Meteor
gefunden hat, und die Medien werden anfangen, nach Beweisen für eine politische Verschwörung zu graben. Leider ist es so, dass im Zusammenhang mit dieser Entdeckung schon der Schatten eines solchen Verdachts schlecht ist – für die Wissenschaft, fürs Weiße Haus und für unser Land.«
»Das ist dann wohl der Grund, weshalb Sie mit dem Gang an die Öffentlichkeit gewartet haben, bis Sie die volle Bestätigung und die Zustimmung namhafter unabhängiger Wissenschaftler besaßen.«
»Mein Ziel ist, dieses Material auf eine über jeden Zweifel erhabene Weise zu präsentieren, sodass jede Skepsis bereits im Keim erstickt wird. Ich möchte, dass diese Entdeckung auf würdevolle Art und Weise gefeiert wird, wie es ihr zukommt. Das ist das Mindeste, was wir der NASA schuldig sind.«
Was will der eigentlich von dir!, fragte sich Rachel.
»Sie sind eine Frau, die sich in einer einmaligen Position befindet, mir zu helfen. Ihre Erfahrungen als Analystin und Ihre familiäre Verbundenheit mit meinem Gegner verleihen Ihnen eine enorme Glaubwürdigkeit, was diese Entdeckung angeht.«
Rachel spürte ihre Illusionen zusammenbrechen. Er will dich vor seinen Karren spannen… genau wie Pickering gesagt hat!
»Da das nun zwischen uns klar ist«, fuhr Herney fort, »möchte ich Sie bitten, die Entdeckung persönlich und ganz offiziell zu bestätigen, in Ihrer Funktion als meine nachrichtendienstliche Referentin… und als die Tochter meines politischen Gegenspielers.«
Jetzt war es heraus. Herney will, dass ich für ihn den Kopf hinhalte.
Rachel hatte geglaubt, dass Zach Herney solche politischen Winkelzüge nicht nötig habe. Wenn sie sich öffentlich hinter die Entdeckung stellte, würde das Meteoritenthema für ihren Vater automatisch eine persönliche Frage, denn von da an konnte der Senator die Glaubwürdigkeit der Entdeckung nicht mehr angreifen, ohne gleichzeitig die Glaubwürdigkeit seiner Tochter in Frage zu stellen – für einen Kandidaten, der stets das Loblied der intakten Familie gesungen hatte, ein Todesurteil.
»Offen gestanden, Sir«, sagte Rachel mit festem Blick auf den Monitor, »bin ich ein wenig erstaunt über Ihre Bitte.«
Der Präsident blickte verwundert. »Und ich dachte, Sie würden begeistert sein, mir helfen zu können.«
»Begeistert? Sir, die Meinungsverschiedenheiten mit meinem Vater einmal beiseite gelassen – Ihr Ansinnen bringt mich in eine unmögliche Position. Ich habe schon genug Probleme mit meinem Vater, auch ohne dass ich mich mit ihm öffentlich auf einen Kampf auf Leben und Tod einlasse. Bei all meiner bekanntermaßen mangelnden Sympathie für ihn ist er schließlich immer noch mein Vater. Dass ich in der Öffentlichkeit gegen ihn antreten soll, empfinde ich als unter Ihrem Niveau, Sir.«
»Nun mal langsam.« Herney hob begütigend die Hände. »Wer sagt denn etwas von öffentlich?«
»Ich ging davon aus, dass ich mich gemeinsam mit dem Direktor der NASA um zwanzig Uhr für die Pressekonferenz aufs Podium setzen soll.«
Herneys schallendes Lachen dröhnte im Lautsprecher.
»Rachel, wofür halten Sie mich? Glauben Sie wirklich, ich würde von Ihnen verlangen, Ihrem Vater vor laufender Kamera ein Messer in den Rücken zu stoßen?«
»Aber Sie haben doch gesagt…«
»Und glauben Sie wirklich, ich hätte Interesse daran, dass sich der Direktor der NASA das Rampenlicht mit der Tochter seines Erzfeindes teilt? Rachel, ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber diese Pressekonferenz ist eine wissenschaftliche Präsentation.
Ich glaube nicht, dass Ihre Kenntnisse von Meteoriten, Fossilien oder Eisstrukturen die Glaubwürdigkeit des Vorgangs unterstreichen könnten.«
Rachel spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss. »An welche Art von Hilfestellung haben Sie dann gedacht?«
»An eine, die Ihrer Position eher angemessen ist.«
»Sir?«
»Sie sind meine nachrichtendienstliche Referentin. Sie informieren meinen Mitarbeiterstab über Vorgänge von nationaler Tragweite.«
»Sie brauchen meine Bestätigung für Ihre Mitarbeiter?«
Herney wirkte immer noch amüsiert über das Missverständnis.
»So ist es. Die Skepsis, mit der ich mich außerhalb des Weißen Hauses konfrontiert sehe, ist ein Klacks im Vergleich zu dem Gegenwind, der mir derzeit von meinem Stab im Weißen Haus ins Gesicht weht. Wir befinden uns inmitten einer ausgewachsenen Meuterei. Mein Kredit innerhalb des Hauses steht auf null.
Mein Stab hat mich angefleht, bei der NASA den Rotstift anzusetzen. Ich
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