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Messias-Maschine: Roman (German Edition)

Messias-Maschine: Roman (German Edition)

Titel: Messias-Maschine: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Beckett
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Lammkasserolle und meiner Flasche Wein zu entspannen. Ich wusste ja, dass meine wunderschöne Lucy oben auf mich wartete und dass sie mich im Arm halten und sich mir die ganze Nacht lang hingeben würde, wenn ich es wollte – und die darauffolgende Nacht und die darauffolgende …
    So übel sah unsere Lage gar nicht aus. Nur in Ioannina war es schwierig geworden, aber dort hatten wir nun alles geregelt: Ich hatte auf verschiedenen griechischen Banken Geld eingezahlt und mit Hilfe von Manolis’ Fälscherfreunden einen englischen Pass für Lucy erworben, der zu ihrem Akzent passte. (Illyrische Pässe waren technisch anscheinend zu fortgeschritten für die Fälscher.)
    »Sie kommen also aus Illyrien?«, erkundigte sich unser Gastgeber, ein kleiner, rundlicher, einnehmender Mann, während ich mit einem Stück Brot die deftige Brühe von meinem Teller wischte.
    »So ist es. Ich komme aus Illyrien, bin aber zu dem Schluss gelangt, dass es mir dort nicht gefällt. Epiros, Griechenland, das ist ganz was anderes.«
    Er lächelte.
    »Meine Frau ist genau genommen Engländerin«, fuhr ich fort. Ich hatte keinen besonderen Grund dafür, das zu erzählen. Ich wollte einfach ausprobieren, wie die Worte sich in meinem Mund anfühlten.
    »Engländerin!«, rief der Hotelier. »Meine Schwägerin ist Engländerin. Sie lebt nur ein Dorf weiter. Sicher würde sie Ihre Frau wahnsinnig gerne kennenlernen, falls Sie länger bleiben.«
    »Das wäre nett«, erwiderte ich unbestimmt. Ich hatte ohnehin nicht vor, mich hier lange aufzuhalten, und der Mann hatte mir soeben einen sehr guten Grund gegeben, gleich am nächsten Morgen abzureisen.
    Ich trank meinen Wein aus, wünschte ihm eine gute Nacht und ging hoch.
    Lucy lag auf dem Bett und starrte an die Decke. Als ich reinkam, lächelte sie und streckte die Hand nach mir aus. Ich lachte, zog mich hastig aus und warf mich glücklich in ihre Arme.
    »Ach Lucy, das ist gut, das ist so gut … Bist du froh darüber, frei zu sein? Ich bin froh. Ich bin so froh!«

    Nach dem Sex lagen wir nebeneinander, wobei ich mich ausgiebig über die Freuden des Lebens ausließ, das vor uns lag. Ich fühlte mich so zuversichtlich, war so stolz, so verliebt in Lucy.
    »Hör mal, Lucy«, sagte ich zu ihr. »Ich will das jetzt sagen, auch wenn es für dich vielleicht keinen Sinn ergibt. Ja, ich weiß, dass du eine Maschine bist, aber warum sollte das einen Unterschied machen? Ich bin in Wirklichkeit auch eine Maschine, so wie wir alle. Nur bestehe ich aus Fleisch und Knochen …«
    Ja, und wenn man mich aufschnitt, würde man in meinem Innern die Bauteile vorfinden: eine Leber, Lungen, Nieren, eine Milz, ein Gehirn in Form von grauem Brei … seltsames Zeug. Zeug, das ich noch nie gesehen hatte, das mir und meinem Bild von mir selbst ebenso fremd war wie die Bauteile, die Lucy enthielt.
    »Es macht keinen Unterschied, Lucy. Für mich macht das überhaupt keinen Unterschied. Ich liebe dich trotzdem.«
    »Ich liebe dich auch, George. Ich liebe dich so sehr!«
    Ich wusste ganz genau, dass es sich bei den Worten nur um Teile ihrer Programmierung handelte, aber sie erregten mich dennoch. Erneut zog ich sie an mich.

    »Bist du jetzt fertig?«, fragte Lucy plötzlich, als ich tatsächlich befriedigt war und mich gerade zum Schlafen herumdrehen wollte.
    »Ja, ich schlafe jetzt.«
    »Schlaf. Schlaf ist …«
    Ich setzte mich auf. »Gibt es ein Problem, Lucy? Du scheinst dir darüber jeden Abend Gedanken zu machen!«
    »Schlaf. Schlaf ist … Was ist Schlaf?«
    Ich lachte. »Ich wette, ich weiß, was dein Problem ist. Damals im HESVE-Haus solltest du die Männer aufwecken, wenn sie eingeschlafen waren, hab ich recht? Du musstest sie aufwecken und ihnen sagen, dass ihre Zeit um war. Stimmt’s? Tja, das ist jetzt nicht mehr nötig. Man muss sich eben einfach hinlegen und schlafen.«
    Sie lag starr neben mir.
    »Aber was ist Schlaf?«
    »Schlaf? Das ist, wenn wir für eine Weile das Bewusstsein verlieren. Uns ausruhen. Downloaden. Musstest du im HESVE-Haus nicht nachts downloaden?«
    Tatsächlich machte sie auch in Epiros jeden Abend einen Download und sendete allen Input des Tages in digitalisiertem Ultraschall an die Hauszentrale, die sie nicht mehr hören konnte. Es erinnerte ein bisschen an jemanden von hier draußen, der abends pflichtschuldig zu einem nicht existierenden Gott betete. Doch es handelte sich um einen Vorgang, den sie innerhalb weniger Sekunden abschließen konnte.
    Lucy erwiderte nichts, weshalb

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