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Miss Seetons erster Fall

Miss Seetons erster Fall

Titel: Miss Seetons erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heron Carvic
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Weiterleitung von Rauschgiften ausreichen. Immerhin hatte er selbst dem Rauschgiftdezernat sämtliche Informationen gegeben – vielleicht fanden die noch was heraus. Die beste Chance war wohl Miss Hant. Durchaus denkbar, daß Trefold Morton ihr bei seinen Besuchen jedesmal eine Dosis Schnee zugesteckt hatte. Wenn ja, dann rückte sie vielleicht mit dem Geheimnis heraus, sobald der Nachschub ausblieb. Man mußte mal mit Dr. Knight darüber sprechen. Schlimmstenfalls würde der Anwalt ein paar Jährchen wegen Veruntreuung kriegen. Damit wäre einer der unangenehmsten Vertreter dieser Sorte aus dem Ring geworfen, und bestimmt würde er nie wieder richtig auf die Füße kommen. Rauschgifthändler waren wie Ameisen. Man konnte ein paar belanglose Arbeiterinnen zertreten, aber das Zentrum des Ameisenhaufens schien man nie zu erreichen. Der innere Ring blieb unzugänglich, von der Königin gar nicht zu reden. Oder war es – ein König? Für Ameisen war kochendes Wasser gut. Er sah sich selber, wie er mit einem Wasserkessel durch die labyrinthischen Gänge eines Ameisenhaufens irrte: »Bringen Sie mich zu Ihrem König.« Der Kessel neigte sich, kochendes Öl ergoß sich auf. Halt, das war eine Idee. Wenn er. kochendes Öl. wenn er das verwenden dürfte. Damit bekäme er den Beweis. den endgültigen Beweis, daß…
    Er fuhr aus seinen Gedanken hoch. Bob war mit einem riesigen Blumenbukett und der größten Pralinenschachtel zurückgekommen, die Delphick jemals gesehen hatte, legte beides auf den Rücksitz, stieg ein und fuhr an.
    »Ich dachte, da wir zu Dr. Knights Klinik wollten, Sir. na ja, ich dachte.«
    »Eine sehr nette Idee, Bob. Vorausgesetzt, sie ist da.«
    Bob war zuversichtlich. »Oh, bestimmt, Sir.«
    Delphick war weniger optimistisch. »Verblüffend, wie rasch sie sich erholt. Wenn sie gut geschlafen hat, ist sie imstande, mit ihrem Schirm wer weiß wo herumzustochern. Was mich betrifft, ich brauchte keine Spritze, um zweimal rund um die Uhr zu schlafen. Mir fehlt bloß die Gelegenheit.«
    An der Klinik stieg Bob aus und nahm seine Einkäufe vom Rücksitz. Delphick blieb im Wagen.
    »Ich warte hier, Bob, bis Sie festgestellt haben, ob Miss Seeton noch hier ist.«
    »In Ordnung, Sir.«
    Bob stieß die Schwingtür auf und blickte in die leere Halle. Anne Knight, im Schwesternkleid, kam flink durch eine Tür. »Ich habe Sie kommen sehen. Leider sind Sie zu spät dran. Sie hat alles gut überstanden, und gleich nach dem Frühstück sagte sie, sie könnte einfach nicht länger im Bett faulenzen. Und weg war sie.« Bob blickte sie stumm an, und da erst nahm sie wahr, was er im Arm trug. Sie lächelte. Wie ein Freier sah er aus. Schade, daß Miss Seeton nicht mehr da war, sie hätte sich so darüber gefreut. »Ach, was für eine nette Idee. Aber wenn Sie bei ihrem Häuschen vorbeifahren, treffen Sie Miss Seeton sicher an. Sie wird sich bestimmt freuen.« Mit feuerrotem Gesicht trat er auf sie zu und legte ihr seine Einkäufe in den Arm. »Für Sie«, sagte er und ging hinaus.
    Als Mrs. Knight die Treppe hinunterkam, sah sie ihre Tochter auf der untersten Stufe sitzen; sie umklammerte etwas, das wie der halbe Garten, in Seidenpapier verpackt, und wie eine Kiste Süßigkeiten aussah.
    »Liebling – hast du einen Verehrer?«
    Anne hob das tränenüberströmte, lächelnde Gesicht. »Meinst du, Mummy? Ich weiß nicht recht. Seit ich ihn kenne, hat er erst zwei Worte gesagt.«
    »Und was?«
    »›Für Sie.‹«
    »Dann ist es ein Verehrer«, entschied ihre Mutter. »Aber ich würde deswegen nicht weinen. Für die Blumen ist es gut, aber für die Pralinen ruinös. Komm.«
    Sie half ihrer Tochter, die Geschenke ins Wohnzimmer zu karren.
     
    »Miss Seeton ist weg, Sir. Sie soll nach Hause gegangen sein.«
    »Oh.« Delphick versagte es sich, eine Bemerkung über Bobs erhitztes Gesicht und seine versteinerte Miene zu machen, vermied es, zum Rücksitz zu blicken und schaffte es sogar, nicht zu lächeln. »Aha. Fahren wir also hin. Weiter im Text, Sergeant.«
     
    Ein Kampf um Leben und Tod. Beide zogen die Degen.
    Wamm. Bang. Bang. Wäng. Wamm. Kraaatsch.
    Halt! Halt« , schrie Jack das Kaninchen.
    Warum?« fragte Wally das Wiesel.
    Weil mein Degen kaputt ist« , sagte Jack.
    »Na und?« sagte Wally. »Dann gewinne ich. Vergiß nicht, wir kämpfen um Leben und Tod. «
    »Natürlich« , sagte Jack. »Aber guck doch, mein Degen hat lauter Splitter. Ich könnte dir weh tun. «
    »Oh! « sagte Wally.
    »Es hilft nichts, wir

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