Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

Titel: MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
Idee
kamen, sie zu beobachten. Clarissa schloß leise die Tür hinter sich.
Hier standen alle Sorten von Konserven. Im allgemeinen war es streng
verpönt, sie zu benutzen, denn die Mädchen sollten möglichst alles
„original“ herstellen, aber in einem solchen Notfall…
Da in der Ecke, da standen sie. Drei Gläser voll. Nun, zwei würden
genügen. Clarissa horchte noch einmal nach draußen, dann huschte sie
ans Regal, öffnete im Halbdunkel der Speisekammer mit Hilfe des
Löffelstiels die Einmachgläser, schüttete den Inhalt in die
mitgebrachte Schüssel, versteckte die leeren Gläser schnell im
Hintergrund und schob sich so unauffällig wie möglich wieder aus der
Tür.
Am Herd angekommen schüttete sie den Inhalt der Schüssel schnell
zu den übrigen Bohnen im Topf, den Dolly schon aufs Feuer gesetzt
hatte.
Das Gemüse noch einmal nachwürzen blieb keine Zeit mehr,
denn…
„Ach, verdammt!“ rief Dolly.
„Was ist los?“
„Ich habe die Klöße vergessen, sie sind verkocht, schau dir diesen
Brei an!“
„Schnell, fisch sie raus, wir werden schon irgendwas damit machen
können!“
Clarissa dachte fieberhaft nach. Nur noch wenige Minuten, dann
mußte das Essen auf dem Tisch stehen. Ja, das war die Lösung. „Gib mir mal ein bißchen Mehl.“
„Was willst du machen?“
„Wirst schon sehen. Mehl mit Wasser gibt einen prima Leim, das
habe ich schon ausprobiert.“
„Beim Kochen?“
„Nein, ehrlich gesagt, beim Basteln von Weihnachtsgeschenken.
Aber schließlich ist Mehl ja nicht giftig, oder? Und schmecken tut es
auch nach nichts.“
Clarissa rührte aus Mehl und Wasser eine dicke klebrige Masse und
pappte damit die Teile eines Kartoffelkloßes zusammen. Das Ergebnis
war noch nicht recht zufriedenstellend, also nahm sie für den nächsten
nur Mehl, das funktionierte gut. Die gleiche Behandlung erfuhren alle
übrigen Klöße.
„Fertig, meine Damen? Dann servieren Sie, was Sie uns Gutes
gekocht haben!“ Fräulein Flamm klatschte in die Hände.
Mit klopfendem Herzen setzten sich Clarissa, Dolly, Susanne und
Will auf ihre Plätze. Die Suppe der Gruppe von Anita schmeckte nicht
schlecht, ein bißchen zu kräftig gesalzen vielleicht, aber sehr
aromatisch. Clarissa und ihre Gruppe ließen sich noch ein zweites Mal
etwas geben und sparten nicht mit Lob. Anita, die nicht wissen
konnte, daß der Appetit der vier auf die Suppe tiefere Gründe hatte,
strahlte vor Stolz.
Auch die Rouladen dufteten verheißungsvoll. Nun wurde die
Schüssel mit den Klößen herumgereicht. Klöße waren Fräulein
Flamms Spezialität, und sie war gewohnt, die höchsten Ansprüche an
deren Qualität zu stellen.
Clarissa verfolgte mit angehaltenem Atem, wie Sparflamme prüfend
mit der Gabel in den Kartoffel-Mehl-Kloß stach. Der Kloß dachte
nicht daran nachzugeben, er blieb im Ganzen an der Gabel kleben,
und Fräulein Flamm mußte das Messer zu Hilfe nehmen, um
überhaupt ein Stück davon abzutrennen. Auf ihrer Stirn bildete sich
bereits eine steile Falte. Die vier Mädchen starrten gebannt auf
Sparflammes Gabel mit dem Stückchen Kartoffelkloß. Langsam
näherte er sich dem Mund und verschwand darin. Genaugenommen
war es ein ziemlich großes Stückchen, es füllte Sparflammes Mund
aus. Sparflamme kaute und kaute. Der Kloß schien nicht weniger,
sondern immer mehr zu werden. Endlich gelang es ihr, den Brocken
im Ganzen herunterzuschlucken. Fräulein Flamm atmete tief durch. „Können Sie mir sagen, was das sein soll?“ fragte sie Clarissa mit
jenem eisig-höflichen Ton, der den Mädchen jedesmal ein Gefühl gab,
als seien sie Erstkläßlerinnen.
„Ka-Kartoffelklöße…“, stotterte Clarissa.
„Ach ja? Ich hielt es für eine neue Art von Kaugummi.“ Inzwischen
waren auch die anderen unvorsichtig genug gewesen, von den Klößen
zu probieren, und bald saß die ganze Tischgesellschaft da wie eine
Herde wiederkäuender Kühe. Clarissa versuchte die Situation zu
retten, indem sie schnell die Schüssel mit den grünen Bohnen
herumreichte. Dankbar griff jede danach und häufte sich reichlich
davon auf den Teller. In dem Wunsch, die klebrigen, ungenießbaren Klöße herunterzubringen, steckten sie fast gierig große Gabeln davon
in den Mund.
Was nun geschah, sollte Clarissa bis an ihr Lebensende in
Alpträumen verfolgen: Fräulein Flamm lief rot an und schnappte nach
Luft, als hätte sie gerade einen Schlaganfall erlitten. Den anderen ging
es nicht viel besser, sie husteten und stöhnten, daß es nicht mit
anzusehen war. Clarissa schaute

Weitere Kostenlose Bücher