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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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heute Abend einen vollkommen klaren Kopf.
    Doch als der Fahrstuhl eben sein
Ziel erreichte, schlug das Vorauswissen in seinem Kopf zu wie ein Hammer. Dante
ging in die Knie, als die volle Wucht der Vision ihn traf.
    „Hölle und Verdammnis“, fluchte
Tegan neben ihm, und Dante spürte, wie der Krieger seinen Arm packte und
festhielt, damit Dante nicht zu Boden glitt. „Was zur Hölle -  geht’s wieder?“
    Dante konnte nicht antworten.
Sein Blickfeld füllte sich mit dichten schwarzen Rauchwolken und wogenden
Flammen. Über dem Knistern und Zischen des vordringenden Feuers konnte er
jemanden reden hören -  ihn verhöhnen - , undeutlich und mit tiefer, leiser
Stimme. Das war neu -  ein weiteres Detail in dem unglaublichen Albtraum, den
er schon so gut kennengelernt hatte.
    Er blinzelte den Rauchschleier
etwas weg und kämpfte, um wieder zu Bewusstsein zu kommen. Er erhaschte einen
Blick auf Tegans Gesicht direkt vor sich. Scheiße. Er musste ziemlich übel
aussehen, da der für seine kompromisslose Gefühlsarmut bekannte Krieger
plötzlich zurückprallte und mit einem Fauchen seine Hand von Dantes Arm riss.
Hinter Tegans schmerzverzerrter Grimasse schimmerten leuchtend weiß die Spitzen
seiner Fangzähne. Seine hellen Brauen zogen sich über den schmalen
smaragdgrünen Augen dicht zusammen.
    „Kann nicht … atmen …“, keuchte
Dante und rang nach Luft. Jeder hechelnde Atemzug, den er inhalierte, ließ ihn
mehr von dem imaginären Rauch einatmen. Er würgte. „Ah … verdammt … sterbe …“
    Tegans Blick bohrte sich hart
und stechend in Dantes Gesicht. Mitleidlos, aber ehrlich, mit einer Kraft, die
Dante festigen würde.
    „Bleib dran“, verlangte Tegan.
„Es ist eine Vision, ein Traumbild. Es ist nicht real. Jedenfalls noch nicht.
Du bleibst jetzt dran und stehst es durch, nur so bringst du es zu Ende. Geh
rückwärts, so weit du kannst, und merk dir möglichst jede Einzelheit.“
    Dante ließ sich erneut von den
Bildern überfluten. Er wusste, dass Tegan recht hatte. Er musste seinen Geist
dem Schmerz und der Furcht öffnen, damit er zurück zur Wahrheit schauen konnte.
    Er keuchte, seine Haut war
ausgetrocknet von der Hitze des Infernos, das rings um ihn tobte, doch er
konzentrierte sich auf die Umgebung. Brachte sich tiefer in das Szenario
hinein. Er dehnte seinen Geist aus bis zum schlimmsten Teil der Vision, dann
stoppte er die Handlung und ließ sie rückwärts laufen.
    Die Flammen zogen sich zusammen
und wurden kleiner. Der Rauch reduzierte sich von massiven, trudelnden Wolken
aus Qualm und schwarzer Asche zu dünnen, grauen Schwaden, die zur Raumdecke
hinaufwaberten. Dante konnte jetzt wieder atmen, aber noch immer schnürte ihm
Furcht die Kehle zu, denn er wusste, dass dies die letzten Minuten seines
Lebens sein würden.
    Jemand war bei ihm im Raum. Dem
Geruch nach ein Mann.
    Dante selbst lag bäuchlings auf
etwas Eiskaltem und Glattem.
    Sein Häscher zog ihm die Hände
hinter den Rücken und fesselte seine Handgelenke mit einer Art Kabel. Er hätte
eigentlich in der Lage sein sollen, es wie einen Bindfaden zu zerreißen, aber
es funktionierte nicht. Seine Kraft war nutzlos. Als Nächstes fesselte der
Häscher Dantes Füße und verband dann beide Fesseln, sodass Dante hilflos auf
dem Bauch lag wie ein gefangener Wal, unter ihm eine Platte aus nacktem Metall.
    Laute Schläge dröhnten von
irgendwoher außerhalb des Raums. Er hörte Kreischen wie von Banshees und roch
den kupfernen Gestank des nahenden Todes.
    Und dann erklang eine tiefe,
spöttische Stimme dicht an seinem Ohr. „Weißt du, ich hatte angenommen, dich zu
töten würde schwierig sein. Du hast es mir sehr leicht gemacht.“
    Die Stimme verklang in einem
amüsierten Kichern. Der Häscher kam um ihn herum nach vorn, wo Dantes Kopf
hilflos auf der Metallplatte lag. Beine in Jeans beugten sich am Knie, und langsam
kam der Oberkörper des Mannes, der ihn töten wollte, in Dantes Blickfeld. Grobe
Finger packten ihn an den Haaren, hoben seinen Kopf an, um ihn direkt
anzusehen. In diesem Moment begann die Vision sich so schnell aufzulösen, wie
sie gekommen war …
    Heilige Scheiße.
    „Ben Sullivan.“ Dante spuckte
den Namen aus, als wäre er Asche auf seiner Zunge. Erlöst von der Umklammerung
der bösen Vorahnung setzte er sich auf und wischte sich den Schweißfilm von der
Stirn. Tegan betrachtete ihn ernst, aber anerkennend. „So ein Dreckskerl. Es
ist der Crimson-Dealer, Ben Sullivan. Ich kann’s verdammt noch mal

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