Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm
neue gebildet. Und das oft in Sekundenschnelle. Das ist aber nur möglich, wenn im Körper gute Bedingungen herrschen. Falsche Ernährung, wenig Schlaf, Alkohol und Zigaretten zählen nicht dazu.
D ie kleinste Einheit unseres Körpers ist die Körperzelle. Ihre wichtigste Aufgabe ist zunächst, durch ausreichend Ernährung und Entsorgung der Abbauprodukte selbst zu überleben. Zudem haben Zellen spezifische Aufgaben in den einzelnen Organsystemen wie etwa Muskelzellen zur Arbeit, Knochenzellen zur Stütze und Bewegung, Hirnzellen für die Gedächtnisleistung.
Der Aufbau der Zellen
Jedes Lebewesen, die Einzeller mal abgesehen, besteht aus unzähligen Zellen. Sie dienen bei Mensch und Tier als Bausteine für Gewebe, Organe, Knochen, einfach alles, was den Körper ausmacht. Wir können uns bewegen, denken, fühlen und handeln dank dieser winzig kleinen Wunderwerke der Natur, die aber sehr anfällig sind und einer ausgewogenen Ernährung bedürfen, um leistungsfähig zu bleiben.
Der Zellkern
Der Zellkern ist sozusagen das Gehirn der Zelle. In ihm ist die Information im Erbgut (DNA) in Form von Genen gespeichert. Von ihnen gehen die Befehle aus, was die Zelle zu tun hat. Jede Zelle könnte im Prinzip alles produzieren, hat aber nur eine spezielle Aufgabe zu erfüllen. Die Gene, die z. B. zur Produktion von Verdauungsenzymen oder -hormonen gebraucht werden, sind in einer Muskelzelle abgeschaltet.
Ribosomen
In den Ribosomen, den »Eiweißfabriken«, werden in der Zelle alle Proteine (Eiweiße) aufgebaut. Eine Plankopie, welches Protein wie produziert wird, erhalten die Ribosomen direkt vom Zellkern über die »Boten-RNA«, ein direkter Abdruck eines DNA-Abschnittes, der diese spezielle Information enthält. In den Ribosomen der Bauchspeicheldrüse wird das Hormon Insulin produziert. Ribosomen sind aber sehr stressempfindlich und sterben früher ab, wenn ständig zu viel Insulin angefordert wird, z. B. bei Übergewichtigen, Insulinresistenz oder durch bestimmte Medikamente (Sulfonylharnstoff).
DNA - Träger unserer Erbsubstanz
Ob wir groß oder klein, blond oder dunkelhaarig sind - all unsere persönlichen Merkmale sind in unserer Erbinformation festgeschrieben. Also sozusagen codiert, in verschlüsselter Form und auf ganz bestimmten Strukturen im Zellkern. Diese Strukturen kann man sich wie eine in sich gedrehte Strickleiter vorstellen, bei der sich zwei einzelne Stränge von DNA (Desoxyribonukleinsäure) gegenüberstehen, die aus dem C5-Zucker Desoxyribose und Phosphat bestehen. Die Verbindung zwischen den beiden Strängen übernehmen lediglich die vier Stickstoffbasen Adenin (A), Thymin (T), Cytosin (C) und Guanin (G) 1 , die jeweils durch eine Wasserstoffbrücke gekoppelt sind. Und zwar nur in ganz bestimmten Kombinationen. So können nur Adenin und Thymin bzw. nur Cytosin und Guanin solche Sprossen auf der Leiter bilden. So entstehen ewig lange Ketten von Erbinformationssträngen, die aus Platzgründen zusammengefaltet werden. Je zwei identische Ketten, die nur an einem Punkt miteinander verbunden sind, bilden dann die Chromosomen, die Träger unserer Erbsubstanz. Soll nun die genetisch codierte Information weitergegeben werden, müssen die DNA-Moleküle dupliziert werden. Dazu öffnen sich wie bei einem Reißverschluss die Stränge an den Brücken, und entsprechende Moleküle lagern sich an die bindungswilligen Stellen an. Es entstehen sozusagen Plankopien, die zu ihrem Bestimmungsort in der Zelle transportiert werden können.
Die Zelle ist die kleinste Funktionseinheit des Körpers. Sie besteht aus mehreren Teilen. Je nach Organ spezialisiert sie sich und gewährleistet unterschiedliche Tätigkeiten im Körper.
Golgi-Apparat
Der Golgi-Apparat ist die Verpackungsabteilung der Zelle: Die produzierten Eiweiße werden in kleine Pakete abgepackt und können dann dorthin transportiert werden, wo sie gebraucht werden. Damit etwa Zucker aus dem Blut in die Zelle aufgenommen werden kann, muss der Glukosetransporter (GLUT-4) zur Zellmembran wandern, mit der Membran verschmelzen und die Glukose aufnehmen um sie zu den Mitochondrien zu bringen (s. Seite 233).
Mitochondrien
Diese Kraftwerke versorgen uns in jeder Sekunde unseres Lebens mit Energie. Der Brennstoff zur Energiegewinnung ist die Glukose, die von dem Transporter GLUT-4 angeliefert wird und im Stoffwechsel in den Citratzyklus einmündet (siehe Seite 125). Um diese Energie zu verteilen, werden damit kleine Akkus aufgeladen. Diese Akkus heißen ATP
Weitere Kostenlose Bücher