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Miranda

Miranda

Titel: Miranda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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plötzlich. Und mein Ehemann, dachte sie. »Wie war deine Familie?«, wollte sie dann von Landry wissen. »Deine Eltern, meine ich?«
    Landry grinste wegen dieses plötzlichen Themenwechsels und trieb die Pferde zu einer schnelleren Gangart an. Die Schneeberge in der Feme hoben sich glitzernd weiß vom klaren Blau des Herbsthimmels ab, und der auffrischende Wind kündete scharf vom nahenden Winter. »Mein Pa war ein guter Mann«, erzählte Landry . »Er hatte eine große Farm in Missouri. Carolines Familie hatte die Farm neben unserer gepachtet. Ich habe zwei jüngere Schwestern und einen älteren Bruder - mein Bruder Jack ist im Krieg gefallen, und eine meiner Schwestern an einem Fieber gestorben. Meine andere Schwester, Polly, ist Lehrerin, so wie Rachel es war.«
    Miranda hatte noch viel mehr Fragen, wollte aber nicht aufdringlich erscheinen. »Und deine Mutter?«
    »Sie ist gestorben, als ich noch klein war. Pa hat ihre Cousine Ruth geheiratet, von ihr sind meine Schwestern. Sie lebt immer noch auf der Farm, aber mein Vater ist vor fünf Jahren gestorben - im selben Jahr wie Caroline.«
    Miranda schwieg. Sie wollte so viel zu Caroline fragen, würde es aber nicht tun.
    Landry sagte auch nichts mehr dazu. Er dachte an seine Söhne und den jungen Toby. »Ich bringe dich und das Kind nach Hause«, sagte er, »und dann suche ich die drei kleinen Schurken. Ich hoffe nur, dass ich sie finde, ehe sie von einem frühen Schneesturm überrascht werden oder einem Raubtier begegnen.«
    Miranda hatte sich nicht erlaubt, an solche Möglichkeiten zu denken. Es gab so viele Gefahren in der Natur. Nervös sah sie zum Himmel empor. Er war dunkelblau, ohne eine Wolke. Aber Miranda lebte lange genug im Westen, um zu wissen, dass ein Schneesturm innerhalb von wenigen Stunden aufziehen konnte, besonders in Montana.
    Bald waren sie vo r dem Haus, und Landry half Mi randa vom Wagen, ehe er zu den Ställen weiterfuhr.
    Im Haus war es ungewöhnlich kalt, und Miranda beeilte sich, Jesaiah warm in seinem Körbchen zu verstauen, damit sie Feuer anmachen konnte. Als es warm wurde, holte sie das Baby zu sich und machte sich daran, aufzuräumen und das Abendessen vorzubereiten. Landry wollte schon wieder losfahren, um die Jungen zu suchen, aber sie wollte, dass er vorher noch etwas aß.
    Miranda kochte Kaffee - ein Luxus, den man sich für gewöhnlich zum Frühstück und für Gäste gönnte - und tat Eier ans Essen. In diesem Augenblick erschien Landry. Er sah müde aus, und seine Ohren und Hände waren rot vor Kälte.
    »Es kann sein, dass ich über Nacht weg bin«, kündigte er an, setzte das Gewehr ab und zog seinen Mantel aus. Dankbar nahm er den Kaffee, den sie ihm reichte, und trank einen großen Schluck. Seine braunen Augen suchten ihre. »Schaffst du es, hier alleine zu bleiben?«
    Miranda war schon oft alleine gewesen, selbst in einem Zimmer voller Leute, aber der Gedanke, eine Nacht ohne Landry zu verbringen, schien ihr ein Albtraum zu sein. Natürlich würde sie sich das nicht anmerken lassen, denn schließlich hatte er schon genug Sorgen wegen der vermissten Jungen. »Ich komme zurecht. Wasch dich und wärme dich ein wenig auf, Landry; ich habe in ein paar Minuten das Essen fertig.«
    Wieder nickte er, und Miranda machte ihm eine Portion fertig und setzte sich dann zu ihm an den Tisch. Obwohl es erst Nachmittag war, wurden die Tage schon kürzer, und die erste Dämmerung verdunkelte die Fenster. Hin und wieder sah Landry beunruhigt hinaus, und seine Sorge stieg mit jeder Minute.
    Miranda konnte sich denken, was es für ihn bedeuten würde, Jamie und Marcus zu verlieren, und sie hätte die Jungen dafür durchschütteln können, dass sie ihm solche Sorgen machten. Doch andererseits konnte sie auch verstehen, warum sie so gehandelt hatten.
    »Sei nicht zu streng mit ihnen«, bat sie. »Sie tun das Einzige, was sie können, um ihrem Freund zu helfen.«
    Landrys Augen wurden hart. »Wenn man vor Problemen wegläuft, löst das gar nichts. Nein, Ma’am, wenn ich die beiden kleinen Halunken erwische, können sie von Glück reden, wenn ich sie nicht auf der Stelle verprügele.«
    Miran d a sah ihn entsetzt an. »Du würdest doch nicht wirklich Hand an sie legen ... ? «
    Er räusperte sich und lächelte dann reuig. »Nein, aber es tröstet mich manchmal, mir das vorzustellen.«
    Miranda musste trotz ihrer Sorge lachen. Der Wind nahm jetzt zu und heulte um die Ecken des Hauses, und das Feuer tanzte im Kamin.
    Landry aß auf, zog den Mantel

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