wobei er mich mit allerhand
unflätigen Gesten bedachte. Liebend gern wäre ich dem schnittigen Wagen
hintendrauf gefahren und hätte mir den Fahrer zur Brust genommen, aber ich
riss mich zusammen. Ich hatte schon genug am Hals.
    Als Olivia - oh, Pardon, »Liwie« - außer Gefecht
gesetzt war, trat ich aufs Gas und raste zu dem künstlich angelegten Hafen, nur
etwa sechs Kilometer vom Flughafen entfernt. Neben dem bekannten Yachtclub gab
es dort zahlreiche Ankerplätze für Freizeit- und sonstige kleine bis mittelgroße
Boote. Dass Olivias Flugzeug Verspätung hatte, hatte mich ganz schön in
zeitliche Bedrängnis gebracht. Ich würde Anrufe bekommen. Ich musste ihr einen
weiteren Elektroschock verpassen, um sie fesseln zu können. Dann zerrte ich
sie aus dem Auto, steckte sie in einen Schlafsack und schaffte sie aufs Boot,
was nicht einfach war. Sie wog einige Kilo mehr, als ich gedacht hatte.
    Jetzt, auf dem Deck, Olivia sicher unter mir im
Frachtraum, ist mir leichter zumute. Die Aufregung lässt mich erschauern, und
ich frage mich, ob Rick Bentz auch nur die leiseste Ahnung hat, dass sich sein
Schatz nicht mit ihm treffen wird. Dass er sie nie wiedersehen wird. »Ha!«,
murmele ich vor mich hin und hoffe, dass er vor Angst vergeht.
    Olivia ging immer noch nicht dran.
     
    Bentz befahl sich, nicht in Panik auszubrechen,
aber selbst Hayes fing an, sich Sorgen zu machen. Er hatte Bledsoe vom Wagen
aus angerufen und ihn gebeten, eine Einheit nach Venice zu schicken, die
Fortuna Esperanzos Haus abriegeln und durchsuchen sollte. Die Galerie würden
sie sich vornehmen, sobald diese am nächsten Morgen öffnete. Er hatte auch mit
Tally White telefoniert, die ausgesprochen lebendig, aber zu Tode verängstigt
war. Die offenbar systematischen Morde hatte sie so in Panik versetzt, dass sie für den nächsten Vormittag einen
Flug nach Portland, Oregon, zu ihrer Schwester gebucht hatte.
    Als sie

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