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Millionär

Millionär

Titel: Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Jaud
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anspießen, wenn die Nachbarn auch geil werden!«
    »Wir haben nicht ... >gevögelt<. Wir haben trainiert. Ich bin Johannas Personal-Trainer.«
    »Natürlich. Und was macht dabei >aaaaaaaaaaahhhhh    »Die Halteübung!«
    »Und taktaktaktak?«
    »Der Punchingball!«
    »Dongel Dongel Dongel?« »Das Teraband.«
    »Ich glaub Ihnen kein Wort.«
    »Dann kommen Sie bitte mit!«
    Das hätte ich nicht sagen sollen, denn nun werde ich von »The Body« die Treppe hoch und in Johannas Wohnung gezogen. Und tatsächlich: neben mehreren Medizinbällen und Bändern, Springseilen und einer Matte steht auch ein mobiler Punching-ball. Johanna sitzt im Schneidersitz mit einer Trinkflasche auf dem Boden und macht keine Anstalten aufzustehen.
    »Hi Johanna«, sage ich schüchtern und mit rotem Kopf.
    »Hi, Simon. Keine Freundin?«, grinst sie mich an.
    »Äh ... Fernbeziehung. Wohnt oben in Holland.«
    »Dann fahr doch mal hin!«
    Jan und Johanna giggeln. Ich fühle mich wie ein kleiner Schuljunge, der an an der Tafel gerade von der ganzen Klasse ausgelacht wird. Auch mein Auge hat die peinliche Situation nun geschnallt und zuckt wie wild.
    »Sorry Simon, das ist Jan, Jan, das ist Simon. Jan ist mein Personal-Trainer. Hundertfünfzig Euro die Stunde aber der Beste dafür. Hat schon mit Julia Roberts trainiert und Matt Damon. Simon hat in Schlupfnoppen gemacht und genießt sein Geld.«
    Ich räuspere mich. Dass die sich das gemerkt hat! Jan nickt interessiert und zieht eine Visitenkartenbox aus seiner Sporttasche.
    »Hut ab!«, sagt er, während er mir seine Karte reicht, auf der neben seinem Namen die Begriffe PT, Triathlon-Vorbereitung und Ernährungsberatung stehen.
    »Falls du mal was für deine Fitness tun willst .«
    Ich gebe ihm die Karte zurück.
    »Sehr nett, aber ich bin topfit. Dreimal die Woche 10 km Jogging minimum.«
    »Okay. Das IST fit. Na dann ...«
    »Ach und Simon .«
    Johanna steht auf und zieht mich zum Fenster.
    »Falls du wirklich mal was Intimes vorhast, dann wäre vielleicht ein Vorhang vor deinem Fenster nicht schlecht.«
    Mit offenem Mund blicke ich in die Fassade des Bürohauses gegenüber, in dem sich mein komplettes Wohnzimmer spiegelt. Inklusive Fernseher mit Pornostandbild. Ich lächle für eine Millisekunde, nuschle ein »Danke« in den Raum und husche nach unten. Dann ziehe ich die Vorhänge zu, schmeiße die Pornos in den Müll und versuche noch neben der gelben Tonne zu sterben vor Scham. Es gelingt mir nicht.
    erhöhe dein tempo
    Zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung ziehe ich meine Joggingschuhe aus einer muffigen Kiste. Es ist ein sonniger Novembersonntag und mein Fensterthermometer zeigt akzeptable 7 Grad. Warum also nicht ein wenig laufen, wo er doch Sport machen soll? Sich ein wenig entspannen, wo er doch die Ruhe braucht? Da ich keine Sportsachen im herkömmlichen Sinn besitze, schlüpfe ich in meine gelb-grüne Fernsehjogginghose mit dem Ketchupfleck am Knie und ziehe mir ein rotes Kapuzenshirt über. Hat Ex-Außenminister Joschka Fischer nicht auch so angefangen sich fit zu machen? Heimlich und im schmuddeligen Kapuzenshirt? Ich meine, ich hätte da mal was gelesen.
    Die erste Minute läuft's richtig gut. Ich finde meinen Rhythmus und fühle mich toll. So ein bisschen wie Rocky, nur halt ohne Musik weil ich keinen mp3-Spieler habe. Ich biege in die Straße, bei der ich davon ausgehe, dass sie in den Park führt, den man von der Tussenterrasse aus sehen kann. In der zweiten Minute habe ich dann allerdings schon das Gefühl, dass ich zu schnell laufe für meinen Trainingszustand und drossle mein Tempo. Dennoch: Die frische Luft und die alleinige Tatsache, dass ich tatsächlich Sport mache, erhöht meine Laune. Bis ich direkt hinter mir eine wohlbekannte Stimme höre.
    »Simon?«
    Ich reiße meinen Kopf herum.
    »Johanna!«
    »Hiiiii! So früh am Sporteln, is ja Welt! Gib mir fünf!«
    Johanna holt auf und ich arme Wurst muss einschlagen.
    »Wie . hast du mich erkannt von hinten?«
    »Gleiche Hose wie gestern abend!«
    »Okay!«
    »Läufste ein Stückchen mit?«
    »Äh ... klar ... warum nicht?«
    Wie hieß es früher immer in den reißerischen RTL Explosiv Reportagen: Es sollte ein ganz normaler Sonntag werden, doch es wurde Hölle pur. Wenige Augenblicke nach meinem leichtsinnigen »warum nicht« fühle ich mich bereits wie in Rocky III, trabe wie eine Südstaaten-Dampflok neben meiner perfekt ausgerüsteten Nachbarin durch den Park.
    »Sag mal, Simon, sind in meinen Schuhen auch

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