Mini Shopaholic: Band 6
Heidenangst vor ihr hatten.
Als wir die Allee entlangfahren, sehe ich, wie alle Gäste neugierig aus den Busfenstern spähen, und ich halte mit panischer Geste meinen Zeigefinger an den Mund, damit sie leise sind. Nicht, dass Luke etwas ahnen würde. Er war erst einmal in Suzes neuem Haus.
Ich sage »Haus«. Was ich meine, ist: »Anwesen mit Park«.
Es war eine Entscheidung in letzter Minute hierherzukommen. Wir hatten ein Lokal mieten wollen, und Elinor wäre sogar bereit gewesen, eine andere Veranstaltung auszukaufen, damit sie woanders stattfand (da ist sie absolut rücksichtslos, wie eine Berufskillerin), als Suze plötzlich sagte: »Moment! Was ist denn mit Letherby Hall?«
Manchmal denke ich, Suze vergisst tatsächlich, wie viele Häuser sie und Tarquin eigentlich besitzen. Auf jeden Fall hatte sie keine Ahnung, wie viele Schlafzimmer es dort gibt.
Egal. Nachdem wir diese Entscheidung getroffen hatten, ergab sich alles andere von selbst. Oder zumindest wurde es zügig so bewegt, dass es sich von selbst ergab. Und es ist die perfekte, die traumhafteste, romantischste Umgebung für eine Party. Ich höre, wie die Leute hinter mir oohen und aahen, als sie das Haus sehen, mit seinen zwei großen Flügeln und der Kuppel in der Mitte und den dorischen Pilastern überall. (Ich weiß, dass es dorische Pilaster sind, weil Tarkie es mir gesagt hat. Ich hoffe, irgendjemand fragt mich danach.)
Eine milde Brise weht, als wir alle aus dem Bus steigen und über den Kies knirschen. Der Haupteingang ist offen und erleuchtet, und ich führe alle leise hinein, immer noch mit Luke an der Hand. Wir laufen über den alten Steinfußboden, und bald schon haben sich alle vor den mächtigen Doppeltüren der Großen Halle versammelt.
Ich höre das Flüstern und Kichern und »Schscht!« hinter mir. Ich bin total angespannt. Fast habe ich Angst. Es ist so weit. Der Augenblick ist gekommen.
»Okay.« Meine Stimme zittert ein bisschen, als ich ihm die Augenbinde abnehme. »Luke ... Happy Birthday!«
Als ich die Doppeltüren aufstoße, rauscht das Seufzen der Gäste hinter mir wie ein Wasserfall. Aber ich sehe nur sein Gesicht. Es ist aschfahl.
Wenn es ihn so richtig umhauen sollte, so sehr, dass es ihm die Sprache verschlägt ... dann habe ich das geschafft. Verwundert tritt er einen Schritt vor. Dann noch einen ... und noch einen.
Der gesamte Saal wurde in die Bühne des alten Spielzeugtheaters verwandelt, das er für Minnie gekauft hat. Des Puppentheaters aus seiner Kindheit. Sämtliche Bühnenbilder des Sommernachtstraums wurden akribisch reproduziert. Es sind die gleichen Büsche und Bäume undTurmspitzen, es gibt einen Bach und Moos. Kleine Tische und Stühle stehen unter dem Laub. Eine Band spielt leise Musik. Magische Klänge. Hier und da hängen in den Bäumen - wie große Blumen - noch mehr von meinen Troddeln. Irgendwie bin ich richtig stolz auf mich. Die sehen echt gut aus.
»Das ist. .. « Luke muss schlucken. »Das ist ganz genauso wie ... «
»Ich weiß.« Ich halte seine Hand ganz fest.
Das war von Anfang an meine Idee gewesen. Aber ich hätte sie nie dermaßen spektakulär umsetzen können, wenn Elinor nicht gewesen wäre.
»Daddyyyyyy!« Minnie kommt hinter einem Baum hervorgerannt, in einem absolut zauberhaften, hauchdünnen Feenkleid mit Flügeln, das Danny für sie geschneidert hat. »Happy! Happy Daddy!«
»Minnie!« Luke wirkt richtig überwältigt, als er sie hochhebt und in die Arme schließt. »Wo hast du ... wie hast du ... Suze! Jane! Graham! Danny!« Staunend sieht er hin und her, als alle aus ihren Verstecken kriechen.
»Happy Birthday!«
»Überraschung!«
»Sag was, Luke, mein Bester! Halt eine kleine Rede! »Ich kann nicht fassen, dass Mum Luke einen Camcorder ins Gesicht hält. Sie weiß doch, dass wir einen professionellen Kameramann engagiert haben.
»Bonnie?« Lukes Miene wird noch fassungsloser, als Bonnie in einem spektakulären, aquamarinblauen Kleid hinter dem Wasserfall hervortritt, mit einem verlegenen Lächeln im Gesicht. »Bitte sagen Sie nicht, Sie waren auch eingeweiht!«
»Nur ein bisschen.«
»Das ist einfach ... unglaublich.« Er schüttelt den Kopf und sieht sich wieder im Zauberwald um. »Wer weiß noch, dass ich Geburtstag habe?«
»Wer noch? Äh ...« Ich sehe Bonnies Blick und möchte loslachen. »Ziemlich viele Leute. Fast die ganze Stadt.«
»Die Leser der Daily World«, fügt Bonnie hinzu. »Und der Standard und die Daily Mail haben auch gerade was
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