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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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aufgezeichnet«, erklärte eine Frau neben DeRicci. »Wir haben alle Blickwinkel, die räumliche Anordnung, die Schussbahnanalyse und das Muster der Blutspritzer erfasst.«
    DeRicci sah sich nicht einmal nach der Sprecherin um. Ihr war egal, wie oft der Tatort bereits aufgezeichnet worden war; Aufzeichnungen waren nichts im Vergleich zu einer Besichtigung des echten Tatorts, einer Musterung unter Anwendung all ihrer Sinne.
    »Jeder verlässt den Raum«, sagte sie. »Ich muss eine Zeitlang allein hier sein.«
    »Ionia hat Ihnen doch gesagt, dass der Tatort bereits aufgezeichnet wurde.«
    DeRicci musste nicht erst nachsehen, wer gesprochen hatte. Cabreras Akzent kannte sie schon jetzt ebenso gut wie seinen sarkastischen Tonfall.
    »Ich wiederhole meine Anordnungen nicht gern«, sagte DeRicci, ohne sich dabei direkt an Cabrera zu wenden. »Ich möchte eine Weile allein am Tatort sein.«
    »Es widerspricht den Dienstanweisungen, eine Person mit den Leichen allein im Raum zu lassen«, sagte Ionia, offenbar die Partnerin. Sie stand neben DeRicci, eine jener hageren, eifernden Frauen, die ihre Intelligenz wie einen Schild vor sich hertrugen.
    Aber DeRicci kannte auch ein paar Tricks. »Sie sind?«
    »Detective Ionia Vasco«, antwortete sie so schneidig, dass DeRicci bereits damit rechnete, sie würde salutieren.
    »Cabreras Partnerin.«
    »Ja, Sir.«
    DeRicci nickte. »Nun, Detective Vasco, ich bin Assistant Chief DeRicci, und ich bin die neue Partnerin Ihres Partners. Sie wurden zum Mädchen für alles degradiert, aber natürlich nur für diesen Fall. Das ist keine angenehme Position, und es ist sicher nicht die Position, die ich für Sie ausgesucht hätte. Sollten Sie also irgendwelche Beschwerden vorzubringen haben, wenden Sie sich an Chief Gumiela. Bis dahin werden Sie mir keine Vorträge über das Verhalten am Tatort halten. Ist das klar?«
    Vasco nahm eine noch aufrechtere Haltung ein. DeRicci hätte nicht geglaubt, dass ein menschlicher Rücken ohne künstliche Unterstützung so gerade sein konnte.
    »Ja, Sir«, sagte Vasco.
    »Gut.« DeRicci betrachtete die Opfer ein weiteres Mal. Außer ihr rührte sich niemand. »Ich habe angeordnet, dass alle den Raum verlassen. Muss ich mir erst Ihre Dienstnummern holen?«
    Dieses Mal seufzte Vasco. Dann nickte sie dem Rest des Teams zu, und alle gingen hinaus.
    DeRicci schloss für einen Moment die Augen und schaltete alle ihre Links bis auf die für den Notfall aus (ihr war ausdrücklich untersagt worden, die Notfalllinks je wieder abzuschalten – offenbar hatte sie das in der Vergangenheit doch ein bisschen zu häufig getan). Dann atmete sie einige Male tief durch, um sich zu beruhigen.
    Schließlich öffnete sie die Augen wieder und sah sich den Tatort zum ersten Mal wirklich an.
    Sie stand in einem kostspielig eingerichteten, behaglichen Raum, womit sie nicht gerechnet hatte. Sie hatte stets gedacht, teuer und behaglich schlossen sich gegenseitig aus. Die Kunstwerke an den Wänden stammten von der Erde und kündeten von einer Vorliebe für jahrhundertealte japanische Drucke. DeRicci hätte sie nicht zuordnen können, hätte sie nicht vor einigen Jahren einen Fall von Schmuggel bearbeiten müssen, der sie mehr über die erdbasierte Kunst gelehrt hatte, als sie je hatte erfahren wollen.
    Bei den meisten Drucken handelte es sich um Reproduktionen – die dennoch wertvoll waren –, doch eine Bilderserie an der Wand links vom Fenster schien ausschließlich aus Originalen zu bestehen. Der Täter hatte die Kunstwerke nicht angerührt. Vielleicht hatte er nicht gewusst, wie wertvoll sie waren, aber vielleicht hatten sie ihn auch ganz einfach nicht interessiert.
    DeRicci aktivierte einen Chip auf ihrem Handrücken, um eine eigene Aufzeichnung des Tatorts anzufertigen. Sie wollte ihre Beobachtungen im Bild festhalten, teilweise, um nicht alles in der Erinnerung behalten zu müssen, was wichtig sein mochte, teilweise aber auch, um einen Bericht für Gumiela bereitzuhalten, lange bevor sie in ihr Büro zurückgekehrt wäre.
    Die Blutspritzer zogen sich bis über die Kunstwerke an der hinteren Wand hinweg. Die Fenster waren ebenfalls mit winzigen Spritzern überzogen, die in weitem Bogen bis über die Zimmerdecke reichten. Sofa und Lesesessel vor dem nächstgelegenen Fenster wiesen Dellen auf, verursacht offenbar durch das Gewicht der Benutzer, und auch diese Dellen waren voller Blut.
    Doch die Spritzer enthielten mehr als nur Blut. Mindestens an einer Stelle sah DeRicci eine graue

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