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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Magnum
in der Hand und winkte mir damit. Wir traten aus dem blauen Zimmer in einen
langen Korridor, der schließlich in ein großes Wohnzimmer führte. Es hatte eine
ganze Fensterfront, die auf eine Terrasse hinausging. In einer Ecke des Raumes
stand eine Bar. Dort warteten schon Vitrelli und
Stoner.
    Alex Vitrelli war in ein Sportjackett gekleidet, zu dem er Cordhosen trug, dazu derbe Schuhe,
eine seidene Krawatte und ein weiches Wildlederhemd. Mit seinen
kurzgeschnittenen, eisengrauen Haaren und dem etwas militärisch anmutenden
Schnurrbart wirkte er wie ein Farmer in Urlaub.
    »Sieh nach, ob das Mädchen
schon wach ist«, sagte er zum Diakon. »Ich brauche sie hier .«
    »Sofort«, lispelte der Diakon
höflich und verschwand.
    Vitrelli lächelte mich an. »Wissen Sie
eigentlich, daß Sie einen Schutzengel haben, Farrel ?« fragte er. »Sie haben uns bisher mehr Ärger gemacht als
der ganze Laden von Davis zusammengenommen .«
    »Wenn Sie hier Gastgeber sind,
wie wär’s mit einem Drink ?« fragte ich zurück.
    »Aber sicher«, sagte er
leichthin. »Carl, mach ihm einen .«
    Stoner warf mir einen wütenden
Blick zu und begab sich brummig ans Werk.
    »Wie geht’s Baby ?« erkundigte ich mich nebenbei.
    »Oh, fein, danke sehr .« Alex nahm Stoner das Glas ab und reichte es mir herüber.
»Genießen Sie Ihren Drink, Farrel «, sagte er kalt.
»Es wird für lange Zeit der letzte sein .«
    Der Diakon erschien wieder im
Zimmer und kam mit steifen Schritten auf uns zu. »Sie ist noch bewußtlos , Alex. So schnell wird sie wohl nicht aufwachen .«
    »Na, Zeit haben wir ja«, sagte Vitrelli schulterzuckend. »Dann nehmen wir uns eben Farrel zuerst vor — ein Blick auf ihren Liebsten wird sie
dann lehren, uns Zeit und Mühe zu sparen .«
    Der Scotch schmeckte gut, ich
trank ihn langsam, jeden Tropfen genießend.
    »Wir hatten allerhand Arbeit, Farrel «, sagte Alex plötzlich. »Es war alles so schön
beieinander; von welchem Gesichtspunkt man die Sache auch ansah, alles paßte wunderschön. Und dann haben Sie und diese Holland
alles über den Haufen geworfen .«
    »Was soll ich tun? Mich
entschuldigen ?« brummte ich.
    »Ich werde es Ihnen sagen«,
entgegnete er eisig. »Sie werden uns haargenau alles erzählen, was Sie der
Polizei berichtet haben und wieviel man Ihnen davon
glaubte. Außerdem, was die Holland auspackte und was man ihr abgenommen hat.
Wir möchten den Bericht schön ausführlich, in allen Einzelheiten .«
    »Und dann legen Sie mich um ?«
    Er nickte. »Dann werden wir Sie
umlegen — aber nicht gleich. Erst werden wir Ihre und Julie Hollands Aussage
vergleichen. Wenn sie nicht übereinstimmen — nun, der Diakon hat allerhand
Möglichkeiten der Überredung .«
    Widerwillig leerte ich mein
Glas und stellte es auf die Bar zurück.
    »Carl«, befahl Vitrelli scharf, »geh und hole Baby. Die wird sich das hier
gern ansehen .«
    Stoner nickte, ging durch das
Zimmer und trat auf die Terrasse hinaus. Ich sah ihn langsam über den makellos
geschnittenen Rasen schlendern. Draußen war strahlende Sonne. Zum erstenmal kam mir der Gedanke, daß dies der Tag war, an dem
ich sterben sollte.
    Ich ließ die Terrassentür nicht
aus den Augen. Es dauerte Ewigkeiten, ehe Baby erschien. Sie blieb ein paar
Sekunden in der Tür stehen — sie sah noch genauso aus wie früher, aber ich
hatte vergessen, welchen Sex-Appeal sie ausstrahlte.
    Sie trug ein paar winzige
Shorts und ein weißes Oberteil, das gerade ihre vollen Brüste bedeckte und nur
mit einer dünnen Kordel am Hals befestigt war. Ihre langen schlanken Beine und
der ganze Körper waren goldfarben getönt, sie sah strahlend und gesund aus.
    Höhnisch blickte sie mich mit
ihren grünfleckigen Augen an, dann wandte sie sich an Vitrelli .
    »Wo ist diese Person, die
Holland ?« fragte sie sachlich.
    »Noch nicht wieder aufgewacht.
Die läuft uns nicht davon, nur keine Angst, Baby .«
    Ungeduldig strich sie ihr
dunkles Haar aus der Stirn. »Ich möchte, daß der Diakon sie besonders gründlich
vornimmt«, sagte sie wild. »Vielleicht helfe ich ihm ein bißchen .«
    »Zuerst wollte ich mit Farrel anfangen«, sagte Vitrelli sanft. »Du erinnerst dich doch an ihn, nicht wahr, Baby ?«
    »Hallo, Schatz !« sagte ich schwer.
    »Hallo, Dummkopf !« entgegnete sie kalt. »Du hättest dir einen Gefallen getan,
wenn du deinen Kopf vor die Kugel gehalten hättest, die dann Lucas traf .«
    »Das habe ich mich die ganze
Zeit gefragt«, gab ich zurück. »Du hast mich neulich nacht

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