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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wirklich gut an der Nase herumgeführt. Der Telefonanruf war großartig. All der
Quatsch, wie der Diakon deine Beine vorgehabt hätte und du nicht mehr laufen
könntest, und Alex’ Körper quer über der Schwelle. Farrel und Lucas erschienen prompt als Retter in der Not. Hinterher habe ich mir
überlegt, daß Alex und der Diakon sich im Büro versteckt haben mußten. Aber
wieso wurde Lucas getötet und nicht ich ?«
    »Lucas war nur Ballast«,
erklärte Vitrelli scharf. »Das hat der Diakon
erledigt. Sie hätte ich gern lebend gehabt, aber mit der Pistole in Ihrer Hand
war es ein bißchen schwierig. Also sagte ich, er könne auch Sie umlegen. Er hat
etwas zu hoch gehalten. Das fanden wir ein paar Sekunden später heraus. Als er
Sie dann ganz erledigen wollte, kam mir die Idee, die Sache so zu drehen, daß
man Ihnen den Mord an Lucas in die Schuhe schieben konnte. Wir haben Diakons
Pistole abgewischt, Ihre Finger herumgelegt, während er dafür Ihre Waffe an
sich nahm. Dann rannte Baby schreiend aus der Garage und holte den nächsten
Polizisten .«
    »Das war wirklich klug«, sagte
ich. »Beinahe hat es auch geklappt. Wie ist es nun mit Davis, Alex ?«
    Er zuckte gleichmütig die
Schultern. »Das interessiert mich nicht, er war ein alberner Narr, der sich
reinlegen ließ. Jetzt sollen Sie aber ein paar Fragen beantworten, Farrel .«
    »Aber sicher, fragen Sie«,
sagte ich.
    Ich konnte mir nicht
vorstellen, daß es Alex Vitrelli so gleichgültig war,
wer Davis getötet hätte — also log er. Wir hatten auf Platt oder Kahn getippt.
Wenn nun das Syndikat die beiden als Angestellte übernahm, mußten sie doch
wissen, wer von den beiden der Mörder war. Irgend etwas stimmte hier nicht.
    »Warum hat die Polizei ihre
Beschuldigungen gegen Sie zurückgezogen und Sie entlassen ?« fragte Alex kurz.
    »Weil Julie Holland einen
Anfall von Ehrlichkeit bekam«, entgegnete ich. »Sie ging zur Polizei und erzählte ihnen alles, was sie von Davis’ Organisation wußte,
einschließlich der Tatsache, daß das Syndikat einsteigen wollte und man ihr
Schweigen empfohlen hatte. Die Polizei hat sich ihre Geschichte angehört, weil
ihr nichts anderes übrigblieb. Sie gehörte zu Davis’ engsten Mitarbeitern, das
war bekannt, und alles, was sie über die Organisation erzählte, stimmte. Sobald
sie erst einmal auf Julie hörten, mußten sie auch auf mich hören .«
    Vitrelli nickte ungeduldig und zündete
sich eine Zigarette an. »Also, was haben Sie berichtet ?«
    Ich sprach sehr langsam, und
meine Worte galten eigentlich Baby, denn jetzt war die Zeit dafür gekommen.
    »Schatz«, sagte ich und
lächelte sie richtig freundlich an. »Mit deinem herrlichen Körper und der
Million Dollar hast du mich ganz schön an die Angel gekriegt. Du hast nur einen
Fehler gemacht — als du mir den Durchschlag des Dossiers gegeben hast, damit
ich alles auswendig lernen konnte .«
    »Durchschlag ?« wiederholte Alex langsam. »Was für einen Durchschlag?«
    »Reg dich nur nicht auf«, sagte
Baby leichthin. »Ich mußte ihn Farrel geben — wie
hätte er denn sonst als Davis gelten sollen ?«
    »Das war völlig unnötig«, sagte
er eisig.
    »Außerdem ist es egal«,
entgegnete sie. » Farrel hat ihn gleich danach
verbrannt .« Ihr Mund verzog sich. »Du brauchst darum
nicht gleich an die Decke zu gehen, Alex .«
    »Ich habe aber ein paar
Neuigkeiten für dich, Schatz .« Ich lächelte sie noch
mal an, sogar noch freundlicher. »Ich habe ihn nämlich nicht verbrannt, sondern
an meine Bank in Miami geschickt. Die Polizei hat ihn gestern
nachmittag abgeholt .«
    »Du verdammte blöde Gans !« Vitrelli wandte sich mit
wutverzerrtem Gesicht zu Baby um, dann holte er aus, und seine rechte Hand
landete auf ihrer Wange. Sie rutschte ein paar Meter zurück, dann fiel sie
schreiend zu Boden.
    Auf einmal fiel es mir wie
Schuppen von den Augen. Ich verstand auch Vitrellis das
war völlig unnötig. Wenn es »völlig unnötig« war, daß ich das Dossier
auswendig lernte, damit ich als Davis auftrat, konnte es nur eines bedeuten —
daß nämlich Alex Vitrelli von vornherein wußte, daß
ich der falsche Davis war, als er die Wohnung betrat. Aber er hatte mitgespielt
— er hatte sogar die Million Dollar übergeben als Kaufpreis für das Dossier.
    Mit eiserner Selbstkontrolle
hatte Vitrelli sich wieder in die Hand bekommen.
    »Wie hat die Polizei das
Dossier beurteilt ?« fragte er mit leiser Stimme.
    »Sie fanden es prima«, sagte
ich munter. »Es war ein richtiges

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