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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Finger spielten
an der Stickerei ihres Kleides, »Sie haben mich doch mal nach Arthur Platt
gefragt, nicht wahr? Ich möchte gern wissen, wieviel Sie sich jetzt aus Baby Mannering machen, Mike .«
    »Überhaupt nichts«, antwortete
ich ehrlich. »Man muß wohl ein Alex Vitrelli sein, um
so ein Mädchen richtig schätzen zu können. Ich habe mich mit ihr einfach
übernommen. Klar, sie war aufregend und fremdartig und alles — aber bei ihr
fragte man sich immer abends beim Schlafengehen, ob man auch am nächsten Morgen
wieder aufwachen würde .«
    »So ist das also«, sagte Julie
ernst. »Aber schön war sie, Mike. Ich bin eine Frau, und es fällt mir nicht
leicht, das zuzugeben — sie war wirklich schön. Ich habe noch nie so eine Figur
gesehen. Sie haben wohl die ganze Zeit im Bett gelegen, was ?«
    Ich starrte sie mit großen
Augen an. Sie war zwar tief errötet, aber sie wich meinem Blick nicht aus.
    »Sicher waren wir im Bett«,
sagte ich mit einem Schulterzucken. »Das gehörte zu der Abmachung, nehme ich
an. Damals brauchte mich Baby, um an das Geld heranzukommen, und sie brachte
ihren Körper als eine Art Geschäftseinlage mit. Für Baby ist Liebe eine
Handelsware .«
    »Und trauern Sie ihr nach ?«
    Ich dachte darüber nach, dann
schüttelte ich den Kopf. »Ich glaube nicht. Man denkt im Leben immer in
Assoziationen — für mich wird Baby immer mit dem Tod von Steve Lucas in
Verbindung stehen. Ich bin schuld an seinem Tod, und das werde ich nie
vergessen, wenn ich also an Baby denke, muß ich auch an ihn denken. Begreifen
Sie ?«
    »Ja, ich glaube schon«, sagte
sie ernst. »Danke, Mike .« Sie verschwand im Schlafzimmer,
um kurz darauf mit Morgenmantel und Handtuch ins Bad zu gehen.
    Ich goß mir noch ein Glas ein,
dann lief ich durch die Wohnung und versicherte mich, daß die Eingangstür gut
abgeschlossen war. Das Küchenfenster ging auf die Feuerleiter hinaus, was mir
nicht besonders behagte. Ich machte es gut zu, dabei fragte ich mich, wie lange
ein richtiger Profi wie der Diakon wohl brauchte, um es zu öffnen. Danach holte
ich mir meinen Pyjama und eine Decke aus dem Schlafzimmer, breitete sie auf die
Couch aus und setzte mich hin, um mein Glas auszutrinken.
    Dann öffnete sich die
Badezimmertür, und Julie erschien. Sie trug einen schwarzen Seidenmantel, der
eng um die Taille gegürtet war, hatte ihr Haar hochgebunden und mit einem
schwarzen Samtband gehalten; das gab ihr ein beinahe kindlich unschuldiges
Aussehen. Sie lächelte höflich und verschwand im Schlafzimmer.
    Damit hatte sich’s. So weit hatte mich meine Ritterlichkeit gebracht. Also
ordnete ich meine Decken, zog mich aus, stieg in den Pyjama und drehte das Licht
aus. Als ich mich in der Dunkelheit zur Couch zurücktastete, hörte ich Julies
Stimme. »Mike.«
    »Ja?« Ich lauschte.
    »Können Sie eine Minute kommen ?«
    Das Schlafzimmer war dunkel,
aber der Nachthimmel draußen war hell genug, um mich zurechtzufinden. Julie saß
im Bett.
    »Die Dame wünscht ?« fragte ich höflich.
    »Mike...« Ihre Stimme drang
ganz leise zu mir. »Sie haben nicht ein einziges Mal versucht, mich zu küssen.
Ich war Ihnen dafür dankbar. Aber dann habe ich nachgedacht. Breiden hat recht — wir gehen ein
großes Risiko ein. Man kann uns jederzeit umbringen .«
    »Sorgen Sie sich nicht, Julie,
wir haben allerhand Chancen .«
    »Jedenfalls lasse ich mir eine
Chance nicht nehmen«, unterbrach sie mich fest. »Ich will es sagen — Mike Farrel , ich liebe Sie .«
    »Julie..., ich...«, stammelte
ich wie ein kleiner Junge.
    »Still !« Ihre Stimme klang beinahe ungeduldig. »Sie brauchen darauf nicht zu antworten,
es war nur eine Feststellung. Was glauben Sie wohl, warum ich die Lichter
ausgemacht habe, ehe ich rief? Wenn ich Ihr Gesicht gesehen hätte, dann hätte
ich mich nämlich nicht getraut .«
    Sie holte tief Luft. »Was ich
wirklich sagen wollte..., dieser Unsinn mit der Couch... Wenn es unsere letzte
Nacht ist, warum sollen wir die nicht nutzen — was meinen Sie ?«
    »Julie, Mädchen«, sagte ich mit
schwankender Stimme. »Du hast die großartigsten Einfälle .«
    »Dabei habe ich Sie noch nicht
einmal gefragt«, fuhr sie zaghaft fort, »ob Sie mich überhaupt haben wollen ?«
    »Wenn du das nicht selber
weißt...«, sagte ich. »Du bist die Frau, nach der ich mein ganzes Leben gesucht
habe. Ich getraute mich nur nichts zu sagen, aus Angst, du würdest mich
auslachen .«
    »Mike!«
    Die Nachttischlampe leuchtete
plötzlich auf, und in ihrem Schein

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