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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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und sie zu bewegen, tat weh. Ich konnte mich nicht dazu überwinden, fest genug zu ziehen, um mich zu befreien. Stefan bemerkte meine Schwierigkeiten und nahm meine Hände so sanft von den Armlehnen, wie er es bei Daniel getan hatte. Die plötzliche Wärme, als der Bann sich auflöste, ließ mich aufkeuchen.
    Als ich aufstand, fiel mein Blick auf Wulfe, den einzigen Vampir im Zimmer, der immer noch saß. Er bedachte mich mit einem hungrigen Blick. In einem Raum voller Vampire zu bluten, war wohl nicht besonders klug.
    »Danke, dass du gekommen bist«, sagte Stefan zu mir, legte
die Hand unter meinen Ellbogen und drehte mich von Wulfes Augen weg.
    »Ich glaube nicht, dass ich viel helfen konnte«, sagte ich. Der Stuhl oder der Augenkontakt mit Wulfe hatten offenbar bewirkt, dass mir schwindlig wurde, also stützte ich mich ein wenig mehr auf Stefan, als ich wollte. »Du musst immer noch den Zauberer finden.«
    Stefan lächelte mich an. »Das hätte ich sowieso tun wollen. So werde ich wenigstens Hilfe haben.«
    Andre, der irgendwo an der Seite gestanden hatte, kam zu uns. »Nicht viel Hilfe. Selbst wenn es Daniel besser geht, ist er kaum mehr als ein Mensch – und in diesem ausgehungerten Zustand ist er schwach wie ein Kätzchen.«
    »Das hättest du verhindern können.« Es lag kein Tadel in Stefans Stimme, aber etwas sagte mir, dass er wegen Daniels Zustand wütend auf Andre war.
    Andre zuckte die Achseln: »Es gab Nahrung für ihn. Als er sie nicht annehmen wollte, wollte ich ihn nicht zwingen. Er hätte schließlich wieder angefangen, sich zu ernähren.«
    Stefan reichte mich weiter an Warren und bückte sich dann, um Daniel auf die Beine zu helfen. »Da du ihn zu einem von uns gemacht hast, ist es deine Aufgabe, ihn zu beschützen – auch vor sich selbst.«
    »Du hast dich zu lange mit Werwölfen abgegeben, Amico mio.«, widersprach Andre. »Vampire sind nicht so zerbrechlich. Wenn du ihn hättest zu uns bringen wollen, hättest du genug Zeit gehabt.«
    Stefan hatte den Blick von Andre abgewandt, als er Daniel hochzog, aber ich konnte das rote Glühen erkennen, das in den Tiefen seiner schokoladenbraunen Augen aufblitzte. »Er gehörte mir.«
    Andre zuckte mit den Achseln. »Das ist ein alter Streit –
und ich glaube nicht, dass ich diesen Punkt jemals abgestritten habe. Es war ein Unfall. Ich wollte ihn nicht verändern, aber mir blieb keine andere Wahl. Ich glaube, ich habe mich oft genug bei dir entschuldigt.«
    Stefan nickte. »Tut mir leid, dass ich es wieder aufgebracht habe.« Er klang nicht, als ob er die Entschuldigung ernst meinte. »Ich werde dir Daniel zurückbringen, wenn ich die Anweisungen der Herrin ausgeführt habe.«
    Andre kam nicht mit uns nach draußen. Ich wusste nicht, ob er wütend war. Da Vampire keine normalen Körpergerüche hatten, waren ihre Gefühle für mich schwer zu deuten.
    Warren wartete, bis wir an seinem Auto standen, bevor er etwas sagte. »Stefan, ich würde Ihnen gerne helfen. Ich denke, auch Adam wird der Meinung sein, dass ein von einem Dämon besessener Vampir nichts ist, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte.«
    »Ich bin der gleichen Ansicht«, sagte Ben zu meiner Überraschung. Er bemerkte meinen Blick und lachte. »Es war hier in letzter Zeit ziemlich langweilig. Adam steht zu sehr im Rampenlicht. Er hat uns seit Anfang des Jahres nichts weiter tun lassen, als bei Vollmond auf die Jagd zu gehen.«
    »Danke«, sagte Stefan und klang, als meinte er es ernst.
    Ich setzte dazu an, etwas zu sagen, aber bevor das passieren konnte, legte Stefan einen kühlen Finger auf meine Lippen.
    »Nein«, sagte er. »Samuel hat Recht. Ich hätte in der letzten Nacht beinahe deinen Tod verschuldet. Wenn Littleton den geringsten Verdacht hegen sollte, was du in Wirklichkeit bist, wird er dich niemals am Leben lassen. Du bist zu angreifbar – und ich habe nicht vor, einen Krieg gegen Adam zu beginnen oder, noch schlimmer, gegen den Marrok persönlich.«
    Ich verdrehte die Augen – als ob ich dem Marrok wichtig
genug wäre, sich mit der Siedhe anzulegen, während er so angestrengt versuchte, die Werwölfe in der Öffentlichkeit gut aussehen zu lassen. Bran war zu pragmatisch für so etwas. Aber Stefan hatte mit einer Sache Recht – es gab nichts, was ich tun konnte, wozu ein paar Werwölfe und Vampire nicht besser imstande gewesen wären.
    »Mach ihn fertig«, sagte ich. »Für dieses Zimmermädchen und die anderen, die heute Nacht bei den Menschen sein sollten, die sie

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