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Mich gibt s ubrigens auch fur immer

Mich gibt s ubrigens auch fur immer

Titel: Mich gibt s ubrigens auch fur immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seidel Jana
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Pulitzer-Preisträgers«.
    Melanie nimmt das Buch in die Hand. »Also, ich weiß nicht …«
    Â»Klingt doch gut«, fällt da überraschenderweise Chadni ein. Ich sehe, dass sie sich verlegen auf die Lippe beißt. Würde sie an dieser Stelle auch anfangen, direkt vor meinen Augen ein paar Weißmehlprodukte zu essen, könnte ich sie glatt doch noch in mein Herz schließen.
    Â»Na gut, ich nehme es.« Melanie seufzt gönnerhaft. »So groß ist die Auswahl hier ja nicht. Hast du vielleicht einen Stift? Ich will noch etwas hineinschreiben.«
    Nachdem ich ihr einen Kuli gereicht habe und sie etwas in den Einband gekritzelt hat, gehen wir gemeinsam zur Kasse.
    Ich kassiere ab und verpacke das Buch als Geschenk, während Melanie mir ungeduldig dabei zusieht. »Wir haben es ein bisschen eilig.«
    Â»So eilig nun auch wieder nicht«, flüstert Chadni.
    Â»Wir wollen deine Eltern doch nicht warten lassen.«
    Ihr überraschender Schlag in die Magengegend sitzt. Klar, dass sie sich den größten Trumpf für zuletzt aufgehoben hat.
    Sie trifft sich gleich mit Hrithiks Eltern? Wenn Hrithik auch noch dazustößt, wird es ja so wie in alten Zeiten, als die Reichen und Schönen noch ganz unter sich waren. Wunderbar. Moment mal, er wird doch nicht wirklich dazustoßen? Mein Stolz verbietet es, die Frage zu stellen, die mir gerade ein wenig die Luft abschnürt.
    Eine leichte Röte überzieht Chadnis Teint. »Ich dachte, wenn ich schon bei Melanie übernachte, und sie kennt meine Eltern ja auch …«
    Das ist leider keine Antwort auf die nicht gestellte Frage, zeigt aber, dass Chadni unter ihren strassbesetzten Fingernägeln doch ein wenig Scham besitzt. Wenn ich es richtig verstanden habe, will sie mir doch wohl mitteilen, dass Melanie nur in ihrer Funktion als Chadnis Freundin mitkommt und nicht etwa als Hrithiks Ex-Freundin. Ein schwacher Trost, für den ich mich bei Chadni mit einem kleinen Lächeln bedanke.
    Â»Na klar, ist doch eine gute Idee.« Ich bin eine schreckliche Heuchlerin, aber das hier fällt ja wohl unter Notwehr.
    Â»Wir sehen uns dann heute Abend, ja?«, sagt Chadni und lächelt mich freundlich an. Ich nicke knapp. Ich weiß nicht, ob ich Hrithik an die Gurgel gehen möchte, nur falls er bei dem Treffen dabei sein sollte, oder ob ich lieber gar nicht erscheinen möchte, nur falls er bis dahin über meinen neuen Job informiert sein sollte. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie die illustre Runde gleich fröhlich plaudernd an Chai Lattes nippt und feststellt, wie viel besser sich Melanie in der aufgebrezelten Runde macht. Als die beiden endlich den Laden verlassen, nachdem Melanie mir noch ein boshaftes »Bis bald mal« über die Schulter zugerufen hat, lasse ich mich völlig fertig in die Chaiselongue fallen. Riechsalz wäre jetzt nicht schlecht.
    Â»Alles in Ordnung?«, fragt Elizabeth.
    Â»Das war die Ex-Freundin von Hrithik.«
    Â»Keine Gefahr«, sagt sie bestimmt.
    Â»Das hast du an der Aura erkannt?«, frage ich und versuche, nicht zu hoffnungsvoll zu klingen, sondern es eher wie einen Scherz rüberzubringen.
    Elizabeth lacht: »In diesem Fall reine Lebenserfahrung. Zickig, arrogant, langweilig. Ein Mann, der dich heiraten will, würde sicher nicht mit so einer Frau durchbrennen.«
    Das tröstet mich für gerade mal eine Nanosekunde. Sie kennt Hrithik ja nicht einmal.
    Â»Bring doch deinen Freund mal mit«, sagt sie, als könne sie Gedanken lesen.
    Â»Vielleicht«, nuschele ich unbestimmt. Vielleicht, falls er noch mit mir redet, wenn er von der Sache hier erfährt. Oder falls ich noch mit ihm rede, sobald ich herausgefunden habe, ob er ernsthaft Melanie zu einem Familientreffen eingeladen hat.
    Es ärgert mich, dass noch keiner da ist, als ich wieder nach Hause komme. Ich will wissen, was da heute Nachmittag eigentlich Merkwürdiges gelaufen und wie groß der entstandene Schaden ist. Nervös zerknautsche ich die Sofakissen, während ich durch schwachsinnige Doku-Soaps im Fernsehen zappe. Ich bin gerade dabei, mich zu fragen, ob es schon manisch depressiv ist, mit leerem Blick auf die Glotze zu starren, als ich Geräusche an der Tür höre. Mein Herz klopft schnell, während ich versuche, einen Blick auf Hrithik zu erhaschen und ein betont fröhliches »Hallo zusammen« in die Runde werfe. Es wundert mich wenig, dass sich Hrithik nicht

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