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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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als Pug laut aus seiner Schriftrolle zu lesen begann.
    Zwischen den Stöcken leuchtete ein Streifen auf, an dem Regenbogenfarben auf und ab tanzten. Ein Knistern wurde laut, und die Luft roch wie nach einem Blitzschlag, beißend und bitter.
    Das Licht begann sich auszudehnen. Die Farbe wechselte, sie bewegte sich immer schneller durch das Spektrum, bis es weißlich schimmerte, und schließlich wurde es zu blendend für das Auge.
    Immer noch las Pug weiter. Dann krachte es wie ein Donnerknall zwischen den Stöcken, und ein Windstoß brauste darauf zu, als würde er von dem Zwischenraum angezogen.
    Pug legte die Schriftrolle beiseite, und alle starrten auf das, was er geschaffen hatte. Ein schimmerndes Rechteck aus grauem ›Nichts‹

    erhob sich zwischen den beiden Stöcken. Pug winkte Dominic zu und sagte: »Ich gehe als erster hindurch. Der Spalt müßte sich zu einer Lichtung hinter meinem alten Anwesen öffnen, aber es könnte natürlich sein, daß er anderswo endet.«
    Wenn dort Gefahr bestand, würde er um den Stock herumgehen und von derselben Seite wieder eintreten müssen, um auf Midkemia zurückzugelangen, als wäre er durch einen Reifen gestiegen. Wenn er dazu in der Lage war!
    Er drehte sich um und lächelte Katala und William zu. Sein Sohn zappelte, aber Katalas besänftigender Druck auf seine Schultern beruhigte ihn. Sie selbst nickte scheinbar gelassen.
    Pug trat in den Spalt – und war verschwunden. Alle hielten unwillkürlich den Atem an. Nur ein paar hier wußten wirklich genau, was vorging. Die nächsten Sekunden schienen sich endlos dahinzuziehen, und viele wagten nicht auszuatmen.
    Plötzlich erschien Pug von der anderen Seite des Spalts. Deutlich war das Seufzen der Erleichterung der Wartenden zu vernehmen. Er kam auf sie zu und sagte: »Er führt genau dorthin, wo ich erwartet hatte. Macros’ Zauberkunst ist unfehlbar!« Er nahm Katalas Hände in seine. »Er ist gleich neben dem Spiegelteich in der Besinnungslichtung.«
    Katala kämpfte gegen die Tränen an. Sie hatte Blumen um diesen Teich gepflanzt und gehegt und auf der Bank gesessen, die das stille Wasser überschaute, als sie noch Herrin des großen Besitztums gewesen war. Sie nickte verständnisvoll. Pug umarmte erst sie, dann William. Als er sich vor seinen Sohn kniete, warf Gamina plötzlich die Arme um seinen Hals.
    Sei vorsichtig!
    Er umarmte auch sie und antwortete: »Das werde ich, Kleines.«
    Pug bedeutete Dominic und Meecham, ihm zu folgen und schritt erneut durch den Spalt. Die beiden zögerten nur einen Herzschlag lang, dann stiegen sie wie er in das graue Nichts.
    Die anderen warteten noch eine lange Weile, nachdem die drei verschwunden waren. Selbst als es wieder zu regnen begann, wollten sie nicht gehen. Schließlich, nachdem aus den zunächst vereinzelten Tropfen ein wahrer Wolkenbruch wurde, sagte Kulgan: »Die zur Wache Eingeteilten bleiben! Die anderen zurück an die Arbeit.«
    Langsam setzten sie sich einzeln in Bewegung. Niemand nahm Kulgan den scharfen Ton übel, denn alle teilten seine Besorgnis.

     
    Der Obergärtner Yagu vom Landsitz Netohas, außerhalb der Stadt Ontoset, drehte sich um und sah drei Fremde den Pfad von der Besinnungslichtung zum Herrenhaus heraufwandern. Zwei waren Priester Hantukamas, des Bringers gesegneter Gesundheit, allerdings erstaunlich groß; der dritte hinter ihnen war ein Bettelsklave, einer der riesenhaften Barbaren, die während des Krieges als Gefangene hierher verschleppt worden waren. Yagu erschauderte bei seinem Anblick, denn es war ein häßlicher Bursche mit einer grauenvollen Narbe quer über die linke Wange. Obgleich auf einer kriegerischen Welt aufgewachsen, war Yagu ein sanftmütiger Mann, der die Gesellschaft seiner Blumen und anderer Pflanzen der von Menschen vorzog, die sich über kaum sonst etwas als Krieg und Ehre unterhielten. Aber er hatte seine Pflicht gegenüber seines Herrn Besitz, und so ging er den drei Fremden entgegen.
    Als sie ihn sahen, blieben sie stehen. Yagu verneigte sich als erster, da er ein Gespräch einleiten wollte – so verlangte es die Höflichkeit, bis die Rangfolge feststand. »Seid gegrüßt, ehrenwerte Priester. Es ist Yagu, der Gärtner, der sich erlaubt, euch in eurer Wanderung aufzuhalten.«
    Pug und Dominic verbeugten sich. Meecham wartete hinter ihnen unbeachtet, wie es üblich war. Pug entgegnete: »Seid gegrüßt, Yagu.
    Für zwei demütige Priester Hantukamas ist Eure Anwesenheit keine Störung. Geht es Euch gut?«
    »Ja, es geht mir

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