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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Ketten, die volle Eimer weiterleiteten.
    Kaum eine halbe Stunde nach Ausbruch des Brandes erfolgte ein ohrenbetäubendes Krachen, und dicker Rauch stieg auf, als der Boden des Freudenhauserdgeschosses nachgab und das Gebäude in sich zusammenfiel. »Damit dürfte vom Keller auch nichts übriggeblieben sein«, murmelte Laurie.
    Grimmiger Miene knurrte Arutha: »Und es traf noch einige gute Männer da unten.«
    Jimmy war bei dem Anblick wie erstarrt. Sein Gesicht war mit Blut und Ruß verschmiert. Arutha legte die Hand auf seine Schulter.
    »Wieder hast du deine Sache gut gemacht.«
    Jimmy konnte nur stumm nicken. Laurie blickte auf. »Ich brauche etwas Starkes zu trinken. Ihr Götter, diesen Gestank werde ich wohl nie wieder los!«
    »Kehren wir ins Schloß zurück«, befahl der Fürst. »Unsere Arbeit ist getan.«

Empfang

    Jimmy zupfte nervös an seinem Kragen.
    Brian deLacy, der Zeremonienmeister, klopfte mit dem Stock auf den Boden des Thronsaals, und der Junge richtete die Augen auf ihn.
    Die zwischen vierzehn und achtzehn Jahre alten Jungen von Aruthas Hof wurden in ihre Pflichten während der bevorstehenden Vermählung von Anita und Arutha eingewiesen. Der bejahrte Meister, der immer tadellos gekleidet und dafür bekannt war, sehr langsam und bedächtig zu sprechen, ergriff das Wort: »Junker James, wenn Ihr Euch nicht ruhig halten könnt, werde ich mir etwas für Euch einfallen lassen müssen, wie beispielsweise Botschaften zwischen dem Schloß und den Außengebäuden hin- und herzutragen.«
    Ein Junge stöhnte fast unmerklich. Er wußte, daß die bereits in Krondor eingetroffenen Edlen ständig irgendwelche unwichtigen Nachrichten zu übermitteln hatten, und manche waren bis zu einer dreiviertel Meile vom Schloß entfernt untergebracht. Als Bote für sie eingeteilt zu werden, bedeutete ein fast pausenloses Hin- und Herlaufen, und zwar zehn Stunden am Tag.
    Meister deLacy wandte sich dem Jungen zu, der gestöhnt hatte.
    »Junker Paul, vielleicht möchtet Ihr Euch Junker James anschließen?«
    Als er keine Antwort erhielt, fuhr er fort: »Nun gut. Jene unter euch, deren Verwandte an den Festlichkeiten teilnehmen werden, sollten wissen, daß sie auch diese Pflicht zu übernehmen haben.« Bei diesen Worten stöhnten und fluchten alle Junker leise und verlagerten, mit den Füßen scharrend, ihr Gewicht. Wieder klopfte der Stock laut auf den Boden. »Ihr seid noch keine Herzöge, Grafen oder Barone! Es kann euch nicht schaden, wenn ihr ein paar Tage arbeiten müßt! Die Besucher sind zu zahlreich, als daß Diener, Träger und Pagen es ohne Hilfe schafften.«
    Einer der Jungen, Junker Locklear, der jüngste Sohn des Barons von Landend, fragte: »Wer von uns darf an der Vermählung teilnehmen?«
    »Alles zu seiner Zeit, Junge, alles zu seiner Zeit. Ein jeder von Euch wird Gäste zu ihren Plätzen im großen Saal und im Bankettsaal geleiten. Während der Vermählungsfeierlichkeiten habt ihr alle achtungsvoll am hinteren Ende des großen Saals zu stehen, und so werdet ihr alles sehen können.«
    Ein Page kam hereingeeilt. Er händigte dem Zeremonienmeister eine Botschaft aus und hastete wieder davon, ohne auf eine Antwort zu warten. Meister deLacy las die Nachricht, dann sagte er: »Ich muß alles für den Empfang des Königs vorbereiten. Ihr wißt, was ihr heute zu tun habt. Findet euch am Nachmittag wieder hier ein, sobald der König und Seine Hoheit sich zu ihrer Besprechung zurückgezogen haben. Und jeder, der zu spät kommt, wird einen zusätzlichen Tag zum Botendienst zwischen dem Schloß und den Außengebäuden eingeteilt! So, das ist alles für jetzt.« Während er davoneilte, hörte man ihn murmeln: »So viel zu tun und so wenig Zeit!«
    Die Jungen liefen auseinander. Auch Jimmy machte sich daran, den Saal zu verlassen, als jemand rief: »He, Neuer!«
    Mit Jimmy drehten sich zwei andere um, doch der Rufende hatte den Blick nur auf ihn gerichtet. Jimmy wartete. Er wußte genau, was kommen würde. Jetzt sollte sein Platz in der Rangordnung der Junker festgelegt werden!
    Als er sich nicht rührte, deutete Locklear, der ebenfalls stehengeblieben war, auf sich und machte einen zögernden Schritt auf den Sprecher zu. Dieser, ein großer grobschlächtiger Bursche von etwa sechzehn oder siebzehn Jahren, schnaubte: »Nicht du, Kleiner!
    Ich meine den ändern!« Er deutete auf Jimmy.
    Der Sprecher trug die gleiche braungrüne Uniform wie die anderen Junker, nur saß sie besser. Offenbar hatte er sie sich

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