Mike - Eine andere Liebe
››Hör jetzt auf mit deinem Blödsinn‹‹, bat Ron ihn einem
ernsten Ton. Jeff hatte wieder dieses Grinsen im Gesicht, was für Mike
unheimlichste war. Der restliche Abend verlief ganz angenehm, aber Mike ließ
Jeff nicht aus den Augen, er war ihm eben unsympathisch. Ron hatte dieses schon
am Nachmittag bemerkt und spürte es immer noch. Mike stand auf, um ins Bett zu
gehen. Jeff hielt sich mit seiner Bemerkung zurück. Als Mike das Zimmer
verlassen hatte, rutschte Ron näher an Jeff heran. ››Dein Stil ist nicht
angebracht.‹‹, warf er ihm vor, ››Lass ihn doch einfach zufrieden. Wenn du ihn
lang genug kennst, wirst du merken, dass Mike ein ganz lieber Bursche ist und
ich liebe ihn sehr. Nachdem Tod von Brad habe ich endlich wieder jemanden
gefunden, den ich lieben kann und der mich auch liebt. Lass es sein. Bitte.‹‹
››Na ja, was ich so gesehen habe, darin könnte ich mich schon verlieben.‹‹
››Was gesehen und wann?‹‹, Ron wurde neugierig. ››Na, heute Mittag. Ich bin
leise ins Haus gegangen und da lag er, dein Mike. Schön verführerisch auf dem
Bauch, hier auf der Liege und wurde richtig nervös, weil er nichts greifen
konnte, um sich zu verstecken. Das hättest du sehen sollen.‹‹ Jeff lachte
wieder sein unheimliches Lachen. ››Das ist so eine Marotte von ihm, wenn er
allein im Haus ist, läuft er gern nach dem Duschen nackt herum. Ich hatte dir
aber gesagt, du sollst erst einmal klingeln und dann, wenn keiner öffnet ins
Haus gehen. Dann hast du bestimmt wieder deine dummen Sprüche abgelassen und
wunderst dich, dass er so reagiert. Jeff, du lernst einfach nicht dazu, aber
das war schon immer dein Problem. Na gut, ich gehe auch ins Bett.‹‹ Er stand
auf, drehte sich zu Jeff um. ››Keinen dummen Spruch mehr!‹‹ Jeff sah ihm nur
noch nach, dann nahm er sich einen Drink und ging auch ins Bett. Der Erste, der
auf war, war Ron. Mike kam diesmal mit Kleidung zum Frühstück. Ron sah ihn an
und musste etwas lachen, denn so hatte er ihn schon lange nicht mehr gesehen.
Mike lachte mit und setzte sich neben Ron an den Tisch. Jeff kam wieder mit
irgendwelchen harmlosen Sprüchen zu ihnen, die Mike trotzdem verunsicherten.
Diesmal hielt er sich wirklich zurück und konnte sich auch mal ganz normal
unterhalten. Nachdem Frühstück ging Mike ins Schlafzimmer, um es in Ordnung zu
bringen. ››Was hast du noch so vor?‹‹, fragte Ron Jeff etwas neugierig. ››Ich
weiß noch nicht so. Mal sehen, was mir so einfällt. Fährst du immer noch zu
deiner Bucht, wo keiner weiß, nicht mal ich, wo das ist?‹‹ ››Jetzt erst wieder,
seit dem Mike bei mir ist. Vorher wollte ich einfach nichts mehr unternehmen.
Durch Mike habe ich wieder Spaß an meinem Leben.‹‹ ››Na, nicht dass du dich da
verrennst. Ich meine ja nur mal so ...‹‹ ››Das glaube ich nicht. Er hätte nach
dem letzten Sturm wieder gehen können, aber er ist geblieben, weil es ihm genau
so geht. Er hat auch jemanden verloren, nur dass der noch lebt und keiner weiß,
wo seine Freund ist, das verbindet uns irgendwie. Ich habe ihn schon vorher
sehr oft gesehen, wenn ich auf der Düne spazieren ging. Er passte nicht in den
Haufen, der sich da am Strand aufhielt.‹‹ ››Er ist schon ein knackiger Bursche,
da könnte man schon schwach werden.‹‹ Ron sah Jeff sehr ernst an. Jeff begriff
sofort, was der Blick zu bedeuten hatte. Ron sah zur Uhr, nahm seine Jacke,
ging zu Mike um sich zu verabschieden und warf Jeff noch im Gehen einen
vielsagenden Blick zu. ››Also dann, ich bin morgen Abend wieder da. Bist du
dann noch hier?‹‹ ››Weiß ich noch nicht. Du kennst mich ja, ich mache nie große
Pläne.‹‹ ››Na gut und denke dran ... Melde dich mal wieder, wenn du in der Nähe
bist, falls du schon weg sein solltest, wenn ich zurückkomme.‹‹ Ron war fort.
Mike kam langsam wieder zurück, ging zum Kühlschrank nahm sich eine Cola und
setzte sich in den Sesse l und las in seinem Buch weiter. ››Und was machst du
so, wenn Ron weg ist? Ich frage nur mal so aus Höflichkeit.‹‹ ››Ist
unterschiedlich. Meist gehe ich zum Strand, fahre mit dem Fahrrad weg oder
bleibe hier und lese, das ist ganz unterschiedlich, wie ich so Lust habe. Und
was willst du unternehmen?‹‹, fragte er leise zurück. ››Erst mal schön
ausruhen. Vielleicht fahre ich mal ein wenig rum. Du kannst, wenn du willst
...‹‹ ››Nein, aber danke‹‹ Ihr Small Talk war beendet und jeder strengte sich
an
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