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Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition)

Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition)

Titel: Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Ruile
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mit ihm macht, wenn sie ihn erwischen!«
    Rabeus’ Stirn legte sich in Falten. »Jedenfalls hat er die Kugeln wohl mitgenommen, nachdem das Buch verbrannt war. Wenn wir ihn finden, dann finden wir bestimmt auch die Kugeln.«
    »Die Kugeln des Drachens – sie bringen ja solches U-hunglück!«, rief Miranda spöttisch dazwischen.
    »Ja, das tun sie auch«, sagte Rabeus ernst. »Schaut euch Hippolyt an! Er musste fliehen.«
    »Aber daran waren doch nicht die Kugeln schuld«, meinte Miranda. »Also ehrlich, ich glaube, Graumalkin übertreibt.«
    Rabeus schwieg und zog die Augenbrauen zusammen.
    »Komm schon«, sagte Miranda. »Sie ist eben eine Krähe. Krähen verkünden immer Unheil.«
    Mira beobachtete die Staubflocken, die sich in den hereinfallenden Sonnenstrahlen drehten.
    »Ich glaube nicht, dass Hippolyt die Kugeln hat«, sagte sie schließlich gedehnt. Miranda und Rabeus drehten sich zu ihr um.
    »Vorhin – bei meiner Tante – habe ich mich im Spiegel mit jemandem unterhalten.«
    Rabeus pfiff durch die Zähne. »Du denkst, jemand hat dich mit der Fernsichtkugel beobachtet?«
    Mira nickte. »Und das war nicht Hippolyt, sondern eine Frau.«
    »Eine Frau?«, fragten Rabeus und Miranda wie aus einem Mund.
    »Ja, und sie hat jeden Tag mit meiner Tante durch den Spiegel gesprochen. Und wisst ihr, was das Beste ist?« Mira holte tief Luft und sah in die gespannten Gesichter ihrer Freunde. »Sie hat ihr die Zukunft geweissagt.«
    »Du meinst also, diese Frau hat auch die Zeitsichtkugel?«, fragte Rabeus.
    »Genau das glaube ich!«
    Miranda schüttelte den Kopf.
    »Aber wieso sollte sich jemand über die Fernsichtkugel ausgerechnet mit deiner Tante unterhalten? Sie ist ja ganz nett, aber das ergibt irgendwie keinen Sinn.«
    Mira kaute an ihrem Daumennagel herum.
    »Als ich mit ihr sprach, war da noch so eine Musik im Hintergrund!«
    »Eine Musik? Was für eine Musik?«, fragte Miranda.
    Mira dachte nach. »Sie klang blechern und schepperte, es war wie ... wie eine Orgel.«
    »Eine Orgel? Glaubst du, sie war etwa in einer Kirche?« Rabeus sah Mira ratlos an.
    Die schüttelte den Kopf.
    »Nein, es war ganz sicher keine Kirchenmusik. Außerdem waren da noch andere Stimmen, weiter weg. Und Gelächter.«
    Mira stand auf und fing an, langsam hin und her zu gehen. Die Lösung des Rätsels lag greifbar nahe, und sie spürte, dass es mit etwas zusammenhing, was sie kannte. Nur was?
    »Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe jetzt Hunger«, verkündete Miranda nach einiger Zeit, in der sie unruhig mit ihren schwarzen Fußsohlen auf dem Boden auf und ab gewippt hatte. »Vielleicht sollten wir uns doch mal ein paar Maden aus dem Keller vom Blauen Pfau holen.«
    »Kommst du, Mira?«, fragte Rabeus und tippte Mira an,die nun ganz in Gedanken versunken an dem alten Webstuhl lehnte.
    Doch Mira rührte sich nicht. »Das Riesenrad!«, murmelte sie plötzlich.
    Miranda und Rabeus sahen sie fragend an.
    Das war es. Ganz klar.
    »Ich glaube, ich weiß, wo die Kugeln sind«, sagte Mira leise.

7. Kapitel

    in dem die Kinder drei alte Bekannte wiedertreffen
    Der Jahrmarkt lag zu Füßen der Burg, und seine Hauptattraktionen waren das Riesenrad, das Mira schon von Weitem gesehen hatte, ein Kettenkarussell, das mit bunten Märchenmotiven bemalt war, ein Hippodrom, in dem kleine Ponys mit Kindern auf dem Rücken immer im Kreis trotteten, und vor allem ein Fahrgeschäft namens RooterScooter mit kleinen Kabinen, die abwechselnd nach oben und nach unten geschleudert wurden und sich dabei auch noch blitzschnell um ihre eigene Achse drehten. Daneben gab es viele kleine Buden, an denen sich die Menschen drängten, wie einen Glückshafen, an dem man Lose kaufen konnte, eine Würstchenbude, aus der es nach triefendem Fett roch, und einen kleinen Stand mit gebrannten Mandeln, türkischem Honig und leuchtend weißer Zuckerwatte.
    Es war bereits später Nachmittag, als die Kinder ankamen.
    Die Hitze hatte ein wenig nachgelassen und die Fahrgeschäfte warfen lange Schatten auf den Boden. Dort lagen zerknüllte Papiertüten und eingedrückte Dosen, denen Rabeus und Miranda mit ihren nackten Füßen geschickt auswichen. Beide waren nicht ganz davon überzeugt gewesen, die geheimnisvolle Musik hier auf dem Jahrmarkt zu finden. Aber schließlich hatten sie eingewilligt mitzukommen, allein schon deshalb, weil sie auf den Rummel neugierig waren.
    »Wir sollten uns trennen und den Platz durchkämmen«, schlug Rabeus vor, als sie am Glückshafen stehen

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