Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Neurohormons berichtete. Hatte sogar Fragen gestellt und Feststellungen getroffen. Sich fast wie eine normale Person benommen.
    Ranasfari saß auf dem Fensterplatz und befand sich praktisch in Trance. Mit einer Hand strich er abwesend über das Mauerwerk. Greg fragte sich, welche Geister Launde für ihn heraufbeschworen hatte.
    Gabriel hatte Gregs Erläuterungen gelauscht, mit einem Lächeln, das immer wieder aufblitzte, nur um erneut zu verschwinden. Sie zeigte jetzt wieder diese wissende Art, dieses tolerante Modell ältere Schwester, das Greg so gut kannte.
    Vernon, Amanda und Denzil blieben zusammen und zeigten sich allesamt verwirrt; sie waren aufmerksam, sagten aber wenig und wechselten mürrische, verblüffte Blicke.
    »Wollen Sie damit sagen, daß diese Rückblicksgeschichte schon funktioniert hat?« fragte Amanda.
    »Nein«, antwortete Greg. »Nur daß das retrospektive Neurohormon funktionieren wird. Sehen Sie, ich hatte zunächst Vorbehalte.«
    Eleanors Hand drückte ihm spielerisch das Bein. »Warte nur, bis wir nach Hause kommen, Gregory.«
    »Aber … Oh, ich weiß nicht!« Amanda wedelte mit den Armen, eine ausdrucksstarke Geste der Bestürzung. »Denken Sie wirklich, daß Sie mit Hilfe dieser Droge in die Vergangenheit blicken und feststellen können, wer Kitchener ermordet hat?«
    »Sie hat die korrekten Tau-Koordinaten erreicht«, sagte Nicholas. »Ich habe sie gesehen. Sie war genauso angezogen wie jetzt.«
    Amanda zog die Brauen hoch.
    Hat wahrscheinlich noch nie gehört, wie er etwas sagte, ohne vorher angesprochen worden zu sein, dachte Greg.
    »Und was würde passieren, wenn nicht Eleanor das Neurohormon einnähme?« wollte Gabriel wissen. Sie legte eine Haltung purer Boshaftigkeit an den Tag. »Wir wissen, daß es funktioniert, also wieso geben wir es dann nicht jemand anderem? Vernon hier käme als Kandidat in Frage, und es sind sowieso seine Ermittlungen.«
    »Benimm dich«, sagte Greg. Die anderen konnten sicher nicht erkennen, wie ernst sie es meinte. An Gabriel mußte man sich schon erst gewöhnen. Er kannte sie jetzt seit fast sechzehn Jahren, in guten und schlechten Zeiten, und er war sich nicht sicher, ob er sie wirklich verstand. Immerhin machte sie das zu einer interessanten Gesellschaft.
    »Eine vollkommen berechtigte Frage.« Sie gab verletzte Unschuld vor. »Nicholas sagt, er hätte sie gesehen, also was würde geschehen, wenn sie nicht auf die Reise geht?«
    »Du und deine Paradoxa«, murrte Eleanor.
    »Gar nichts würde passieren«, sagte Ranasfari. »Wie ich schon gestern erklärt habe, beseitigt die Quantenmechanik jeden Widerspruch. Das Gespenst, das Nicholas gesehen hat, stammt aus einem Universum, in dem Eleanor das Neurohormon einnehmen wird. Es gibt andere, in denen sie es nicht tut.«
    »Ein anderes Ich!« sagte Eleanor staunend.
    »Diese Version reicht mir«, stellte Greg fest. Er hatte jedoch eine Vorstellung im Kopf, die er nicht mehr los wurde: Eine Million Eleanors, die ja sagten und das Neurohormon einnahmen, eine weitere Million, die durch Gabriels Launenhaftigkeit nachdenklich geworden waren und sich weigerten. Universen, die auseinanderliefen. Und nie werden sie zueinander finden.
    Eleanor lächelte ihn an, und ihre Hand packte fester zu. »Na, was geschieht jetzt?« fragte er.
    »Oh, ich nehme es natürlich ein.« Sie sah Nicholas an, und ihr Lächeln wurde schelmisch. »Es tut mir leid, daß ich Sie vergangenen Donnerstagabend erschrecken werde.«
    »Das ist schon in Ordnung.« Bewunderung leuchtete ihm aus den Augen.
    Greg kam der unbehagliche Gedanke, daß Eleanor und Nicholas gleich alt waren. Allerdings nur in chronologischer Hinsicht, sagte eine böse Stimme in seinen Gedanken.
     
    Eleanor legte sich auf das Bett und ließ zu, daß Denzil ihr die Schlafinduktionsschleife über den Kopf zog, eine perlweiße Tiara mit einer Kabelrolle, die das Gerät mit einem schmalen, rechteckigen Kasten aus blauem Plastik verband. Der Apparat erinnerte Greg an die Neuralblockerkragen in Stocken. Die Technik war die gleiche.
    »Du müßtest eigentlich den Etagenabsatz bis zu Kitcheners Schlafzimmer problemlos überbrücken können«, sagte Gabriel. »Ich konnte früher in die Zukunft eines Gebietes von etwa einem Kilometer Durchmesser sehen. Oder wenn ich mich auf eine Person konzentrierte, konnte ich ihr drei oder vier Tage weit in die Zukunft nachspüren, selbst wenn sie nach Australien reiste.«
    »Sie hat sich auf eine Menge Männer konzentriert«, erklärte Greg

Weitere Kostenlose Bücher