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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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wich
Ernüchterung. „Ich habe gehört, dass es in eurer Stadt vermehrt zu
Rogueaktivitäten gekommen ist. Ist es wahr, dass es Dutzende waren, die sich in
dem Ort verkrochen hatten, den der Orden letzten Sommer zerstört hat?“
    „Wir sind nicht geblieben, um
nachzuzählen, aber, ja. Es war ein riesiges Nest.“
    Der Mann aus dem Dunklen Hafen
fluchte leise. „Stammesvampire, die zu Rogues mutiert sind, neigen nicht gerade
zur Geselligkeit. Dass sich so viele an einem Ort versammelt haben, ist
ausgesprochen beunruhigend. Denkt ihr, dass sie etwa dabei waren, sich zu
organisieren?“
    „Möglich“, sagte Tegan und
wusste doch genau, dass es ebendas war, was Marek im Schilde führte. Oder
zumindest im Schilde geführt hatte, bevor der Orden ihm in der verlassenen
Nervenheilanstalt, dem Hauptquartier von Mareks Blutsaugerarmee, einen roten
Willkommensteppich aus Sprengstoff ausgerollt hatte.
    „Tegan.“ Reichen räusperte sich.
„Wenn du - oder der Orden - etwas von mir brauchen könnt, was auch immer es
ist, brauchst du mich nur fragen. Ich hoffe, das weißt du. Dazu sind keinerlei
Erklärungen nötig, und ich versichere dir, dass der Orden sich auf meine volle
Kooperationsbereitschaft verlassen kann. Und mein uneingeschränktes Vertrauen
genießt.“
    Tegan sah ehrliche
Aufrichtigkeit in den Augen des Mannes aus dem Dunklen Hafen, und eine
begierige Intelligenz, die zu sagen schien, dass Andreas Reichen bei all seinem
rücksichtslosen Charme und Draufgängertum keiner war, der solche Versprechungen
leichtfertig abgab. Wenn er seine Freundschaft anbot, bot er auch seine Ehre
an.
    „Betrachte meine Ressourcen als
deine“, fügte Reichen hinzu und senkte die Stimme zu einem vertraulichen,
todernsten Flüstern. „Männer, Geld, Waffen, unterirdische Schutzräume,
Information … was immer du willst. All die Mittel, die mir zu Gebote stehen,
stehen dir und den übrigen Kriegern zu ihrer freien Verfügung.“
    Tegan nickte dankend. „Du musst
wissen, dass es dich bei deinen Reservatsvampiren nicht sehr populär machen
wird, dich mit dem Orden zu verbünden, Reichen.“
    „Vielleicht nicht. Aber wer kann
diese selbstherrlichen Gesellen schon ausstehen, was?“ Der Deutsche schlug
Tegan auf die Schulter. „Komm mit mir in die Stadt, ich will dich jemandem
vorstellen. Wenn du Informationen brauchst über irgendwelche dunklen Geschäfte
oder Bewegungen in der Berliner Unterwelt, dann musst du dich wirklich mal mit
Helene unterhalten.“
    „Die Frau, mit der du vorhin
zusammen warst?“
    „Ja. Eine gute alte Freundin …
mit auch einigen anderen Vorzügen.“ Reichen grinste. „Sie ist eine gewöhnliche
Menschenfrau, keine Stammesgefährtin, falls du dich das gefragt hast.“
    Das hatte sich Tegan tatsächlich
gefragt. Die heilende Bisswunde am Hals der Frau war ihm nicht entgangen, als
Reichen sie am Bordstein zum Abschied geküsst hatte, aber ihr Blut schien
keinen Duft zu haben. Nichts war zu riechen außer dem schalen, kupfrigen Geruch
von ganz gewöhnlichen roten Zellen Marke Homo sapiens .
    Offensichtlich hatte Reichen
auch nicht die Erinnerung der Frau ausgelöscht, nachdem er von ihr getrunken
hatte.
    „Sie weiß Bescheid über dich -
und den Stamm?“
    Reichen nickte. „Sie ist absolut
vertrauenswürdig, das kann ich dir versichern. Ich kenne sie schon seit Jahren,
wir sind auch Geschäftspartner in ihrem Club. Sie hat mein Vertrauen niemals
missbraucht. Sie wird auch deines nicht missbrauchen.“
    Reichen strich sich das Haar an
den Schläfen glatt, dann wies er auf die Tür des Herrenhauses. „Komm. Ich werde
dich einführen.“
     
    Wenig später fand sich Tegan in
einem mit rotem Plüsch ausgeschlagenen Separee in einem hochklassigen Bordell
namens Aphrodite wieder. Der Club war exklusiv und teuer, ein Spielplatz
für Erwachsene, voller wunderschöner Frauen, opulent ausgestattet und mit einem
breiten Angebot von Vergnügungen, deren Preis strikt im Voraus vereinbart
wurde. Mit mildem Desinteresse sah Tegan zu, wie mehr als nur eine kleine Orgie
in aller Öffentlichkeit stattfand.
    Die Klientel des Clubs bestand
fast ausschließlich aus Menschen, mit Ausnahme von Reichen, der hier ganz
offensichtlich ein und ausging. Er saß Tegan im geräumigen Separee gegenüber,
seine Finger spielten müßig mit einem wohlgeformten Arm von Helene, der
atemberaubenden Besitzerin des Etablissements. Etliche ihrer Mädchen waren
vorbeigekommen, um einen Blick auf Tegan zu werfen. Ihm waren Drinks,

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