Mike - Eine andere Liebe

hörte er sie mit Ron telefonieren und wie sie mit ihm darüber sprach.
Aber so wie es aussah, konnte sie nicht in Erfahrung bringen, wo Mike sich
befand. Die Haustür flog krachend auf und die Salontür knallte gegen die Wand.
Mrs. Winters war von dem lautstarken Auftreten Patricks überrascht. ››Was ist
hier los? Was hast du wi eder gemacht, um mich zu provozieren? Wo ist Mike? Ich
will eine Antwort! Jetzt!‹‹ Mrs. Winters hatte seit dem Erscheinen von Ruth
versucht ihre Schuld im Alkohol zu ertränken. Es gab seitdem kaum einen Tag, an
dem man sie nüchtern antraf. ››Ist mir doch egal‹‹, lallte sie vor sich hin.
››Endlich ist dein Liebster weg. Na und? Was willst du denn noch von mir? ...
Geld? Kannst du haben ...‹‹ Sie durchwühlte ihre Handtasche und warf ihm alle
Kreditkarten und Scheckheft vor die Füße. ››Dein Schatz ist weg, einfach
weggeflogen.‹‹ Sie kicherte. ››Such dir doch einen Neuen, mit dem du deine
schweinischen Spielchen machen kannst.‹‹ Patrick war außer sich vor Wut und
stand dicht vor ihr und hob die Hand. ››Schlag mich doch! Mach schon. Ich hab’s
ja verdient‹‹, jammerte sie. ››Sieh mich doch an. Wer bin ich denn noch? Ach
geh doch und lass mich im Frieden.‹‹ In ihren betrunkenen Zustand goss sie mehr
daneben als ins Glas. Patrick verließ den Salon und ging zu Scott. ››Seit wann
geht das denn schon so?‹‹ ››Seitdem Mrs. Lewin hier war. Sie hat Ihrer Mutter
auf den Kopf zugesagt, dass Sie weiß, dass sie ihre Finger mit im Spiel hat und
ein Mr. Webster. Sie hat ihr gedroht und dann ist sie gegangen.‹‹ Patrick
überlegte nur kurz und verließ das Haus. Als er am Salon vorbeiging, konnte er
seine Mutter laut jammern hören. Mitleid hatte er nicht. ››Hi Conny, gut, dass
du kommen konntest‹‹, empfing sie Patrick auf der kleinen Insel, den Schlüssel
für das Boot und das Haus hatte er einfach mitgenommen. ››Was ist denn so
dringend, dass du mich hierher bestellt hast?‹‹ ››Es geht um deinen Onkel.‹‹
››Ach Alex. Was ist mit ihm? Hat er wieder krumme Geschäfte gemacht.‹‹ Dabei
musste sie kichern, aber Patrick schien es nicht lustig zu finden. ››Mal ganz
im Ernst. Kennst du irgendeinen Typen, mit dem er hin und wieder Geschäfte macht
oder sonst was?‹‹ ››Mit einem hängt er viel rum, wenn ich das mal so sagen
kann. Die beiden waren auch schon oft zusammen unterwegs, auch das letzte Mal,
waren sie zusammen unterwegs.‹‹ ››Alles toll, gut und schön. Aber wie heißt der
Typ? Das ist sehr wichtig für mich.‹‹ ››Mann, bleibe doch mal ruhig. Ich glaube
Hammond, wenn du so einen schmierigen Typen meinst, kann das nur der sein. Vor
kurzem habe sie sich getroffen. Warum willst du das denn überhaupt wissen? Ist
was passiert?‹‹ ››Ich hoffe noch nicht. Ich muss schnell mal telefonieren.‹‹
Patrick lief zum Haus und rief Ron an. ››Ich bin es, Patrick. Kennst du einen
Kerl mit Namen Hammond?‹‹ Ron antwortete nur kurz mit ››Ja‹‹.
     
     

16 Farm
     
    Alles ging viel zu schnell. Kaum hatte er das Flugzeug betreten,
wurde die Tür schon hinter ihm verschlossen. Als Mike langsam begriff, was hier
los war, war die Maschine schon gestartet. Jeff stand mit seinem durchtriebenen
Lachen, was er schon vom Haus her kannte, vor ihm. Ein anderes Besatzungsmitglied
hatte Mike überwältigt und auf den Sitz gefesselt. ››Daran hast du wohl nicht
mehr gedacht, mich noch einmal wieder zu sehen. Oder?‹‹ Jeff sprach wie immer
in diesem hinterhältigen, zweideutigen Ton. ››Was soll das Ganze hier
überhaupt? Und warum hast du mich einfach so ...‹‹ ››Aber, aber, ich habe eine kleine
Überraschung für dich, mein Blondlöckchen. Es gibt da noch jemanden, der sich
freut, dich wiederzusehen. Eigentlich zwei.‹‹ Mike hörte dem unfreiwillig zu
und versuchte sich aus den Fesseln zu befreien. ››Es hat keinen Sinn. Wo willst
du überhaupt hin? Das Flugzeug ist schon auf Kurs, also lass dich überraschen,
wer auf dich wartet. Stimmt ja, du weißt ja nicht, wer es ist. Einmal ein
ziemlich fertiger Bursche namens Dick ...‹‹ Jeff machte absichtlich eine Pause,
um Mikes Reaktion zu sehen. Als er den Namen hörte, erschrak er. ››Was habt ihr
mit ihm gemacht? Was? Ich bringe dich um, wenn ich hier los bin, darauf kannst
du dich verlassen.‹‹ Mike zerrte noch kräftiger an den Fesseln, was Jeff mit
einem höhnischem Lächeln beobachtete. ››Du kommst