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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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kleine Mord-GmbH
ins Leben setzen ?«
    »Ich gebe Ihnen eine
Telefonnummer, die Sie im Notfall anrufen können. Das sollte genügen .«
    »Hört sich geradezu prächtig
an«, sagte ich etwas zänkisch. »Entschuldigen Sie die Frage — aber was
passiert, wenn die so schnell angerauscht kommen, daß Ihre Männer nicht
rechtzeitig eingreifen oder wir diese Nummer nicht mehr anrufen können ?«
    »Dann schicke ich Ihnen einen
Kranz«, entgegnete Breiden höflich.
     
     
     

11
     
    Ich blickte aus dem Fenster auf
den sternübersäten Himmel und hörte die Brandung rauschen. Es war eine schöne
Nacht, und ich hatte eine schöne, blonde Frau bei mir in meiner schönen
Wohnung. Wenn ich nicht immer das Bild des Diakons vor Augen gehabt hätte, wäre
ich direkt glücklich gewesen.
    Julie kam aus dem Schlafzimmer,
und ich schaute sie an. Sie trug ein türkisfarbenes, enges Kleid mit einem
Haufen Stickerei am Ausschnitt; sie sah bildschön aus.
    »Ich habe ausgepackt, Mike«,
sagte sie leise. »Wenn Breiden mich nicht ein paar
Sachen aus meiner Wohnung hätte holen lassen, hätte ich nichts anzuziehen
gehabt .«
    »Mit Ihrer Figur wäre das kein
großes Unglück gewesen«, sagte ich anzüglich.
    Sie biß sich auf die Lippe, um
nicht zu lachen. »Wie wär’s, wenn ich uns etwas zu trinken machte ?«
    »Mir recht«, meinte ich. »Scotch
auf Eis für mich.«
    Ich drehte das Radio an, und
ein paar Minuten später kam die Stimme des Ansagers aus dem Apparat.
    »... keine weiteren Neuigkeiten
in den Mordfällen Davis und Lucas. Wie Leutnant Hawker von der Mordkommission der Presse mitteilte, sind die Beschuldigungen gegen
Michael Farrel fallengelassen worden...« Ich
schaltete das Radio aus, und Stille lag über dem Raum.
    Ich ging auf die Couch zu und
setzte mich hin. Julie brachte die Gläser und ließ sich neben mir nieder.
    »Dann also auf unser Wohl«,
sagte sie und hob ihr Glas.
    »Und auf ein langes Leben«,
fügte ich hinzu.
    Da klingelte das Telefon. Sie
sprang auf und verschüttete ein paar Tropfen auf ihr Kleid.
    »Ich gehe hin«, sagte ich, aber
sie war schneller.
    Sie nahm den Hörer auf.
»Hallo?« Sie wiederholte es noch ein paarmal, dann legte sie wieder auf.
    »Es antwortete niemand, aber es
war bestimmt jemand in der Leitung, Mike«, sagte sie.
    »Vielleicht wollten sie nur
wissen, ob wir hier sind«, meinte ich. »Vielleicht hatten sie schon vergeblich
bei Ihnen angerufen .«
    Sie zitterte und setzte sich
näher zu mir — ich konnte den Druck ihres warmen Oberschenkels spüren.
    »Was passiert jetzt ?«
    »Sie werden nichts
überstürzen«, sagte ich. »Wahrscheinlich werden sie erst einmal herumschnüffeln,
damit sie sicher sind, daß es sich um keine Falle handelt. Dann werden sie
zuschlagen .«
    »Und wie lange wird das dauern ?«
    Ich zuckte die Schultern. »Wer
weiß — vielleicht ein paar Stunden, vielleicht auch ein paar Tage. Vitrelli ist smart, der überstürzt nichts .«
    Wieder schellte das Telefon,
diesmal antwortete ich.
    » Farrel ?« fragte eine Stimme.
    »Am Apparat.«
    » Breiden hier. Wie steht’s ?«
    »Alles ruhig.«
    »Haben Sie die Nummer noch ?«
    »Mit Feuerrunen in mein Herz
gegraben.«
    »Meine Leute sind vor zehn
Minuten draußen auf Posten gegangen. Sie haben nichts bemerkt .«
    »Wir sind vor zehn Minuten
angerufen worden«, berichtete ich. »Julie hat das Gespräch angenommen. Es hat
sich niemand gemeldet, aber sie meint, es wäre jemand in der Leitung gewesen .«
    »Gut.« Die Stimme Breidens klang fest. »Das bedeutet, daß wir sie an der
Angel haben. Aber ich glaube nicht, daß heute nacht noch etwas passiert — Vitrelli wird sich erst einen
Plan ausdenken .«
    »Meinetwegen kann er ein paar
Jahre dazu brauchen«, sagte ich ehrlich.
    Ich ging zur Couch zurück und
berichtete Julie, was Breiden gesagt hatte. Danach
sah sie etwas glücklicher aus.
    »Wenn es so aussieht, als ob heute nacht alles ruhig bliebe, warum gehen wir dann nicht
früh schlafen, Mike ?«
    »Okay, können wir .«
    »Wenn es Ihnen recht ist, gehe
ich zuerst ins Bad .« Sie stand auf.
    »In Ordnung, ich hole
unterdessen meine Sachen aus dem Schlafzimmer«, grinste ich. »Ich werde nämlich
auf der Couch schlafen .«
    »Danke, Mike«, antwortete sie
sanft.
    In der Schlafzimmertür drehte
sie sich um und sah mich an.
    »Mir fällt gerade ein — ich
wollte Sie noch etwas fragen .«
    »Fragen Sie«, sagte ich
großzügig. »Wenn es eine indiskrete Frage ist, dann schwindle ich einfach .«
    »Sie...«, ihre

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