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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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Geisteskranke wie der Einundzwanziger-Killer. Das haben Sie selbst
gesagt. Sie sind anders!« Sie versuchte, einen Weg zu finden, die Frau zu
überzeugen.
    »Ein Baby?«, wiederholte diese ungläubig, fast
als spräche sie zu sich selbst. »Bentz' Baby? Nein ... aber ...«
    »Es ist die Wahrheit!« Vielleicht kam sie
weiter, wenn sie an die verquere Moral der Frau appellierte. »Bitte, Sie wollen
einem ungeborenen Kind doch nichts antun!«
    Noch immer vollkommen perplex, wandte sich Bentz'
Ex-Geliebte mit zusammengekniffenen Augen an Olivia. »Was für eine erbärmliche
Lüge! Du bist nicht schwanger!« Olivia trat näher an die Gitterstäbe heran.
»Doch. Ich erwarte ein Kind!«
    Ihre Entführerin fuchtelte wild in der Luft
herum, als wolle sie diese Vorstellung beiseitefegen, aber sie war aus dem
Gleichgewicht gebracht, und in ihrer Stimme schwang neuerlicher Zorn mit. »Das
spielt keine Rolle. Selbst wenn du wie durch ein Wunder schwanger geworden bist
- nun, umso besser. Bentz kann zusehen, wie ihr beide sterbt, du und das Baby,
und alles in Farbe. Hast du das gehört, >RJihrem erfundenen Baby wird auf Band zu sehen sein, damit du dir ihren
Todeskampf, ihre Angst und ihre Verzweiflung wieder und wieder anschauen kannst.
Das ist einfach perfekt, jede Minute der verfluchten Warterei hat sich
gelohnt.«
    »Nein! Hören Sie, ich weiß nicht, wer Sie sind,
aber bitte, tun Sie es nicht«, flehte Olivia. Als sie aber sah, dass ihre
Bettelei lediglich das Ego dieser Irren fütterte, schlug sie einen anderen Kurs
ein und startete eine Art Ablenkungsmanöver. »Erzählen Sie mir Ihre Geschichte
mit Bentz. Vielleicht kann ich mit ihm reden -«
    »Mit ihm reden? Hast du mir nicht zugehört?«
Bentz' verschmähte Geliebte legte sich die Hände auf die Ohren, als müsse sie
ihren Kopf festhalten, damit er nicht platzte. »Kapierst du's nicht?«
    Olivia spürte, dass die Frau kurz davor war,
durchzudrehen, doch sie machte keinen Rückzieher und hielt den Blick fest auf
ihre Peinigerin gerichtet. »Tun Sie das nicht«, sagte sie ruhig. »Bitte. Tun -«
    »Genug!« Die weit aufgerissenen Augen der Frau
blitzten vor Zorn. »Du kannst plappern und betteln, so viel du willst, ich
werde nicht darauf hereinfallen. Verstanden? Es ist vorbei. Du wirst sterben,
>Liwie<, und zwar heute Nacht.« Die Kiefer fest aufeinandergepresst,
innerlich brodelnd, aber wieder beherrscht, überprüfte sie noch einmal die Kamera,
dann hastete sie die Metallstufen hinauf. Diesmal ließ sie das Licht an.
    Die Kamera fing jede Regung ein, die Olivia
machte. Sie verharrte mucksmäuschenstill und lauschte auf die Geräusche über
ihr. Ein großer Motor erwachte dröhnend zum Leben. Der Boden unter ihr
schwankte, als sich das Boot in Bewegung setzte.
    »O Gott«, flüsterte sie und schüttelte ihre Starre
ab. Sie schritt den Käfig ab, rüttelte wieder und wieder an jedem einzelnen
Gitterstab, obwohl sie genau wusste, dass das nichts brachte. Es gab keinen
Ausweg.
    Ihr Blut gefror, als sie sich ihres Schicksals
bewusst wurde: Dem Tod geweiht, in den Händen einer Psychopathin, würde ihr
Baby nie die Chance haben, das Licht der Welt zu erblicken.
    Olivia schnürte sich vor Bedauern die Kehle zu.
Sie würde vor der Kamera ertrinken. Ihr Tod festgehalten für die Nachwelt. Um
Rick Bentz für den Rest seines Lebens zu quälen.
    Bald, sehr bald schon - vorausgesetzt, es
geschah nicht ein Wunder - würde es vorbei sein.
     
    38
     
    Bentz fuhr zurück zum So-Cal Inn, aufgedreht von
Koffein, Adrenalin und Schlafmangel - eine ungesunde Mischung, die noch
gesteigert wurde durch die Furcht um Olivia. Er hatte schreckliche Angst. Die
Minuten verstrichen, und er wusste nicht mehr als vorher. Aus Fernando Valdez
hatten sie nichts herausbekommen. Bentz hatte auf der anderen Seite des Einwegspiegels
gestanden und sich während des dreistündigen Verhörs die Haare gerauft. Hayes
und Martinez hatten ihm mit Fragen zugesetzt und ihm klargemacht, in welchen
Schwierigkeiten er steckte, aber Fernando hatte sich auf seinen Stuhl
gelümmelt, die Arme vor der Brust verschränkt und gemauert.
    »Wer ist die Frau, der du den Wagen deiner
Schwester geliehen hast? Den silbernen Impala?«, fragte Martinez. »Nur ...
eine Bekannte. Eine Frau vom College.«
    »Name?«
    »Jada. Ihren Nachnamen kenne ich nicht.« Bentz
war in den Dienstraum gestürmt und hatte Bledsoe - der unglücklicherweise der
einzige greifbare Detective war - gebeten, nach einer Frau namens

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