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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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von hoch gestellten Edlen. Verzeiht, wenn Eure Ehre es erlaubt, eine mögliche Kränkung. Seid versichert, sie war unbeabsichtigt.«
    Arutha saß ab. Seine Stimme verriet seine Müdigkeit. »Ich bin es, der um Vergebung bitten muß…?«
    »Bruder Dominic. Doch bitte keine Entschuldigungen. Aus den Umständen Eurer Ankunft ist deutlich ersichtbar, daß Ihr hart bedrängt wart.«
    Martin erkundigte sich: »Haben wir Euch für dieses geheimnisvolle Licht zu danken?«
    Der Mönch nickte. Arutha sagte: »Ich glaube, wir haben eine Menge zu besprechen, Bruder Dominic.«
    »Ich fürchte, Ihr werdet auf die Beantwortung der meisten Eurer Fragen auf den Vater Abt warten müssen, Hoheit. Bitte folgt mir zur Stallung. «
    Aruthas Ungeduld ließ nicht zu, auch nur eine Minute zu vergeuden. »Ich komme in einer äußerst dringenden Angelegenheit. Ich muß mit Eurem Abt sprechen. Sofort.«
    Der Mönch spreizte die Hände, um anzudeuten, daß es nicht an ihm war, dies zu entscheiden. »Vater Abt ist für zwei weitere Stunden nicht abkömmlich. Er weilt mit den anderen Brüdern in der Kapelle zur Andacht, deshalb bin auch nur ich allein hier, Euch zu begrüßen. Bitte, kommt mit.«
    Arutha schien widersprechen zu wollen, doch Martins Hand auf seiner Schulter brachte ihn zur Besinnung. »Ich muß mich noch einmal entschuldigen, Bruder Dominic. Wir werden uns selbstverständlich wie Gäste benehmen.«
    Dominics Miene verriet, daß Aruthas Ungeduld von keiner Bedeutung für ihn war. Er führte den kleinen Trupp zu dem zweiten der kleineren Nebengebäude hinter dem Turm. Wie vermutet, war es tatsächlich eine Stallung. Es waren dort nur ein Pferd und ein kräftiger kleiner Esel untergebracht, die den Neuankömmlingen gleichgültig entgegenblickten. Während sie ihre Pferde versorgten, erzählte Arutha von ihren unerfreulichen Erlebnissen in den vergangenen Wochen. Nachdem er geendet hatte, fragte er: »Wie gelang es Euch, die schwarzen Reiter zu schlagen?«

    »Ich bin der Torhüter, Hoheit. Ich darf jeden ins Kloster einlassen, doch niemand mit bösen Absichten kann die Schwelle ohne meine Erlaubnis überschreiten. Sobald jene, die euch nach dem Leben trachteten, sich auf dem Klosteranwesen befanden, unterstanden sie meiner Macht. Sie gingen ein großes Risiko ein, Euch auf Klosterbesitz anzugreifen – ein Risiko, das sich als tödlich für sie erwies. Doch für weitere Gespräche darüber und über anderes muß ich Euch ersuchen, auf Vater Abt zu warten.«
    »Wenn alle anderen bei der Andacht sind, werdet Ihr Hilfe brauchen, Euch der Leichen zu entledigen. Sie haben die unangenehme Eigenschaft, wieder zum Leben zu erwachen.«
    »Ich danke Euch für Euer Angebot, aber ich schaffe es schon. Und sie werden diesmal tot bleiben. Die Magie, die sie besiegte, befreite sie von dem sie lenkenden Bösen. Doch nun müßt Ihr Euch alle ausruhen.«
    Sie verließen die Stallung, und der Mönch führte sie in einen kasernenähnlichen Bau. »Es sieht sehr militärisch hier aus, Bruder«, stellte Gardan fest.
    Sie hatten gerade einen länglichen Schlafsaal betreten, und der Mönch sagte: »Diese Festung gehörte in alter Zeit einem Raubritter.
    Sowohl das Königreich als auch Kesh lagen weit genug entfernt, daß er keinen Gesetzen als seinen eigenen zu unterstehen glaubte. So raubte, brandschatzte und schändete er ohne Furcht vor Vergeltung.
    Nach einiger Zeit jedoch stellten die Bürger der von ihm heimgesuchten Städte und Dörfer sich mit dem Mut der Verzweiflung gegen ihn und vertrieben ihn. Das Land unterhalb und rund um diesen Felsen wurde von den umliegenden Bauern bestellt, doch so eingewurzelt waren Angst und Haß, daß niemand etwas mit dieser Festung zu tun haben wollte. Als ein Bettelmönch unseres Ordens der Wanderer sie entdeckte, schickte er eine Botschaft zum Tempel in Kesh. Die Nachkommen jener, die den Raubritter dereinst vertrieben, hatte nichts dagegen, daß wir die Festung zum Kloster machten. Heutzutage erinnern sich nur noch jene, die hier dienen, an die Geschichte dieses Ortes. In den Städten und Dörfern an der Bucht der Schiffe ist man der Meinung, dies sei immer schon das Ishap-Kloster gewesen.«

    »Ich nehme an, das hier war das Kasernengebäude«, sagte Arutha.
    »Stimmt, Hoheit«, bestätigte Dominic. »Wir benutzen es als Spital und für Gäste. Macht es Euch bequem. Ich muß Euch leider allein lassen, um meiner Arbeit nachzugehen. Vater Abt wird Euch bald begrüßen.« Müde seufzend ließ Jimmy sich, nachdem der

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