Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miss Braitwhistle kommt in Fahrt

Miss Braitwhistle kommt in Fahrt

Titel: Miss Braitwhistle kommt in Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Ludwig
Vom Netzwerk:
mag. Aber ich werde nicht zum Essen kommen, weil ich so viel zu erzählen habe, und wenn ich damit fertig bin, haben meine Schwestern immer schon alles ratzeputz leer gemacht.«
    Zum ersten Mal war ich froh, dass ich keine Geschwister habe. Ich konnte erst erzählen und dann in Ruhe essen.
    Dabei war das alles erst der Anfang, aber das wussten wir noch nicht.

13. KAPITEL
Liebe kann ganz schön schwer sein oder: Wenn dem Pinsel mal nichts einfällt
    Als ich am nächsten Morgen Aki an der Ecke getroffen habe, konnte der kaum seine Mappe tragen, so schwer war die.
    »Hast du da wieder Äpfel für die Schildkröten drin?«, hab ich gefragt.
    Aki hat die Mappe abgestellt und sich die Stirn gewischt. »Ich hab was richtig Schweres gesucht und am schwersten waren die Wälzer von meinen Schwestern, mit Liebe drin und so. Die hab ich eingepackt.«
    »Bist du bescheuert?«
    »Von wegen bescheuert. Haben wir gestern eine Wette gewonnen oder nicht?«, hat Aki gesagt.
    »Mensch, das hätte ich ja fast vergessen!«
    Jetzt ärgerte ich mich natürlich, dass meine Schulmappe so leicht war. Ich hab gleich ein paar Steine aufgehoben und in meinen Turnbeutel gestopft.
    Vor der Schule standen wie immer der fiese Albrecht, Tobias und noch ein paar Jungs aus der 4b und haben mit einem Fußball Dribbeln und Kopfbälle geübt.
    Aki hat seine Mappe fallen lassen und ich meinen Turnbeutel.
    »Hey, ihr Schwachmaten«, hat Aki gerufen. »Antreten zum Mappentragen!«
    Aber der fiese Albrecht hat sich noch nicht einmal zu uns umgedreht, und die anderen haben auch so getan, als würden sie uns nicht sehen.
    »Ihr habt eine Wette verloren, schon vergessen?«, hab ich gesagt.
    »Genau, ihr müsst eine Woche lang unsere Mappen tragen und damit könnt ihr gleich anfangen«, hat Clemens gesagt, der gerade um die Ecke kam. Seine Mappe sah auch ziemlich schwer aus.
    »Da ist ein Telefonbuch drin«, hat er mir zugeflüstert. »Und der Atlas.«
    Endlich hat sich der fiese Albrecht zu uns umgedreht und gesagt: »Ihr habt die Wette nicht gewonnen.«
    Aki hat mich angeschaut und ich hab Aki angeschaut. Hatten die aus der 4b etwa gemerkt, dass wir sie hinters Licht geführt hatten? Das bedeutete Ärger. Großen Ärger.
    »Natürlich haben wir die Wette gewonnen«, hat Aki tapfer gesagt. »Und Wettschulden sind Ehrenschulden.«
    »Kommt mal mit in unsre Klasse«, sagte Albrecht nur und ist die Treppe hoch. »Wir müssen euch was zeigen.«
    »Ich kapier nicht, was das soll«, hat Aki gesagt, als wir in die 4b kamen. »Unsere Schildkröte war eindeutig schneller als eure blöden Rennmäuse.«
    »Ja, das stimmt, aber gewonnen hat sie nur, weil …« Der fiese Albrecht ist rot angelaufen wie ein Feuermelder.
    »Weil Superman nämlich Babys gekriegt hat«, rief Rosa. »Die sind so was von supersüß!«
    »Superman ist anscheinend kein Mann«, hat Tobias gesagt.
    »Wohl eher ein Superwoman«, meinte Clemens. Englisch konnten wir auf jeden Fall besser als die 4b.
    »Egal, jedenfalls wurde Superman wegen Schwangersein nachträglich disqualifiziert und damit ist das Rennen ungültig«, sagte Albrecht.
    »Und was ist mit Zorro? Der war auf jeden Fall nicht schwanger«, hat Aki gesagt. »Warum ist der nicht gelaufen?«
    »Na, der ist doch schließlich der Vater und musste sich um seine Frau kümmern«, hat der fiese Albrecht gesagt.
    So kannten wir ihn überhaupt nicht, er schien echt besorgt um seine dämlichen Mäuse zu sein. Dabei waren die Mäusebabys überhaupt nicht schön. Sie sahen aus wie rosa Würmer mit ein paar Haaren dran.
    Inzwischen hatten auch die anderen aus unserer Klasse mitbekommen, dass es nebenan in der 4b Mäusebabys gab, und sind zu uns rübergeflitzt. Allen voran natürlich die Mädchen.
    »Oh, wie süß! Niedlich! Guck mal, jetzt trinken sie!«, haben sie gejubelt, und Annalisa wollte sogar eins der Babys auf die Hand nehmen.
    Aber das hat Rosa nicht erlaubt. »Die Mäuse gehören uns, ihr könnt ja mit eurer hässlichen Formel-1-Kröte spielen.«
    »Wir holen das Rennen nach, wenn die Jungen groß genug sind«, hat Albrecht gesagt. »Und dann gewinnen auf jeden Fall wir.«
    »Und dann müsst ihr unsere Mappen tragen«, rief Tobias.
    Ich hab Aki angeschaut und Aki hat mich angeschaut. Unsere Mappen lagen ja noch immer vor der Schule. In diesem Moment klingelte es. Und natürlich erschien Frau Sauermann und hat uns aus der Klasse gescheucht.
    »Weg da! Mäuse dürfen in der Brutphase nicht gestört werden, sonst fressen sie die Jungen.«
    Das

Weitere Kostenlose Bücher