Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
sich auf
eine zweifache Mordanklage gefaßt machen mußten, da entschlossen Sie sich
endlich, auf die Seite des Gesetzes überzuwechseln. Bitte das nicht zu
vergessen.«
    Er warf einen Blick auf Julie
Holland. »Und erst als die Gangster nach Davis’ Tod die Macht an sich reißen
wollten und es so aussah, als ob Farrel in der
Gaskammer landen würde, da haben Sie Ihr staatsbürgerliches Gewissen entdeckt.«
    Julie hob den Kopf und
begegnete seinem harten Blick. »Es hört sich zwar nicht sehr schön an«, sagte
sie, »aber es ist die absolute Wahrheit .«
    »Und jetzt bildet ihr beide
euch ein, daß man euch laufen läßt, nur weil ihr mit ein paar Informationen
herausgerückt seid«, blaffte Breiden . »Geben Sie sich
da nur keinen falschen Hoffnungen hin. Schon aus Achtung vor jedem anständigen
Bürger der Stadt werde ich mein Bestes tun, Sie hinter Schloß und Riegel zu
bringen. Bloß gibt es im Augenblick ein paar Gesichtspunkte, die mir noch
wichtiger sind .«
    »Sie hatten doch einen Vorschlag,
Harry«, fiel Hawker ein.
    »Hatte ich«, entgegnete Breiden trocken. »Stimmt. Sie haben eine Möglichkeit,
freizukommen .«
    Ich sah, wie in Julies Augen
ein Hoffnungsschimmer aufglänzte, und lehnte mich eifrig in meinem Stuhl vor.
»Was sollen wir tun ?«
    Sein Mund verzog sich zu einem
schmalen Strich. »Ich will Vitrelli und seinen
Ganoven eine Falle stellen; dazu können Sie mir als Köder dienen. Es wird eine
riskante Sache werden, möglicherweise wird der Köder gefressen, ehe die Falle
zuschnappt .«
    Ich atmete schwer. »Tun Sie mir
einen Gefallen und wiederholen Sie es noch einmal in einfachen Worten. Was
wollen Sie ?«
    »Ich schmeichle mir, mich allen
Intelligenzstufen anpassen zu können — selbst so niedrigen wie der Ihren .«
    Er wandte sich an den Leutnant.
»Ich möchte eine Meldung in die Abendzeitungen gesetzt haben, Hawker «, sagte er. »Sagen Sie der Presse, daß man Farrel freigelassen habe dank neuer Beweise von Miss
Holland. Sie können eine Andeutung fallenlassen, daß ihre Aussage von eminenter
Wichtigkeit war und wir in nächster Zukunft mit einer dramatischen Lösung
aufwarten würden .«
    Hawker starrte ihn verständnislos an.
»Ich verstehe kein Wort .«
    »Ich möchte Vitrelli und den wahren Mörder nervös machen«, erklärte Breiden ungerührt. »Sie haben sich so große Mühe gegeben, Beweise gegen Farrel aufzufahren. Warum? Weil Sie sichergehen wollten,
daß alles, was Farrel eventuell der Polizei erzählte,
als lachhaft abgetan wurde. Im Moment warten Vitrelli und der Mörder vergnügt auf Farrels Verurteilung.
Wenn sie jetzt die Zeitungen lesen, dann wissen sie, daß wir schließlich doch Farrels Geschichte Glauben geschenkt haben — und daß Miss
Holland uns dafür die Beweise geliefert haben muß .«
    »Verstehe .« Hawker nickte. »Okay, ich gebe die Notiz heraus. Und
was dann?«
    »Was würden Sie an Stelle der
Gegenseite tun ?« fragte Breiden .
    »Ich würde sie bei erster
Gelegenheit umlegen«, sagte der Leutnant begeistert.
    »Genau!« Der Ton des
Staatsanwalts war beinahe zufrieden. »Also besorgen wir ihnen die Gelegenheit .«
    »He! Sie wollten uns doch eine Chance geben, freizukommen«, japste ich. »Warum haben Sie nicht
gleich gesagt, daß wir dann Selbstmord begehen müssen ?«
    »Ich erwähnte ja das Risiko«,
entgegnete Breiden . »Tun Sie, was Sie wollen. Sie
haben die Wahl .«
    Ich blickte zu Julie hinüber,
sie zögerte kurz und nickte dann.
    »Es bleibt uns ja nichts
anderes übrig .«
    »Gut.« Seine Antwort kam
gleichgültig. »Dann wollen wir uns sofort mit unserem Plan beschäftigen. Geben
Sie jetzt die Nachricht heraus, Leutnant ?«
    »Sicher.« Hawker stand auf. »Die Zeitungen werden sie in fünfzehn Minuten haben .« Er verließ das Büro.
    Breiden blickte uns an. »Wir werden
versuchen, Sie soweit es geht zu schützen. Uniformierte kann ich Ihnen nicht
geben; wenn die gesehen werden, ist unser ganzer Plan hin. Ich werde zwei
Männer vor Ihrer Wohnung aufstellen und zwei weitere in Rufnähe. Es würde die
Sache vereinfachen, wenn Sie zusammenwohnten, entweder in Miss Hollands Wohnung
oder in Ihrer, Farrel .«
    Julie errötete wieder, also
antwortete ich schnell, um ihr die Wahl zu ersparen.
    »Meine Wohnung«, sagte ich.
»Können Sie mir eine Waffe geben ?«
    Er überlegte einen Augenblick,
dann schüttelte er den Kopf. »Ich glaube nicht, Farrel .«
    »Dann eben nicht«, meinte ich
gleichgültig. »Sind Sie sicher, daß Sie nicht so aus Spaß eine

Weitere Kostenlose Bücher