Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)
gekommen waren.
»Sieh her, großer Krieger, und lerne « , sagte sie. Zwei schnelle Handgriffe, und das ganze Haar – das für acht Frauen gereicht hätte – wurde hochgenommen und auf dem Scheitel zu einem eleganten Knoten festgesteckt. Er wirkte so professionell, als wäre sie gerade vom Friseur gekommen.
Kowalski war perplex. »Wie hast du das gemacht ?«
»Übung. Ist das Wasser fertig ?« Sie wandte sich der Wanne zu und schnupperte. »Ich glaube, du hast die ganze Flasche Lavendelöl hineingegossen. Ein paar Tropfen hätten genügt .«
»Entschuldige « , brummte Kowalski.
»Nein, nein, bitte entschuldige dich nicht .« Allegra streckte die Hand aus und wartete auf seinen Unterarm. »Ich wollte dich nur necken, Douglas. Ich kann gar nicht ausdrücken, wie dankbar ich dir bin. Weil du mir hilfst, weil du hier bist. Du darfst ein ganzes Fass Lavendelöl in mein Bad kippen, wenn du willst .«
Oh Mann. Da stand sie nackt mit dieser glatten weißen Haut vor ihm in dem dampfenden Badezimmer. Douglas durchschoss eine Erregung, dass er fast in den Knien einknickte. Er wartete einen Moment ab, ehe er sie zur Wanne führte, denn ihm zitterten die Hände.
Während er sie ins Wasser steigen ließ, fiel sein Blick in den Spiegel, und beinahe wäre er entsetzt zurückgewichen.
Wer ist das Monster da im Spiegel?
Er hatte glatt vergessen, wie verdammt hässlich er war. Im Augenblick war er noch hässlicher als sonst, weil das Verlangen sein Gesicht verzerrte. Er hatte teigige Wangen und blutleere Lippen, die Narbe stach weiß von der sonnengebräunten Haut ab. Seine Nase war eingedrückt wie bei einem Boxer. Sie war ihm so oft gebrochen worden, das qualifizierte ihn glatt für die Schwergewichtschampionship. Aknenarben hatte er auch. Seine Augen waren zwei Schlitze in der wettergegerbten, zähen Haut.
Er sah aus wie der Schrecken der Nacht.
Diese Zeit allein mit Allegra war ein Geschenk, das ihm das Leben hinwarf – ein Knochen, vielleicht als Entschädigung für all die Jahre, die er allein zugebracht, in denen er für sein Land gekämpft hatte. Er durfte mit der schönsten Frau der Welt zusammen sein, aber nur weil sie blind war.
Die Zeit war begrenzt – sie würde ihn bald genug rauswerfen. Das würde jede Frau tun, und erst recht eine so begehrenswerte. Also legte er sich am besten einen guten Vorrat Erinnerungen an.
»Ab in die Wanne .« Er hob Allegra hoch und stellte sie ins Wasser. Es reichte ihr bis zu den Knien. Sie hielt sich an ihm fest, während sie sich langsam ins Wasser sinken ließ. Kowalski biss schon die Zähne zusammen, als er nur nach dem Schwamm griff und ihn einseifte. Dann begann er sie zu waschen. Selbst die verdammte Seife roch nach Blumen. Er litt unter olfaktorischer Überlastung. Jedes einzelne Molekül im Raum roch nach Frau und Sex. Wenn er noch länger bliebe, sie sehen und riechen musste, würde ihm der Kopf platzen.
Er sah zu, dass der Schwamm immer schön zwischen seiner Hand und ihrer Haut blieb, denn sonst könnte er nicht mehr widerstehen und würde sie befummeln. Er wusste genau, wie sie es gernhatte. Und wo. Sie mochte es, wenn er ihre Oberschenkel streichelte, langsam mit den rauen Fingerspitzen die Innenseiten hinaufwanderte. Sie mochte es, wenn er den Finger in sie steckte und die Klitoris mit dem Daumen umkreiste. Sie mochte es, wenn er ihren Hintern in beide Hände nahm und in seine Stöße hineinhob.
Kowalski saß auf dem Wannenrand, schloss die Faust um den Schwamm und ließ den Kopf hängen. Vielleicht verunsicherte sie sein scharfes Einatmen, denn sie sagte zögernd: »Douglas ?« Vermutlich glaubte sie, es sei etwas nicht in Ordnung.
Tja, da lag sie richtig. Die Hände von ihr lassen zu müssen, war Folter.
»Douglas ?« , fragte sie nun schärfer und richtete sich im Wasser auf.
Echt klasse, Kowalski. Versetz sie noch mehr in Unruhe, bloß weil du einen Ständer hast, der nicht weggeht.
»Lehn dich einfach zurück, Honey. Lass dich ordentlich durchwärmen. Deine Muskeln sind steif von der Kälte .«
»Oh .« Beruhigt, weil sie ihn in normalem Ton sprechen hörte, lehnte sie sich zurück ins Wasser.
Kowalski atmete leise tief durch, dann noch einmal, und machte sich wieder an die harte Aufgabe. Kein Problem. Er hatte sein ganzes Leben damit verbracht, sich zusammenzureißen.
Er seifte sie ein, dann tauchte er sie tiefer ins Wasser. Nur ihr Kopf schaute noch heraus und ruhte auf dem Rand. »Bleib so« , sagte er ruhig. »Ich gehe dir eine Tasse Tee
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